Greizer im griechisch-römischen Ringkampf deutlich vornDas Siegerteam Foto. Konstanmze Warmuth

Durch die Neugründung der Thüringenliga im Vorjahr ist durchaus etwas von einem Aufwind im Ringkampfsport des Freistaates zu spüren. Bereits in der Vorwoche bei den Landesmeisterschaften im freien Stil sah man bei den Männern und bei älteren Jugendklassen Aktive, die in den letzten Jahren nicht starteten. Ähnlich war es an diesem Wochenende bei den ebenfalls offen ausgetragenen Titelkämpfen im griechisch-römischen Stil. Trotzdem muss erwähnt werden, dass die Thüringer Vereine vor allem im Nachwuchs der U10, U12 und U14 noch viel tun müssen um die Anzahl der ringkampfbetreibenden Sportler zu erhöhen und deren sportliche Qualität zu verbessern. Das trifft im vollen Umfang auch auf den Mannschaftssieger der Veranstaltung, dem Gastgeber RSV Rotation Greiz, zu. Die Greizer, in der Vorwoche noch Zweiter hinter dem KSC Motor Jena, siegten mit 22 Startern und 101 Punkten deutlich in dieser Stilart. Auf den zweiten Platz kam überraschend der RSC Erfurt (11 Starter/49 Punkte). Damit schlägt sich die intensive Nachwuchsarbeit des rührigen Vereins aus der Landeshauptstadt erstmals signifikant in der Gesamtwertung einer Landesmeisterschaft nieder. Dritter wurde der KSC Apolda (11/46) vor dem KSC Motor Jena (10/43). Auf Rang fünf folgte mit Holysov einer von zwei tschechischen Vereinen. Insgesamt starteten 136 der 170 gemeldeten Ringer, die aus 25 Vereinen kamen. Nach den Regularien des Deutschen Ringer-Bundes dürfen pro Matte nur noch 50 Sportler starten, so dass mehreren Vereinen abgesagt werden musste. Bei der auch von Thüringer Ringerpräsidenten Bela Olah gelobten gewohnt mustergültigen Durchführung der Meisterschaften in Greiz wären durchaus auch größere Starterfelder nicht das Problem gewesen.
Besondere Akzente setzten wieder einmal die hessische Landesauswahl, die schon am Freitag anreiste. Die von ehemaligen Welt- und Europameister, sowie Olympiazweiten Rifat Yildiz trainierten Nachwuchssportler aus zahlreichen hessischen Vereinen kämpfen teilweise schon in der ersten oder zweiten Liga, trainieren fünfmal in der Woche und stellten 14 Einzelsieger.
Die Verantwortlichen des RSV Rotation Greiz und die große Helferschar konnten sich über 19 Medaillengewinne freuen. Bei den Männern erkämpften Pascal Hessel (67 kg) und der unverwüstliche 52-jährige Johannes Wrensch (60 kg) Silber. Dritte Plätze belegten Richard Brand (72 kg), Jonas Dietsch (77 kg), Maximilian Böttger (87 kg) sowie Michailo Skliarenko (97 kg). Niclas Wendel (72 kg) wurde Vierter, Danny Zimmer (87 kg) Fünfter.
Bei der U17 wurde Bogdan Voitenko (110 kg) nach dem Gewinn der Sachsenmeisterschaft nun auch Erster in Thüringen. Hasan Bersanukaev (51 kg) und Avram Lakatosh (92 kg) wurden Zweite. Der sächsische Vizemeister Silas Warmuth (55 kg) musste sich diesmal mit Rang vier begnügen.
Bei der U14 siegte Felix Obenauf (48 kg), Magomed Vakhidov (44 kg) und Anatoli Horvat (68 kg) gewannen Silber. Die sechs Sportler der U12 erkämpften drei Thüringer Meistertitel, einen zweiten und zwei dritte Plätze. Thüringer Meistertitel erkämpften Ferdinand Gruszin (47 kg), Noe Göpfert (52 kg) sowie Emmett Barth (55 kg). Zweiter wurde Willi Schenderlein (47 kg). Dritte wurden Wilhelm Brand (29 kg) sowie Niklas Leistner (69 kg). Henry Wiesner (40 kg) kam als einziger Starter bei der U10 auf den dritten Platz.

Bereits am nächsten Wochenende beginnen die mitteldeutschen Meisterschaften. In Luckenwalde geht eine kleine Delegation des Greizer Ringervereins bei der U17 an den Start.

Erhard Schmelzer