Eyleen SewinaEyleen Sewina

Wie alle anderen Sportarten hat die Corona-Pandemie auch den Ringkampfsport weit zurückgeworfen. Die nationalen Wettbewerbe wurden im März des Vorjahres gestoppt und konnten nur kurzfristig im Herbst einige Wochen wieder zum Leben erweckt werden. Auch der Trainingsbetrieb auf der Ringermatte ist zum größten Teil auf Null heruntergefahren. Ausnahmen gibt es für Kadersportler der nationalen Verbände, die unter speziellen Hygienemaßnahmen trainieren und sich auch zu zentralen Lehrgängen treffen dürfen.
Im internationalen Bereich stehen in diesem Jahr natürlich die Olympischen Spiele in Tokio im Focus des Interesses. Die europäischen Länder treffen sich zu den Qualifikationswettbewerben in März in Budapest. Die letzte Chance in das Flugzeug nach Japan noch einzusteigen besteht dann noch einmal für die Sportler alle internationalen Verbände im Mai in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.
Auf Grund der geringen Wettkampfmöglichkeiten in den letzten Monaten erlebt der am Wochenende ausgeschriebene Grand Prix von Frankreich in Nizza einen riesigen Andrang von Sportlern aus aller Welt. Für das bereits zum 47. Male veranstaltete Traditionsturnier, das in beiden Stilarten und auch bei den Frauen ausgetragen wird, haben mehr als 300 Aktive aus 23 Ländern gemeldet. Unter der illustren Schar der zahlreiche Olympiasieger, Welt- und Europameister befinden sich auch zwei Aktive des RSV Rotation Greiz. Die Junioren – Vizeeropameisterin von 2018 Eyleen Sewina startet erstmals bei einem so stark besetzten Turnier der Frauen. Unter ihren gemeldeten Gegnerinnen in der Gewichtsklasse 68 kg befindet sich die US-amerikanische Weltmeisterin Tamyra Mensah-Stock und die auf den Heimvorteil vertrauende französische Vizeweltmeisterin von 2018 Karrumba Larroque. Die nun für Apolda startende fünfmalige deutsche Meisterin Maria Selmaier gehört ebenfalls zu den Konkurrentinnen. Auch Eyleen Sewina musste in diesem Jahr viele Beeinträchtigungen im Trainingsprozess hinnehmen. „Hier in Frankfurt an der Oder habe ich allerdings nach den langen Wochen ohne spezielles Training den Vorteil unter guten Bedingungen und in einer großen, sehr starken besetzten Trainingsgruppe trainieren zu können. Beim Studium, das ich zur Zeit nur online absolvieren kann, vermisse ich zwar den Kontakt zu den Mitstudenten und den Lehrkräften, aber dadurch spare ich auch die Fahrten zur Universität nach Berlin. Ich freue mich auf Nizza, obwohl der obligatorische Ausflug nach Monte Carlo in diesem Jahr nicht stattfinden wird.“
Der Greizer Publikumsliebling Daniel Sartakov, der nach dem Nichtstart des RSV im Vorjahr in der Bundesliga kurzfristig sehr erfolgreich für den KSK Neuss startete, kennt die Verhältnisse in Nizza sehr gut. Im Vorjahr erkämpfte er in der Gewichtsklasse 74 kg die Bronzemedaille. Diesmal wurde er von Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe zusammen mit Andreas Walter und Eduard Tatarinov, die den Greizer Zuschauern aus den Kämpfen gegen Hallbergmoos und Nürnberg bekannt sind, in der nichtolympischen Gewichtsklasse 79 kg gemeldet. Das Turnier beginnen am Freitag mit den Kämpfen der Frauen.

Erhard Schmelzer