Die Greizer beim KSV WittenDie Greizer beim KSV Witten

KSV Witten gegen RSV Rotation Greiz endet 13:15

Der erste Heimkampf dieser Saison endete gegen Bundesligaabsteiger KSV Witten mit einer Niederlage. Nach zehn spannenden Kämpfen hatten die Nordrhein-Westfalen 15:13 gewonnen. Die Gastgeber hatten mindestens vier mal die Möglichkeit zum Sieg, konnten aber nicht eine davon nutzen. Auch deshalb fuhren die Greizer etwas skeptisch nach Witten, allerdings mit dem Willen dort die nötigen Punkte zu erkämpfen.

61 kg/g: Robin Nuding traf auf den jüngeren Bruder von Mika Noel Labes, der in Greiz Niklas Nimtz drei Punkte abgenommen hatte. Schon bevor der Gelenauer Kampfrichter Jörg Jähnichen Jan Ole Labes zum ersten mal in den Bodenkampf schicken musste, hatte sich der Greizer durch Stand- und Bodentechniken einen Vorsprung von 13 Punkten erarbeitet. Noch vor der Halbzeitpause stand der 16:0 Sieg fest. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht: 4:0)

130 kg/f: Schwergewichtler Lucas Gansi wurde vom etwa gleich schweren Türken Sertac Aksoy in die Defensive gedrängt, was nach zwei 30-Sekunden-Strafen und einer Angriffsaktion des Witteners zum 0:5 Rückstand nach viereinhalb Minuten führte. Zwar gelangen dem Greizer jetzt die Resultatsverbesserung zum 2:5, doch am Ende gingen beim 7:2 zwei Siegpunkte an die Gastgeber (4:2)

66 kg/f: Auch Razvan Kovacs war im Vorkampf nicht dabei. Er traf auf den erfahrenen Moldawier Andrei Perpelita, der in Greiz Moritz Langer 1:0 bezwang. Beide kämpften auf Augenhöhe, nach fünf Minuten lag der Greizer 4:5 zurück. Am Ende reichte es für die Gastgeber beim 9:6 aber doch noch für 2 Punkte. (4:4)

98 kg/g: Trainer Tino Hempel hatte bei Richard Karelson gegen Nico Brunner, der in Greiz gegen Alex Szöke vier Punkte abgeben musste, einen Sieg eingeplant. Doch daraus wurde nichts. Beide Kämpfer agierten auf Augenhöhe. Am Ende stand es 4:4. Da dem Wittener aber eine Zweierwertung mehr gelang als dem Greizer, ging der Siegpunkt an die Gastgeber. Das Drama von Greiz schien sich zu wiederholen. (4:5)

71 kg/g: In den letzten zehn Jahren ist aus dem ringerischen Entwicklungsland Niederlande eine Sportnation geworden, die auch immer wieder gute Ringer hervorbringt. Nachwuchsförderung hat immer was mit dem Einsatz finanzieller Mittel zu tun. Ein international bekannter Kämpfer ist der Utrechter Bredi Slinkers, der Dustin Nürnberger mit technischer Überlegenheit 15:0 bezwang. (Halbzeitstand 4:9)

86 kg/f: Wieder einmal begann die Aufholjagd mit Maximilian Kahnt, der auf den Dagestaner Kamil Genzheev traf. Sowohl körperlich als auch technisch überlegen sammelte der Greizer Punkt für Punkt und hatte bereits vor der Pause beim 15:0 den Kampfabbruch geschafft. (8:9)

75 kg/f: Nun war es an Moritz Langer seinen Anteil gegen Emin Burak Salviz beizusteuern in einer Gewichtsklasse, die nicht gerade die seinige ist. Der Wittener führte zur Halbzeit 1:0, doch der Leipziger Sportstudent übernahm die Initiative, schaffte das 2:1 und baute seine Führung durch eine 30-Sekunden-Strafe auf 3:1 aus. Der Wittener kam nur noch zur Resultatsverbesserung von 3:2. Eine hervorragende Leistung des Greizers. Endlich war gegen Witten mal das Momentum auf Greizer Seite. (9:9)

80 kg/g: Mit einer sehr konzentrierten Leistung bezwang Aleksa Ilic Noah. den jüngsten Sproß der Wittener Ringerfamilie Englich. Der 4:1 Sieg des Serben stand erst in den letzten beiden Kampfminuten fest. (11:9)

75 kg/g: Der routinierte Rumäne Ilie Cojocarie, der schon WM-Medaillengewinner war, hatte in Greiz nach offenem Kampf knapp gegen Ilic verloren. Gegen Maximilian Böttger wurde er aber seiner Favoritenrolle voll und ganz gerecht und siegte mit 15:0 Punkten. (11:13)

80 kg/f: Wieder einmal kam es auf Nicolai Grahmez an. Und auf diesen ist Verlass. Das weiß keiner besser als Trainer Tino Hempel, der wie die Greizer Schlachtenbummler in der mit nur 200 Zuschauern gefüllten Halle, voll von der Leistungsfähigkeit des Moldawiers überzeugt waren. Wieder einmal demonstrierte Nicolai sein dynamisches Freistilringen und hatte wieder einmal bereits vor der Pause seine vier Punkte im Sack. Greiz hatte Revanche für die Heimniederlage genommen und nun mit dem gleichen Resultat gewonnen.

Allerdings gab es in dieser Woche auch einen großen Rückschlag. Auf Grund eines Fehlers des RSV Rotation Greiz bei der Lizenzierung eines Sportlers, veränderte der Deutsche Ringer-Bund den ursprünglichen 15:11 Sieg gegen Aue in eine 11:15 Niederlage. Rechtsmittel dagegen sind nicht einsetzbar.

Drei Kämpfe vor Schluss ist der Kampf um die Medaillen nun wieder völlig offen. Spitzenreiter AC Lichtenfels, der sich am 29.November beim letzten Heimkampf der Saison in Greiz vorstellt, führt die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung an. Greiz muss nun die beiden Auswärtskämpfe am 6.Dezember in Markneukirchen und am 20.Dezember in Aue gewinnen. Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt.

Erhard Schmelzer

Einzelergebnisse:

StilartGewichtIstNameIstNamePunkteWertungZeit
Gr.-Röm.61Jan Ole LabesRobin Nuding0:16TÜ0:42:24
Freistil66Andrei PerpelitaRazvan Kovacs9:6PS2:06:00
Gr.-Röm.71Bredi SlinkersDustin Nürnberger15:0TÜ4:00:42
Freistil75AEmin Burak SalvizMoritz Langer2:3PS0:16:00
Gr.-Röm.75BIlie CojocariMaximilian Böttger15:0TÜ4:01:30
Freistil80AGenzhe GenzheevNicolai Grahmez0:15TÜ0:42:49
Gr.-Röm.80BNoah EnglichAleksa Ilic1:4PS0:26:00
Freistil86Kamil GenzheevMaximilian Kahnt0:15TÜ0:42:22
Gr.-Röm.98Nico BrunnerRichard Karelson4:4PS1:06:00
Freistil130Sertac AksoyLucas Gansi7:2PS2:06:00