Traditionell in den Sommermonaten veranstaltet der Deutsche Ringer-Bund seinen wichtigsten Wettkampf, den Grand Prix von Deutschland. Nach der Wende für mehrere Jahre in Leipzig ausgetragen, hat er in der letzten Zeit seine Heimstatt in Dortmund gefunden. In diesem Jahr wurde wiederum nur im griechisch-römischen Stil gekämpft. Medaillen für Deutschland erkämpften der 2022 eingebürgerte Iraner Abdolmohamad Papi (60 kg/Gold) sowie Christopher Kraemer (67 kg) und Deni Nakaev (87 kg), die beide dritte Plätze belegten.
Umso höher ist der Turniersieg des Greizer Publikumsliebling Alex Szöke (97 kg) einzuschätzen. Der Ungar war Olympiafünfter 2021 in Tokio und wurde danach Vizeweltmeister. Auf Grund einer Verletzung verpasste er die Olympischen Spiele von Paris, konnte aber im Vorjahr alle seine Kämpfe für den RSV Rotation Greiz gewinnen und hatte wesentlichen Anteil am Staffelsieg seines Teams in der 2.Bundesliga. In Dortmund hatte Szöke 11 Gegner und musste vier Kämpfe bestreiten. Zuerst bezwang er den Italiener Luca Svaicari vorzeitig mit 9:0. Der Österreicher Daniel Gastl, der gerade den Großen Preis von Spanien gewonnen hatte, wurde 7:1 besiegt. Schwerer wurde es da gegen dessen Landsmann Markus Ragginger, der sein Land bei der EM vertrat, als Szöke, die Bronzemedaille gewann. Mit einem 3:1 Sieg erreichte der ungarische Armeesportler das Finale, wo er auf den Finnen Arvi Savolainen, den Achten der Olympischen Spiele von Paris traf. Mit einem deutlichen 7:1 Erfolg sicherte sich Alex Szöke den Turniersieg und fährt mit großen Hoffnungen zur WM nach Zagreb.
Erhard Schmelzer