Saisonbeginn am 28.September gegen AueSaisonbeginn am 28.September gegen Aue

Es war zu einer schönen Tradition geworden, dass die Bundesligasaison der Ringer seit Jahrzehnten Ende August oder Anfang September beginnt.

GREIZ. In diesem Jahr ist es aber anders, die Bundesliga startet erst am 28.September. Ursache für den ungewöhnlich späten Beginn waren die Weltmeisterschaften im kasachischen Nur-Sultan. Das ist die Hauptstadt des Landes, die bis März dieses Jahres Astana hieß. Den Älteren wird noch die in der Sowjetunion übliche Bezeichnung Zelinograd bekannt sein. Nur die ersten fünf der Weltmeisterschaften in den olympischen Gewichtsklassen qualifizierten sich direkt für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Auf Grund der Wertigkeit der Olympiateilnahme für den Verband beschloss der Deutsche Ringer-Bund um seinen Sportlern eine optimale Vorbereitung auf den Jahreshöhepunkt zu gewährleisten, den Bundesligabeginn auf den 28.September festzulegen. Einige Ringkampfenthusiasten verwechselten das Datum und kamen aus dem Freistaat Sachsen schon am 28. August an der Greizer Ringerhalle an, in der vergeblichen Hoffnung einen auf Freitag vorgezogenen Kampf erleben zu können.

Saisonbeginn am 28.September gegen Aue


Nun, die Ringkampffreunde aus Sachsen mussten sich noch 31.Tage gedulden. Am 28.September ist es nun aber soweit. Um 19:30 Uhr treffen zum Saisonauftakt die alten Rivalen RSV Rotation Greiz und FC Erzgebirge Aue aufeinander. Wie in jedem Wettkampfjahr ist diese Auseinandersetzung nicht nur ein emotionaler Höhepunkt sondern diesmal auch der Kampf um die Vorherrschaft in Ostdeutschland. Außer diesen beiden Teams, die in der Staffel Südost kämpfen, ist nur noch der mecklenburgische Vertreter RV Lübtheen (Staffel Nordwest) aus den neuen Bundesländern in der deutschen Eliteliga vertreten. Insgesamt kämpfen 23 Vereine in drei Staffeln um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.
Bereits im Vorjahr waren die Greizer Ringer in der höchsten deutschen Liga vertreten und erreichten als Neuling einen hervorragenden vierten Platz in der Staffel. Zur Teilnahme an der Endrunde wäre auf jeden Fall der dritte Tabellenplatz nötig gewesen. Trotzdem wurden die Greizer wieder einmal erfolgreichster ostdeutscher Ringerverein. Der Staffelsieger Wacker Burghausen wurde unangefochten deutscher Mannschaftsmeister. Zur großen Überraschung der Ringkampfanhänger wurde in diesem Jahr auch der letztjährige Vizemeister Red Devils Heilbronn, mit dem dreimaligen Weltmeister Frank Stäbler in die Staffel Südost eingeordnet. Wie im Vorjahr gehören die bayerischen Spitzenteams SV Siegfried Hallbergmoos und Johannis Nürnberg wieder zur Staffel. Die Gruppe gewann weiter an Schlagkraft durch die Einordnung der starken Aufsteiger AC Lichtenfels aus Oberfranken und dem ASV Schorndorf. Schorndorf liegt in der Nähe von Stuttgart und war auch schon deutscher Mannschaftsmeister.
Auch der Greizer RSV-Präsident Thomas Fähndrich fiebert der neuen Saison entgegen: „Aue ist für uns immer ein starker und zugkräftiger Gegner. Im Vorjahr kamen zum Saisonauftakt 900 Zuschauer in die Sporthalle an der Eisbahn. Damals hatte der Widersacher TSV Westendorf nur einige Schlachtenbummler aus dem bayerischen Schwaben mitgebracht. Bei den Erzgebirgern wird das sicher etwas anders sein. Vielleicht gelingt es uns wie im Vorjahr gegen den vogtländischen Rivalen Pausa/Plauen die 1000 er Marke zu überschreiten. Alle unsere Heimkämpfe waren im Vorjahr hervorragend besucht. Da lagen wir deutschlandweit ganz weit vorn. Ab 17:30 Uhr präsentieren wir neben einem interessanten Rahmenprogramm den ebenso spannenden Landesligakampf der zweiten Vertretungen von Greiz und Aue.“

