Erfolgreicher Saisonabschluss für Greizer Nachwuchsringer in FrankenSilas Warmuth Foto: Konstanze Warmuth

Am Ende war nur einer enttäuscht. Dabei hatte er aber eigentlich keinen Grund dafür. Vor einer Woche war er noch der Erfolgreichste gewesen, als er bei den mitteldeutschen Meisterschaften die Silbermedaille gewann. Der D-Jugendliche Till Bley blieb bei den offenen Oberfränkischen Meisterschaften im freien Stil, die im in der Nähe von Coburg gelegenen Neustadt ausgetragen wurden, als einziger im 15-köpfigen Greizer Ringerteam ohne Medaillengewinn. Dabei hatte er im 38 kg-Limit von zehn Sportlern den vierten Platz belegt und war im Kampf um Bronze hauchdünn mit 6:7 einem Sportler aus Lichtenfels unterlegen.
Der RSV Rotation Greiz war kurz vor den Sommerferien mit 15 Sportlerinnen und Sportlern aus dem Nachwuchsbereich zu diesem Wettkampf gefahren, bei dem 238 Ringer aus 29 Vereinen aufeinandertrafen. Sieger in der Vereinswertung wurde der TSV Burgebrach, die vom ehemaligen Albrechtser Vizemeister im Schwergewicht Jens Brosowski trainiert wurden, mit 50 Punkten bei 16 Teilnehmern. Die Greizer belegten knapp hinter dem ASV Hof (20 Sportler/45 Punkte) und dem AC Lichtenfels (21/44) mit ebenfalls 44 Punkten den vierten Rang.
Von den drei A-Jugendlichen steckte Paul Müller (92 kg) die sehr harte Trainingswoche noch im Körper. Er bezwang trotzdem seine drei Gegner, von denen der Albrechtser Alex Pferstorf der Stärkste war, vorzeitig und verhalf außerdem noch seinen ukrainischen Trainingspartner Michailo Skliarenko, der auf Grund seines Alters nicht offiziell starten konnte, zu einem freundschaftlichen Vergleich. Leon Weller (65 kg) kämpfte sich mit vier deutlichen Erfolgen ins Finale, wo er gegen den bayerischen Vizemeister Jakub Mayer (Cham) 1:5 unterlag. Der überraschend in der 55 kg-Klasse aufgetauchte Silas Warmuth kam mit zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Rang drei. Die tschetschenische Fraktion bei der B-Jugend kam durch Abubakar Vakhidov (68 kg) mit fünf vorzeitigen Siegen zu einer Goldmedaille. Hassan Bersanukaev (48 kg) unterlag nach drei Schultersiegen im Kampf um Gold knapp 11:12. Ibrahim Abdrakhmanov (41 kg) wurde in einer nicht so stark besetzten Gewichtsklasse Zweiter. Bei der C-Jugend gewannen Emmett Barth (50 kg) Silber und Felix Obenauf (46 kg) Bronze. Der D-Jugendliche Wilhelm Brand (27 kg) unterlag zu Beginn dem späteren Sieger aus Burgebrach, kämpfte sich aber mit zwei Schultersiegen wieder nach vorn. Im letzten Kampf gelang es ihm lange in Rückstand liegend den führenden Rehauer Gegner buchstäblich in letzter Sekunde 12:11 zu bezwingen und sich noch die Silbermedaille zu sichern.
Bei den Mädchen kam es im 60 kg-Limit praktisch zu einem Greizer Finalduell als die nach Werdau gewechselte Josefine Langhof Pauline Hessel sicher bezwang. In der 75 kg-Klasse belegte Finya Christoph Rang zwei vor Fiene Obenauf. Gold und Silber gab es für die Geschwister Leßmüller bei den weiblichen Schülern. Während Emmi (52 kg) siegte musste Anni (35 kg) sich mit dem zweiten Platz begnügen.
Die Organisatoren gaben sich viel Mühe die Wettkämpfe bei diesem großen Teilnehmerfeld auf fünf Matten zügig über die Runden zu bringen. Obwohl die Teilnehmerzahl sehr hoch war, begrenzte man nicht die Teilnehmerzahl sondern legte noch eine Matte auf. Die gesamte Veranstaltung kann nur als äußerst gelungen eingeschätzt werden. Der Veranstalter halbierte sogar das ursprünglich avisierte – sich im normalen Rahmen bewegende – Startgeld und stellte kostenlos Obst zur Verfügung. Für den Greizer Ringerverein war das ein erfolgreicher Saisonabschluss.
Für die Kinder schließt sich jetzt während der Sommerferien eine Wettkampfpause an, freitags wird aber ab 16 Uhr weiter trainiert. Die Jugend trainiert – von Sondermaßnahmen abgesehen – weiter viermal wöchentlich. Nächster Wettkampf ist hier das Horst – Hinze – Turnier für Junioren, A- und B-Jugend am 17.August in Werdau.

Erhard Schmelzer