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Jubel in Burghausen: Der neue deutsch Mannschaftsmeister im Ringen heißt SV Wacker Burghausen. Nach dem 12:12 in der Vorwoche beim Vorkampf in Mainz bezwangen die Oberbayern, die sich damit ihren vierten Titel in Folge sicherten, im Rückkampf den ASV Mainz 88 mit 18:11 Punkten.
Nach dem Remis im Vorkampf war Spannung angesagt, doch bereits nach dem Wiegen gaben nur noch eingefleischte Mainzer Fans ihrem Team eine Chance. Der Burghausener Kader war durch seine zahlreichen deutschen Spitzenringer, die relativ wenig Mannschaftspunkte benötigten, einfach zu stark. Zwar fiel der amtierende WM-Dritte Roland Schwarz bei den Oberbayern krankheitsbedingt aus und der Neuungar Iszmail Muszukajev weilte noch beim internationalen Turnier in der Türkei, doch die Bayern konnten diese Lücken leicht füllen. Ganz anders die Gäste, die um die 28 Punktegrenze nicht zu überschreiten in den beiden leichtesten Gewichtsklassen zwei Nachwuchssportler aus dem eigenen Verein mit jeweils Minus zwei Punkten einsetzen mussten, von denen jeder von vornherein wusste, dass sie vier Punkte abgeben würden. Nur dadurch waren die Mainzer in der Lage vier internationale Topringer mit insgesamt 22 Punkten einsetzen zu können.
Bei Mainz fehlte zudem der litauische WM-Dritte Kristupas Sleiva, der in der Vorwoche vier Punkte geholt hatte und verletzt vom Turnier in der Türkei zurückgekehrt war.

Burghausens Fabian Schmitt (57 kg/g) brauchte dann zum Schultersieg gegen Fabian Pelzer nur 95 Sekunden. Die Mainzer hatten nach der knappen Niederlage von Wladimir Remel im Vorkampf auf eine Sensation gegen Erik Thiele im Rückkampf gehofft. Doch auch im schwersten Limit setzte sich der Braunsbedraer durch. Nach zwei Viererwertungen demonstrierte er beim 10:0 Sieg wer in der 96 kg-Klasse in Deutschland die Nummer Eins ist. Als dann der Georgier mit italienischem Pass Givi Davidovi, der im Viertelfinale von Glück sagen konnte, nicht vom Greizer Ghenadie Tulbea geschulter wurden zu sein, schon vor der Pause gegen Marlon Vinson mit 16:0 gewonnen hatte, führte der Gastgeber bereits mit 11:0. Den ersten Punkt für Mainz holte der Pole Tadeusz Michalik, der den Hofer Ramsin Azizsir hauchdünn mit 1:1 bezwang. Die nächste Enttäuschung für die Mainzer folgte sogleich. Wie im Vorkampf in der 57 kg-Klasse schaffte es der gebürtige Aserbaidschaner Elgin Ali, der nun als Türke mit EU-Pass kämpft, nicht gegen Andreas Maier mehr als zwei Mannschaftspunkte zu erringen. Hieß es im Vorkampf 7:0 für den Mainzer fehlten nun in der 66 kg-Klasse zwei Punkte zum 3 Punkte-Sieg. Andreas Maier beendete mit diesem Kampf seine sportliche Laufbahn. Burghausen führte zur Halbzeit 11:3.
Mainz brauchte jetzt mindesten vier Siege, doch beim ersten Kampf nach der Pause ging der Siegpunkt wieder an Burghausen. Im Vergleich zweier Tschetschenen im 86 kg Limit im freien Stil gewann Akhmed Magamaev mit bulgarischem Pass gegen Achmed Dudarov mit deutschem Pass 2:1. Nachdem in Ringerkreisen bereits im Vorfeld gerätselt wurde, wen Burghausen wohl in der 71 kg-Klasse aufstellen würde, weil man richtigerweise annahm Muszukajev käme nicht rechtzeitig aus der Türkei zurück, überraschte Burghausen mit dem Start von Ali-Pasha Umarpaschaev in diesem Limit. Der Bulgare, international in den letzten Jahren in der 74 kg-Klasse kämpfend, bezwang den viermaligen deutschen Meister Alexander Semisorov mit 11:2, holte drei Punkte und brachte die Gastgeber 15:3 in Front. Der Mainzer Vizeweltmeister Burhan Akbudak (80 kg/g) brauchte zwar nur etwas mehr als eine Halbzeit um den Freistiler Eduard Tatarinov mit 15:0 zu bezwingen, doch schon im vorletzten Kampf stellte der U23-Weltmeister Idris Ibaev (75 kg/g) mir einem 8:0 Sieg gegen Ibro Cakovic den vierten Mannschaftstitel für Burghausen sicher. Im letzten Kampf kam es dann noch zu einer Resultatsverbesserung der Gäste als der Russe Timur Bizhoev im freien Stil den aufgerückten ehemaligen Jenaer Sportschüler Enes Akbulut nach zwei Minuten schulterte. Burghausen hatte mit 18:11 gewonnen und sich den vierten Meistertitel gesichert. Herzlichen Glückwunsch auch vom Viertelfinalgegner aus Greiz.

Der Deutsche Ringer-Bund hat seit einigen Monaten ein neues Präsidium, das einiges verändern will. So war in diesem Jahr schon Wochen vor den Finalkämpfen die neue Bundesliga-Saison terminiert. Greiz kämpft in der neuen Saison mit insgesamt acht Vereinen in einer nur noch zweigleisigen Bundesliga. Der Greizer Ringerverein beginnt die neue Saison mit zwei Heimkämpfen am 24.September und 1.Oktober gegen Markneukirchen bzw. Schorndorf. Nach einem Auswärtskampf in Hösbach am 3.Oktober stellt sich am 8.Oktober der alte und neue Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen in Greiz vor.

Erhard Schmelzer