Greizer Mädchen - Team mit fünften Platz bei den SachsenmeisterschaftenDas Greizer Team

Bei den Männern ist der Greizer Ringerverein seit Jahren fester Bestandteil der sächsischen Liga. Das beruht auch auf geographischen Voraussetzungen, da Fahrten nach Pausa, Plauen, Aue oder Thalheim entschieden kürzer sind, als zu thüringischen Gegnern, die außerdem weit weniger leistungsstark sind. Nur bei den offiziellen sächsischen Landesmeisterschaften sind zur Zeit noch keine Gastvereine zugelassen. Ausschlaggebend sind dabei die relativ großen Teilnehmerzahlen in Sachsen, da unser Nachbarland sowohl quantitativ als auch qualitativ zu den stärksten Ringerverbänden in Deutschland gehört. Ein Antrag auf Sondergenehmigung für die Greizer bezüglich Teilnahme an allen sächsischen Einzelmeisterschaften wurde Anfang des Jahres vom sächsischen Verband zwar – auch mit Hinweis auf die damals noch aktuelle Corona-Problematik – abgelehnt, für die Zukunft aber durchaus in Erwägung gezogen.
Eine Ausnahme existiert allerdings, die sächsischen Landesmeisterschaften der weiblichen Jugend und der weiblichen Schüler, die in diesem Jahr in Leipzig stattfanden, wurden offen ausgeschrieben. Zwar war diese Ausschreibung bis nach Ungarn durchgedrungen, von wo sich auch eine Familie nach Leipzig auf den Weg machte, aber nicht zu den anderen thüringischen Vereinen. Der RSV Rotation Greiz war der einzige teilnehmende Thüringer Verein, was durchaus verwundert, da Wettkämpfe in diesem Bereich in den letzten Monaten doch rar gesät waren.
Am Ende siegten wieder einmal die Mädchen aus Thalheim, die die Vereinswertung mit großen Vorsprung für sich entschieden. Welchen Stellenwert Thalheim beim Mädchenringen deutschlandweit einnimmt wurde bei den zeitgleich in Langenlonsheim stattfindenden deutschen Meisterschaften der Juniorinnen deutlich. Auch hier ging die Vereinswertung an Thalheim. Hunter Werdau, Weißwasser und Lugau kam Greiz noch vor Aue auf den fünften Platz.

Nach zwei Ausfällen reisten fünf Mädchen aus Greiz in die traditionsreiche Trainings- und Wettkampfstätte an der Leplaystraße in Leipzig. Bei der weiblichen Jugend siegte Josefine Langhof (58 kg) in ihrer Gewichtsklasse, bezwang aber auch schwerere und leichtere Gegnerinnen. Sie zeigte sich insgesamt in vielen Bereichen verbessert, verließ sich aber etwas zu sehr auf Konteraktionen. Das ging beim Vergleichskampf gegen die Meisterin in der schwersten Gewichtsklasse Nora Heynisch aus Weißwasser ins Auge, den das sehr durchtrainiert wirkende aber auch rund sechs, sieben Kilogramm schwerere Mädchen aus Weißwasser zum 7:5 Sieg nutzte. Olga Kim (42 kg) gewann Silber wurde aber von Aliya Leistner (Thalheim) kalt erwischt, deren Schwester Naemi gerade deutsche Juniorenmeisterin geworden war. Wie bei Martin Obst 2019 im Bundesligakampf gegen Benjamin Sezgin (damals Burghausen) wurde von der Thalheimerin zur Beinschraube gefasst und bald stand es 0:16. Das Olga auch mehr kann, bewies sie beim 8.8 gegen die etwas leichtere DM-Vierte des Vorjahres Paula Haase, die ebenfalls aus Thalheim kommt.
Für die drei Mädels bei den weiblichen Schülern war es der erste Wettkampf überhaupt. Annabell Kühn (25 kg/3.Platz), Anni Leßmüller (31 kg/6.Platz) und Greta Rohn (54 kg/1.Platz) erst seit wenigen Wochen auf der Ringermatte zu Hause, taten ihr Bestes, kämpften gegen die weit erfahrenen Gegnerinnen tapfer und konnten sich am Ende über ihre ersten beim Ringkampfsport errungenen Medaillen und Urkunden freuen.

Ehard Schmelzer