RSV Rotation Greiz – KSV Witten endet 13:15
Dem ersten Heimkampf in dieser Saison wurde nach zwei Auswärtserfolgen mit Optimismus und Spannung entgegengesehen. Seit 15 Kämpfen waren die Ringer des RSV Rotation Greiz ohne Niederlage geblieben. Würde auch Bundesligaabsteiger Witten zu bezwingen sein? Die Antwort auf diese Frage wollten 837 Besucher vor Ort live miterleben.Und wie erwartet wurde mit dem ersten Heimkampf der Saisonzuschauerrekord, auch der der 1.Bundesliga, gebrochen.
Beide Trainer, der Greizer Tino Hempel und Klaus Eigenbrodt hatten auch wegen fehlender Optionen ihre Mannschaften gegenüber dem Vortag nicht verändert.
Karamjeet Holstein (61 kg/f) traf bei seinem ersten Heimkampf in Greiz auf den türkischen Meister und WM-Teilnehmer Yusuf Demir. Es entwickelte sich von Anfang an ein sehr intensiver Kampf. Der 0:2 Rückstand des Greizers war schnell ausgeglichen. Bis zur fünften Minute schien alles möglich. Dann erlaubte sich der Greizer einige Schwächen bei Angriffsaktionen, die sein Gegner, der am Ende mit 16:3 gewann, sofort ausnutzte. Es besseres Ergebnis wäre durchaus möglich gewesen. Man sollte aber auch beachten, dass der Greizer auf Grund einer schweren Verletzung mehr als ein Jahr pausieren musste und auf keinen Fall in Spitzenform sein kann.(Mannschaftsstand 0:3)
Alex Szöke (130 kg/g), der in Lübtheen beim 1:1 erstmals eine Niederlage im Greizer Trikot einstecken musste, wurde seiner Favoritenrolle gegen Nico Brunner, der auch schon mal bei einer Europameisterschaft eine Medaille erkämpfen konnte, gerecht. Der Wittener konnte erwartungsgemäß physisch nicht mithalten, wurde in die Defensive gedrängt. Im Bodenkampf konnte der Ungar seine Stärken zur Geltung bringen und hatte durch Rollen und einem Ausheber, der aber nur mit zwei Punkten bewertet wurde, zu Beginn der fünften Minute die zum Kampfabbruch nötigen 15 Punkte erarbeitet. (4:3)
Niklas Nimtz (66 kg/g) traf auf den dreifachen deutschen Jugendmeister Mika Labes. Der Greizer führte zur Halbzeit, durch eine Verwarnung 1:0, konnte dabei im Boden aber nicht punkten. Als er selbst in die Bodenlage musste, konnte das Wittener Eigengewächs aber seinen Arm einschließen und sechsmal in die gefährliche Lage bringen. Obwohl dem Greizer noch drei Punkte gelangen, war der Kampf mit 4:13 Punkten verloren. (4:6)
Sebastian Wendel (98 kg/f) traf auf den ukrainischen Kriegsflüchtling Oleksandr Korchmariuk., der seit zwei Jahren in Witten lebt. Der erste resolute Angriff des Greizers hätte beinahe den Ausgleich für den schnellen Rückstand bedeutet. Dagegen geriet Sebastian Wendel kurz vor der Pause 0:4 in Rückstand. In der zweiten Hälfte rang eigentlich nur noch der Greizer, der zum 2:4 Anschluss kam. Weitere Wertungen für Sebastian Wendel sollten aber nicht fallen, obwohl er sich noch zwei große Möglichkeiten dafür erarbeitete. Noch Sekunden vor Schluss hing der Sieg des Ukrainers am seidenen Faden. (4:7)
Moritz Langer (71 kg/f) hatte es mit dem sehr erfahrenen Moldawier Andrei Perpelita zu tun. Keiner der Sportler konnte sich einen Vorsprung herausarbeiten. Optische Vorteile des Greizers brachten den Wittener eine 30 Sekundenstrafe ein. Doch zehn Sekunden bevor der Greizer zur 1:0 Führung kommen konnte, erwischte der Moldawier sein linkes Bein und kam zur einzigen Wertung. So sehr sich Moritz Langer auch mühte zum Ausgleich zu kommen, der Moldawier wehrte geschickt alle Angriffe ab, ohne dabei in die Gefahr einer weiteren Strafe zu geraten. (Halbzeitstand 4:8)
Maximilian Kahnt (86 kg/g) musste sich mit dem Sohn des Olympiazweiten Mirko Englich, auseinander setzen. Mirko Englisch hat auch schon, damals noch in der Jahnturnhalle, mit Frankfurt/Oder in Greiz gekämpft. Der Dritte der deutschen Meisterschaft drängte den Greizer in die Passivität, der nach einem Ausheber im Bodenkampf 0:5 zurücklag. Im zweiten Abschnitt gelangen dem Wittener noch weitere 5 Zähler, so dass es am Ende 0:10 hieß. (4:11)