Vier hochkarätige Neuzugänge im Greizer Team


Der erfahrene Trainer Tino Hempel ist sich der Schwere der Saison bewusst: „Alle Teams haben sich spektakulär verstärkt. Der Konzentrationsprozess der deutschen Spitzenringer in den Spitzenvereinen schreitet voran, dazu haben sich alle Vereine in unserer Staffel mit internationalen Spitzenringern verstärkt. Da blieb uns nichts anders übrig als sich im Rahmen unserer Möglichkeiten nach Unterstützung umzusehen. Zudem stehen alle im Vorjahr aufgebotenen Sportler wieder zur Verfügung. Unsere treuen Zuschauer können sich auf vier Neuzugänge freuen. Dazu kommt noch der im Vorjaht verpflichtete, dann aber wegen einer Verletzung ausgefallenen erfahrenen polnischen Ringer Mateusz Wolny.“ Von den Neuzugängen dürfte den GreizerRingkampfanhänger nur der Berliner Sven Cammin bekannt sein, der 2017 maßgeblichen Anteil am Greizer Erfolg in der zweiten Liga hatte.Die anderen drei Neuzugänge kommen aus dem Ausland und haben noch nicht in unserer Region gerungen. Igor Besleaga (75 kg/griechisch-römisch) wird die von Vladimir Codreanu und Vladimir Gotisan gebildete moldawische Fraktion verstärken. Er bringt Erstligaerfahrung mit und wurde mit dem KSV Ispringen 2016 deutscher Vizemeister. Bei den European Games im Juni in Minsk wurde er Fünfter. Auch der Georgier Zurab Matcharashvili kann auf Bundesligaerfahrung verweisen. Er kommt vom RC Düren-Merken aus der Staffel Nordwest und brachte das Kunststück fertig mit 12 Siegen von 14 Kämpfen punktbester Ringer der Staffel zu werden. Seine beiden Niederlagen resultierten aus Vergleichen mit dem bei einem saarländischen Verein nur sporadisch eingesetzten aserbaidschanischen Weltmeister Azizli. Der mehrmalige georgische Meister aus der Region um die Schwarz-Meer-Stadt Batumi wird in den Gewichtsklassen 57 und 61 kg im griechisch-römischen Stil kämpfen. Auch der dritte ausländische Neuzugang bevorzugt diese Stilart. Der 24-jährige Ungar Zsolt Török kämpft im Vorjahr in der höchsten bayerischen Liga und blieb dort ohne Niederlage. Sein Meisterstück machte er aber im Vorjahr bei den U23-Weltmeisterschaften, als er in der 97 kg-Klasse den zweiten Platz belegte.

Kampfausgang gegen Aue völlig offen


Einig sind sich die Verantwortlichen beider Mannschaften nur dahingehend, dass der Ausgang des Kampfes völlig offen ist. Aues Trainer Björn Schöniger hofft auf eine Wiederholung des Resultates vom Vorjahr: „Damals konnten wir die Greizer in der eigenen Halle schlagen, nachdem wir zu Hause verloren hatten. Auf einen Sieg hoffen wir auch dieses Jahr.“ Der Greizer Trainer Tino Hempel weiß auch um die Schwachstellen des Gegners: „Aue hat eine starke Mannschaft. Es dürfen bei zehn Gewichtsklassen aber nur vier Sportler ohne deutsche Staatsbürgerschaft eingesetzt werden. Durch einige Abgänge von deutschen Ringern hat es mein Kollege sehr schwer ein in allen Klassen ausgeglichen besetztes Team aufzustellen. Im übrigen hoffen wir beim Ostderby auf die Unterstützung unseres enthusiastischen Publikums. Neben den Auer Anhängern erwarten wir Zuschauer aus ganz Thüringen.“ Die einen Monat zu früh angereisten Gäste aus Sachsen dürften auch wieder mit von der Partie sein.

Ansetzungen des RSV Rotation Greiz in der DRB-Bundesliga 2019:


Vorrunde:
Sonnabend, 28.September 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – FC Erzgebirge Aue
Donnerstag, 03.Oktober 15:00 Uhr Red Devils Heilbronn – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 05.Oktober 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – AC Lichtenfels
Sonnabend, 12.Oktober 19:30 Uhr SV Siegfried Hallbergmoos – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 19.Oktober 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – ASV Schorndorf
Sonnabend, 09.November 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Wacker Burghausen
Sonntag, 10.November 15:00 Uhr SV Johannis Nürnberg – RSV Rotation Greiz


Rückrunde:
Freitag, 15.November 20:30 Uhr FC Erzgebirge Aue – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 23.November 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – Red Devils Heilbronn
Sonntag, 30.November 15:00 Uhr AC Lichtenfels – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 07.Dezember 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Siegfried Hallbergmoos
Sonntag, 08.Dezember 15:00 Uhr ASV Schorndorf – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 14.Dezember 19:30 Uhr SV Wacker Burghausen – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 21.Dezember 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Johannis Nürnberg

Erhard Schmelzer