SV Johannis Nürnberg – RSV Rotation Greiz endet 15:16
Das wollten die Nürnberger unbedingt vermeiden: Eine Heimniederlager im ersten Heimkampf. Die Mannschaft wurde deshalb nach der schmerzhaften 13:22 Niederlage in Markneukirchen auf zwei Positionen umgestellt. Vor allem rückte der jüngste der Levai-Brüder in die Mannschaft. Die Greizer machten ihnen aber einen Strich durch die Rechnung und konnten wie im Vorjahr einen knappen Sieg davontragen. Vor etwas mehr als 300 Zuschauern gewannen die von zirka 40 Anhängern begleiteten Gäste in der Nürnberger Vereinssporthalle 16:15. Nie war der Ausspruch vom Greizer Trainer Tino Hempel, dass es auf jeden Einzelnen bei der Mannschaft ankommt, so wahr wie diesmal. Am Ende zählte jeder Punkt, der gewonnen oder auch nicht abgegeben wurde.
Karamjeet Holstein (61 kg/f) startete als Favorit gegen den deutschen U17-Meister Mark Barnowski, führte bald 4:0, gab aber dann durch Rollen mit Armeinschluss 8 Punkte ab. Kurz nach der Pause stellte Karamjeet das erwartete Kräfteverhältnis wieder her und schulterte seinen Gegner. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht 4:0)
Auch Alex Szöke (130 kg/g) galt als klarer Favorit. Der in München lebende Türke Enes Acarer hatte nichts entgegen zu setzen und unterlag nach zwei Aushebern in der vierten Minute mit 0:15. (8:0)
Niklas Nimtz (66 kg/g) traf auf den ersten Weltklasseathleten der Gastgeber. Der 22-ährige Moldawier Vitalie Eriomenco ist nicht nur Bronzemedaillengewinner in diesem Jahr bei EM und WM sondern hat seit 2021 neun Medaillen bei Nachwuchsmeisterschaften gewonnen. Niklas tat sein Bestes, war aber kurz vor der Pause 0:15 geschlagen. (8:4)
Sebastian Wendel (98 kg/f) hatte die Aufgabe gegen den Dritten der DM, Yusuf Senyigit , die Niederlage nicht zu groß werden zu lassen. Das gelang beim 0:7 (8:6)
Moritz Langer (71 kg/f) und der unberechenbare Tim Stadelmann lieferten sich einen spannenden Kampf bis zu letzten Minute. Nach dem 1:2 in der vierten Minute, dem sogar das 1:3 eine Minute später folgte, deutete einiges auf einen Nürnberger Sieg hin. Doch der Greizer blieb ruhig und konnte Sekunden vor Schluss beim 3:3 den Siegpunkt erkämpfen (Halbzeitstand 9:6)
Maximilian Kahnt (86 kg/g) traf auf den 29-jährigen ungarischen Routinier Zoltan Levai. Der diesjährige Militärweltmeister und Vizeweltmeister von 2022 war der klar Überlegene. Der Greizer hatte in der vierten Minute mit 0:17 das Nachsehen. (9:10)
Der Nürnberger Nachwuchsringer Nico Baumeister, immerhin Fünfter bei der U20 DM war kein Prüfstein für den erfahrenen Türken Cengiz Arslan (75 kg/g). Nach vier Minuten stand der Sieg des Greizers beim Stande von 16:1 fest. (13:10)
Langsam wurde der Kampf immer spannender. Auf keinen Fall durfte Maximilian Böttger (80 kg/f) gegen Michael Janot vier Punkte abgeben. Das gelang. Der Nürnberger 10:0 Sieg brachte nur drei Punkte auf ihr Konto. (13:13)
Wie würde Nicolai Grahmez (75 kg/f) gegen den jungen Rostislav Leicht, der im bayerischen Wald aufwuchs, kämpfen? Bei der DM war er Dritter, im Vorjahr sogar Medaillengewinner bei der U20-EM. Der Moldawier scheint aber seine gute Form aus dem Vorjahr bewahrt zu haben. Er sammelte Punkt auf Punkt und konnte so in den letzten 15 Sekunden noch vier wertvolle Zähler erkämpfen. Greiz führte nun 16:13.
Nun kam alle auf den letzten Kampf an. Hier traf der Serbe Aleksa Ilic (80 kg/g) auf den amtierenden Europameiste Levente Levai. Bei der ersten angeordneten Bodenrunde konnte Ilic, der ein hervorragendes Abwehrverhalten zeigte, Punktabgaben vermeiden. Kurz nach der Pause gelang dem Ungarn im Standkampf allerdings die 3:0 Führung. Doch obwohl der Stuttgarter Schiedsrichter Timo Schulz Levai im Bodenkampf bis zu 40 Sekunden Zeit gab, gelangen dem Europameister nicht mehr als 4 Punkte. Die Greizer feierten.
Erhard Schmelzer
Einzelergebnisse:
Stilart | Gewicht | Ist | Name | Ist | Name | Punkte | Wertung | Zeit |
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Freistil | 61 | Mark Barnowski | Karamjeet Holstein | 8:6 | SS0:4 | 3:32 | ||
Gr.-Röm. | 66 | Vitalie Eriomenco | Niklas Nimtz | 15:0 | SS4:0 | 2:55 | ||
Freistil | 71 | Tim Stadelmann | Moritz Langer | 3:3 | PS0:1 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 75A | Nico Baumeister | Cengiz Arslan | 1:16 | TÜ0:4 | 4:03 | ||
Freistil | 75B | Rostislav Leicht | Nicolai Grahmez | 0:11 | PS0:3 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 80A | Levente Levai | Aleksa Ilic | 4:0 | PS2:0 | 6:00 | ||
Freistil | 80B | Michael Janot | Maximilian Böttger | 10:0 | PS3:0 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 86 | Zoltan Levai | Maximilian Kahnt | 17:0 | TÜ4:0 | 3:36 | ||
Freistil | 98 | Yusuf Senyigit | Sebastian Wendel | 7:0 | PS2:0 | 6:00 | ||
Gr.-Röm. | 130 | Enes Acarer | Alex Gergö Szöke | 0:15 | TÜ0:4 | 3:49 |