RSV Rotation Greiz "Helferteam"Sebastian Wendel

Greizer Ringer blieben bei deutschen Meisterschaften ohne Sieg

FREIBURG. Bei den deutschen Meisterschaften im Freistilringen der Männer in Freiburg lief es für die Greizer Athleten nicht gerade nach Plan. Merlin Sewina (57 kg) schied bereits nach einer kaum vermeidbaren Niederlage im ersten Kampf aus. Insgesamt gingen in der leichtesten Gewichtsklasse zwar nur elf Sportler über die Waage, allerdings konnte für den 19-jährigen Nachwuchsringer, der zum erstenmal bei Meisterschaften den Männern startete, das Los kaum schwerer ausfallen. Erster Gegner war der Titelverteidiger und insgesamt dreifache deutsche Meister Emanuel Krause vom 1.Luckenwalder SC. Der Brandenburger hatte im Vorjahr Deutschland bei den Europameisterschaften vertreten und hoffte nun wieder auf die Goldmedaille. Trotz großen Kampfgeistes musste sich der Greizer in der dritten Minute mit 0:11 geschlagen geben. Hätte Krause das Finale erreicht, wäre für Sewina ein Weiterringen in der Hoffnungsrunde möglich gewesen. Der nächste Gegner des Luckenwalders hieß allerdings Marcel Ewald, kam vom deutschen Vizemeister SV Weingarten und hatte letztmalig vor sieben Jahren in der leichtesten Gewichtsklasse gekämpft, die damals noch auf 55 kg limitiert war. Nun da die Gewichtsklasse 57 kg heißt, machte es für den Routinier wieder Sinn im untersten Limit zu kämpfen. Er warf Krause mit einem 4:2 Erfolg aus dem Rennen und bezwang im Finale auch seinen Bruder Christoph (Schriesheim) 8:0. Der Greizer konnte somit nicht mehr in die Kämpfe eingreifen und landete auf Rang 11.

In der 97 kg Klasse, wo sich Sebastian Wendel versuchte, gab es keine Favoritenstürze. Titelverteidiger William Harth (Weingarten) musste sich mit 9 Gegnern auseinandersetzen und erkämpfte sich locker den neuen Meistertitel. Sebastian Wendel traf in der ersten Runde auf Gennadij Cudinovic aus dem rührigen saarländischen Ringerverband. Der Saarländer ist zwar in unseren Breiten nicht sehr bekannt, erkämpfte aber in allen Altersklassen des Deutschen Ringer-Bundes Jahr für Jahr seine Medaille. In der 2.Bundesliga Mitte gehörte er im letzten Jahr zu den besten Kämpfern des KV Riegelsberg, in diesem Jahr wird er für Erstligist Köllerbach ringen. Der Saarländer erwies sich als technisch versierter und kampfstärker und siegte mit 12:4. Begünstigt durch ein gutes Los reichte ihm bereits ein weiterer Sieg zum Finaleinzug, wo er zwar gegen Harth chancenlos war, seine Medaillensammlung aber um die erste bei den Männern erweiterte. Für den Greizer ergab sich dadurch allerdings plötzlich wieder die Chance auf die Bronzemedaille, die er bereits vor zwei Jahren in seinem Besitz hatte. Gegner war der 22-jährige Wladimir Remel aus Mainz, der bereits im Vorjahr an Bronze gescheitert war. Aber auch dieser Kampf ging für Wendel in die Binsen. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Kontrahent erwies sich als stärker und siegte mit 6:1 Punkten. Als Trostpreis blieb für den Greizer der 5.Rang. TRV-Vizepräsident Lutz Zimmermann meinte, in diesem Kampf sei für den Greizer mehr möglich gewesen.

Durchaus positive Kritiken bekam der Berliner Nachwuchsringer Daniel Sartakov (70 kg), der ab September wieder für Greiz kämpfen wird. Nach einem 10:0 gegen den Württemberger Jonas Heib, schied er mit einer 5:9 Niederlage gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Stefan Käppeler (Freiburg) aus und wurde im Fünfzehner-Feld Achter.

Die für Jena startenden Mario Koch und Toni Bernhardt konnten sich Bronzemedaillen sichern. Während der 5:2 Erfolg im Kampf um Bronze von Routinier Koch (61 kg) über Philipp Herzog (Luckenwalde) als Superleistung gewürdigt werden sollte, kam die 8:8 Halbfinalniederlage von Bernhardt (130 kg) gegen den eine Gewichtsklasse aufgerückten Robin Ferdinand (Boden) schon sehr überraschend.

Erhard Schmelzer @19.05.2014