KFC Leipzig – RSV Rotation Greiz II endet 18: 13
Im Vorjahr siegte die Greizer Ringermannschaft beim KFC Leipzig mit 3:22. Damals war allerdings
die zweite Vertretung des langjährigen Bundesligisten der Gegner. Diesmal ging es gegen die aus der Regionalliga abgestiegene erste Mannschaft, die in der Oberliga Sachsen nun schon drei Kämpfe ausgetragen hat und als Staffelfavorit gilt. Die Greizer lieferten dem Favoriten einen spannenden Kampf, führten zur Pause 9:8, mussten am Ende aber eine 13:18 Niederlage einstecken.
Neben Sebastian Kessel werden in dieser Saison auch Robert Hessel und Maximilian Böttger, der Jugendtrainer ist selbst noch in der Mannschaft aktiv, das Team zusammenstellen und betreuen. Sechs Greizer Sportler waren bereits im Vorjahr in Leipzig dabei, sie kämpften diesmal allerdings alle in anderen Gewichtsklassen.
Der Kampf vor 130 Zuschauern in der traditionsreichen Wettkampfstätte in der Leplaystraße begann sehr erfolgreich für die Gäste. Die acht Mannschaften der Oberliga hatten sich vor Saisonbeginn darauf geeinigt wieder in 10 Gewichtsklassen zu kämpfen. So kam die 52 kg-Klasse wieder ins Programm. Und hier kam Hassan Bersanukaev (52 kg/f) kampflos zu den Punkten. Doch Leipzig kam sofort zum Ausgleich, da sich der gerade 18 Jahre alt gewordene Paul Müller (130 kg/g), der nur deshalb eine Gewichtsklasse höher ringen konnte, gegen Routinier Sven Betschke bereits in der Anfangsphase verletzte und den Kampf aufgeben musste. Silas Warmuth (57 kg/g) konnte in seiner ungeliebten Stilart vor allem im Bodenkampf punkten und Anton Preuß nach vier Minuten 18:1 bezwingen. Im Duell von zwei bundesligaerfahrenen Ringern geriet Sebastian Wendel (98kg/f) anfangs zwar in Rückstand, doch mit einer starken kämpferischen Leistung konnte er mit Beinangriffen einen 5:3 Sieg sicherstellen. Ibrahim Galamatov (61 kg/f) kam gegen den sechs Jahre jüngeren Sportschüler und deutschen U14-Meister des Vorjahres Nils Heinrich nicht zum Zug. Abgefangen bei einer Kopfrolle geriet er in eine Serie von Beinschrauben und unterlag 0:17. Der stilartfremd kämpfende Alexander Bahn (86 kg/g) konnte gegen den ehemaligen tschechischen Auswahlringer Ludek Konvicny im Standkampf mithalten, wurde aber im Bodenkampf 0:15 bezwungen. Joey Wrensch (66 kg/g) stand kurz vor einer Sensation. Er geriet zwar gegen den zwei Jahre älteren Greco-Spezialisten und Vizemeister der U20 Marcel Grünwald bald in Rückstand, fing diesen aber bei einer Bodenaktion ab und wäre beinahe zum Schultersieg gekommen. Er unterlag 2:14. Der KFC Leipzig stützt sich neben Routiniers in den oberen Gewichtsklassen vor allem auf junge Nachwuchssportler. Im Vorjahr gewann Leipzig die in Greiz ausgetragene deutsche Mannschaftsmeisterchaft der Jugend. Vier Sportler der damaligen Siegermannschaft standen nun im Männerteam. Einer von ihnen war Arbi Dzeghestaev, der im tschetschenischen Duell auf Iunus Gaisuev (80 kg/f) traf. Es entwickelte sich ein hochklassiger Kampf mit blitzschnellen Angriffsaktionen von beiden Seiten, den der Greizer in der fünften Minute mit 19:3 für sich entschied. Pascal Hessel (71 kg/f), im Vorjahr in der 10 kg leichteren Gewichtsklasse erfolgreich, hatte gegen den Ukrainer Ivan Benda durchaus Chancen zum Sieg. In der Anfangsphase war bei 5:0 Führung sogar ein Schultersieg möglich. Am Ende gewann aber der Ukrainer 9:7. Nachdem der tadellos leitende Kampfrichter Michael Breidel beide Gegner in den Bodenkampf geschickt hatte, lag Maximilian Böttger (75 kg/g) gegen Danilo Hut im Bodenkampf 1:3 zurück. Der erstmals in dieser Gewichtsklasse kämpfende Greizer geriet bei dem Versuch den Kampf eine andere Wendung zu geben in die Unterlage und unterlag am Ende 1:7.
Die Greizer Mannschaft hat sich beim Spitzenteam in Leipzig gut aus der Affäre gezogen und dürfte auch einiges gelernt haben. Bereits am nächsten Sonnabend reisen die Greizer Ringer nach Gelenau und haben dort ab 17:30 Uhr im Sportareal „Erzgebirgsblick“ die Chance gegen die Kampfgemeinschaft Markneukirchen/Gelenau zu ersten Pluspunkten zu kommen.
Erhard Schmelzer
