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Der FC Erzgebirge Aue ist der Nachfolgeverein der Betriebssportgemeinschaft Wismut Aue, die 1948 gegründet wurde, nachdem die sowjetische Besatzungsmacht 1945 alle Sportvereine in der sowjetischen Besatzungszone aufgelöst hatte. Das Leben im Gebiet um Aue wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Uranbergbau geprägt. Die SDAG (Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft) Wismut wurde zum weltweit viertgrößten Produzenten von Uran nach der UdSSR, den USA und Kanada. Aue entwickelte sich zum sportlichen Zentrum des Unternehmens. Fußball (Rekordhalter mit 39 Jahren in der höchsten Spielklasse der DDR), Handball (24 Jahre in der höchsten Spielklasse) und Ringen wurden speziell gefördert. Dabei wurde der Ringkampfsport in Aue erst seit 1952 betrieben. Durch den Uranbergbau kamen unzählige Arbeitskräfte in die Region, darunter sehr viele Vertriebene. Unter ihnen war auch der 17-jährige Herbert Wende, der seine Heimat in Schlesien verloren hatte und 1951 in Aue eintraf. Im mecklenburgischen Loitz war er mit dem Ringkampfsport in Verbindung gekommen und schon Landesmeister geworden. Bei der DDR-Meisterschaft hatte er Bronze gewonnen. In Aue baute er mit Aktivisten der ersten Stunde eine Trainingsgruppe auf, die am 18. Oktober 1952 in die BSG Wismut Aue aufgenommen wurde. Damit begann eine Phase langjähriger materieller und finanzieller Unterstützung durch die Wismut, die bis zur politischen Wende in Deutschland andauerte. In nur sechs Jahren, bis 1958, kletterte die neugegründete Mannschaft von der untersten Stufe der Bezirksklasse bis zur Oberliga, der höchsten Leistungsklasse der DDR. In den Folgejahren war das Wettkampfgeschehen durch mehrere strukturelle Veränderungen im Ringerverband der DDR gekennzeichnet. So wurden bei den Mannschaftskämpfen eine Trennung zwischen den speziell vom Staat geförderten Sportclub-Teams und den Mannschaften der Betriebssportgemeinschaften, zu denen auch Aue gehörte, vorgenommen. Ab 1966 wurden Staffeln speziell für Freistil- und griechisch-römisch Ringen eingeführt.
In Aue wurde im freien Ringkampf trainiert. Unter der Leitung von Trainer Herbert Wende wurde bis 1988 21-mal die Meisterschaft im freien Ringkampf erkämpft. Grundlage des Erfolges war eine gut organisierte zielgerichtete Jugendarbeit mit fast zehn Trainingsstützpunkten für den Ringkampfnachwuchs. 39 Einzelmeistertitel der DDR wurden erkämpft. Während dieser Zeit bestritt der Verein 255 internationale Freundschaftskämpfe. Mit 256 Mitgliedern war Aue 1987 die größte Ringkampfabteilung (damals Sektion genannt) im DDR-Ringerverband.
Als die Wismut die Unterstützung für den Sportverein einstellte, wurde zusammen mit den Fußballern der FC Erzgebirge Aue gegründet. Trotz Abgängen namhafter Sportler zu Vereinen in den alten Bundesländern konnte der Verbleib in der 2. Bundesliga gesichert werden.
Hatte sich die starke zweite Mannschaft der BSG Wismut Aue in den 80-er Jahren mit der Greizer Mannschaft auseinanderzusetzen und blieb dabei meist siegreich, so hieß erstmals 1990 der Gegner für die erste Auer Vertretung Greiz. Die Niederlage in Greiz in der Verbandsliga, der höchsten in der sich auflösenden DDR, kam da völlig unerwartet. Erstmals seit 1968 kämpften hier Sportclub-Teams und BSG-Mannschaften wieder in einer Staffel. Aue und Greiz qualifizierten sich für die ab 1991 in zwei Staffeln in Ostdeutschland laufende 2. Bundesliga. Sie bestand nun bis 1995 aus sechs Staffeln; zu den vier Staffeln in den alten Bundesländern waren zwei neugebildete aus dem Osten Deutschlands gekommen.
Beide Vereine lieferten sich im nächsten Jahrzehnt packende Duelle in der 2. Bundesliga, nur unterbrochen von einem einjährigem Abstieg der Erzgebirger. Als die Greizer nach Umstrukturierungen im Ligasystem 2000 erstmals in die Bundesliga aufstiegen, waren die Auer dorthin schon ein Jahr früher aufgerückt. Beide Male gingen die Siegpunkte im Aufeinanderrtreffen 2000 nach Greiz. Aue musste die Bundesliga zwar schon im ersten Jahr wieder verlassen, qualifizierte sich in der Aufstiegsrunde des nächsten Jahres bereits wieder für die Eliteliga.
Als Greiz 2003 die Mannschaft aus finanziellen Gründen aus der ersten Liga zurückziehen musste, schlug auch für Aue die Stunde des Abstiegs. Bis 2016 kämpften dann die Erzgebirger (nur unterbrochen von einen zweijährigen Gastspiel 2006 und 2007 sowie noch einmal 2013 in der höchsten Deutschen Liga) höchst erfolgreich in der 2. Bundesliga. Sechszehnmal, also je zweimal in acht Jahren, trafen das Auer und das Greizer Team seit 2008 in dieser Liga aufeinander. Obwohl sich Greiz dabei fünfmal vor Aue platzieren konnte, gingen zehn Mannschaftssiege an die Auer. Die Duelle Greiz-Aue entschieden fast immer den Kampf an der Tabellenspitze und zogen jedes Mal viele Zuschauer an. Wie auch alle anderen aktuellen Vertreter der DRB-Bundesliga Südost kämpften die Auer bereits im Vorjahr in dieser Staffel. Sie belegten Rang vier in ihrer Staffel und am Ende nach einem Heimsieg im damals noch durchgeführten Achtelfinale Platz 9 in der Endabrechnung aller Bundesligisten.

Aus der Sicht des Vereins:
Trainer: Björn Schöniger
Kader:
William Stier, Niklas Ohff, Björn Schöniger, Robin König, Brian Bliefner, Nico Schmidt, Frank Witscher, Gabor Mandarasi, Jacek Tomanszewski, Mateusz Filipczak, Roy Gläser, Sammet Connor, Franco Büttner, Pierre Vierling, Mariusz Los, Krisztian Jäger, Rolf Linke, Philipp Herzog, Mate Krasznai, Jacob Barth, Francis Weinhold
Zugänge:
Robin König / Arten), Jacek Tomaszewski (Mansfeld), Pierre Vierling (Pausa), Mariusz Los (Burghausen), Mate Krasznai (Pausa), Francis Weinhold (Markneukirchen)
Abgänge:
Willi Wendel (Luftfahrt Berlin), Emanuel Krause (Lübtheen)
Saisonziel:
Platz 4 bis 5
Tipp: Welche Mannschaften werden in welcher Reihenfolge die ersten drei Plätze belegen?

  1. Burghausen
  2. Nürnberg
  3. Hallbergmoos/Westendorf/Greiz