Dem Türken Cengiz Arslan (75 kg/g) war es vorbehalten im siebten Kampf den zweiten Sieg für Greiz einzufahren. Der Name Arslan bedeutet im Türkischen Löwe und so kämpft er auch. Seit 15 Jahren auf internationalen Matten unterwegs konnte der Modellathlet seine ganze Routine ausspielen. Der Dagestaner Genzhe Genzeev war genauso machtlos gegen ihn, wie seine anderen bisherigen Gegner. Neben Rollen und Aushebern sahen die Greizer Zuschauer auch im ersten Kampf seit dem Abschied von Christan Fetzer wieder eine Kopfschleuder. Danach sogar noch ein Ankippen von vorn. Schon kurz nach der Pause hatte der Löwe mit 17:0 gesiegt. (8:11)
Der noch immer nicht einsetzbare Lucas Kahnt hatte bei der deutschen Meisterschaft Gregor Eigenbrodt bezwungen. Nun trat Maximilian Böttger (80 kg/f) für ihn gegen den amtierenden DM-Dritten an, musste sich aber kurz vor der Pause mit 0:15 geschlagen geben. Übrigens kennen Eigenbrodt und der ein Jahr ältere Englisch die Fahrtroute von Witten in unsere Gegend sehr gut. In C- und D- Jugendzeiten starteten sie regelmäßig beim Turnier in Werdau. (8:15)
Nicolai Grahmez (75 kg/f) unterstrich seine hervorragende Form in einem sehr kurzen Kampf gegen den Dritten der deutschen Meisterschaft Emin Burak Salviz. Der Wittener hatte übrigens bei der DM gegen den deutschen Meister und wohl größten deutschen Talent Marcel Wagin nur 3:5 verloren. Gegen Nicolai Grahmez ging der Kampf nicht einmal zwei Minuten, dann hatte der Greizer durch eine Aufreißerserie beim 16:0 gewonnen. (12:15)
Damit stand die Ausgangslage für den letzten Kampf fest. Nur durch einen vorzeitigen Sieg von Aleksa Ilic (80 kg/g) konnte Greiz noch zum Sieg kommen. Für ein Remis würden drei Punkte gebraucht. Doch gegen den 33-jährigen rumänischen Routinier Ilie Cojocari, der auch schon mal WM-Dritter war und nichts riskieren musste, war das nicht möglich. Der Serbe tat sein Möglichstes, ging 1:0 in Führung, musste dann den Ausgleich hinnehmen, kam aber kurz vor Schluss zum 3:1 Sieg. Nach 15 Siegen musste Greiz erstmals wieder eine Niederlage einstecken. Witten hatte 15:13 gewonnen. Chancen für ein besseres Greizer Ergebnis waren vorhanden, konnten aber an diesem Abend nicht genutzt werden.
Am nächsten Sonnabend geht es zum Spitzenreiter nach Lichtenfels. Kampfbeginn ist 19:30 Uhr. Die zweite Mannschaft kämpft zur gleichen Zeit in Taucha.
Erhard Schmelzer
Einzelergebnisse:
Stilart | Gewicht | Ist | Name | Ist | Name | Punkte | Wertung | Zeit |
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Freistil | 61 | Karamjeet Holstein | Yusuf Demir | 3:16 | PS0:3 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 66 | Niklas Nimtz | Mika Noel Labes | 4:13 | PS0:3 | 6:00 | ||
Freistil | 71 | Moritz Langer | Andrei Perpelita | 0:1 | PS0:1 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 75A | Cengiz Arslan | Genzhe Genzheev | 17:0 | TÜ4:0 | 3:21 | ||
Freistil | 75B | Nicolai Grahmez | Emin Burak Salviz | 16:0 | TÜ4:0 | 1:55 | ||
Gr.-Röm. | 80A | Aleksa Ilic | Ilie Cojocari | 3:1 | PS1:0 | 6:00 | ||
Freistil | 80B | Maximilian Böttger | Gregor Eigenbrodt | 0:15 | TÜ0:4 | 2:50 | ||
Gr.-Röm. | 86 | Maximilian Kahnt | Noah Englich | 0:10 | PS0:3 | 6:00 | ||
Freistil | 98 | Sebastian Wendel | Oleksandr Korchmariuk | 2:4 | PS0:1 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 130 | Alex Gergö Szöke | Nico Brunner | 15:0 | TÜ4:0 | 4:13 |


















































































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