Eine kräfteraubende Saison steht vor den Ringervereinen der Landesliga Sachsen. Wie im Vorjahr kämpfen hier zwar zehn Teams, doch in diesem Jahr hat man – auf Wunsch der Vereine – den Modus geändert. Diesmal ringen in Hin- und Rückrunde alle Teams in einer Staffel. Trugen die Greizer 2023 zwölf Kämpfe aus, brauchen sie nun das Durchhaltevermögen für achtzehn Mannschaftsvergleiche. Nach ersten drei Runden der Saison steht die zweite Mannschaft des RSV Rotation Greiz zusammen mit der zweiten Vertretung des Zweitbundesligakonkurrenten FC Erzgebirge Aue verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.
Die Landesliga hat sich gegenüber dem Vorjahr relativ wenig geändert. Für Aufsteiger Lugau, der in der Regionalliga eine hervorragende Rolle spielt, rückte der RC Chemnitz nach. Damit kämpft erstmals nach der Wende wieder ein Team aus Chemnitz in einer Ringerliga. In den letzten Jahren haben Sportler aus Chemnitz, meist ehemalige Schüler der dortigen Sportschule, allerdings bereits in einer Kampfgemeinschaft mit Gelenau Erfahrungen bis hin zur Regionalliga sammeln können. Der Gelenauer Verein hat sich nun überraschenderweise mit dem Zweitbundesligisten Markneukirchen zusammengetan und kämpft nun als Kampfgemeinschaft in drei Leistungsklassen von der zweiten Bundesliga über die Regionalliga bis zur Sachsenliga.
Der Siegeszug der zweiten Greizer Mannschaft konnte dadurch aber auch nicht gestoppt werden. Nach dem erwarteten Greizer Auftakterfolg bei der Kampfgemeinschaft Weißwasser/Cottbus /Sohland, der RSV siegte 17:11, gelang gegen die vogtländisch/erzgebirgische Kombination in heimischer Halle ein unerwartet hoher 21:5 Sieg. Auch am Sonnabend beim zweiten Auswärtssieg war das RSV-Team nicht zu schlagen und bezwang die Chemnitzer wiederum klar mit 19:6. Interessant ist hierbei, dass die Bundesligen erst am letzten Wochenende starteten. Während Ligakonkurrent Aue in den ersten Landesligakämpfen überraschend oft auf Sportler aus dem Zweitbundesligakader zurückgriff und so Kantersiege einfuhr, stellten die Greizer Trainer nur den Neuzugang im Schwergewicht Lucas Gansi vor und setzten Emil Thiele ein.
Nach Chemnitz fuhren die Greizer mit gehörigen Respekt, doch bereits nach drei Kämpfen lagen die Hausherren fast aussichtslos zurück. Nachdem Silas Warmuth (57 kg/f) seinen dritten vorzeitigen Saisonsieg eingefahren hatte, lieferte der Maschinenbaustudent Maximilian Kahnt in der schwersten Gewichtsklasse sein Meisterstück ab. Der Modellathlet bezwang den 30 kg schwereren Ex-Thalheimer Luca Schneider im freien Stil mit Beinschrauben ebenfalls vorzeitig. Mit seinem zweiten Saisonsieg schraubte Pascal Hessel, der diesmal in der 61kg-Klasse eingesetzt wurde, die Greizer Führung auf 12:0. Alexander Bahn (98 kg/g) erhöhte die Greizer Führung sogar auf 14:0. Danach kamen die Gastgeber gegen den Jenaer Neuzugang Fabian Wächter (66 kg/f), der einen starken ukrainischen Gegner hatte und auch eine Gewichtsklasse höher überzeugen konnte sowie gegen den bisher unbezwungenen Paul Müller (86kg/f), der als 16-Jähriger in dieser Gewichtsklasse gegen ausgewachsene Männer physisch zwangsläufig unterlegen ist, zur Resultatsverbesserung. Während Leon Weller (71 kg/g) von einer Verletzung des Ex-Plauener Spitzenringers Leon Lange profitierte und zum Abbruchsieg kam, konnte Maximilian Böttger (80 kg/g) einen 0:8 Rückstand noch in einen 9:8 Sieg ummünzen. Im Schlusskampf konnte Dustin Nürnberger (75 kg/f) seine 4:0 Führung nicht über die Zeit bringen und unterlag noch 4:6.
Am nächsten Wochenende steht der erste Zweitligakampf in Greiz auf dem Programm. Gegner ist ab 19:30 Uhr der Markneukirchenbezwinger aus Hessen KSV Rimbach. In der Sporthalle in Greiz-Aubachtal werden Zuschauer aus nah und fern erwartet. Im Vorkampf trifft ab 17:30 Uhr die zweite Greizer Mannschaft auf AC 1990 Taucha. Die Randleipziger haben sich den Aufstieg in die Regionalliga als Ziel gesetzt und stützen sich vor allem auf ihre Kämpfer in den mittleren Gewichtsklassen. Gegen Greiz werden sie allerdings auf Robert Krause verzichten müssen, der mit einer großen Delegation der Sportschule Leipzig in Südafrika weilt.
Erhard Schmelzer



















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