RSV Rotation Greiz gegen AC Lichtenfels endet 9:24
Gegen den in Bestbesetzung antretenden Tabellenführer der 2.Bundesliga Nord, dem AC Lichtenfels, musste die Ringermannschaft des RSV Rotation Greiz die zweite Heimniederlage der Saison einstecken. Während die knappe Niederlage zum Saisonbeginn gegen den zweiten Bundesligaabsteiger Witten in der Vorwoche auswärts mit einem Sieg kompensiert werden konnte, erwiesen sich die „Eagels“ aus Franken als Überflieger. Im Vorjahr noch Teilnehmer bei den Endkämpfen zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft verstärkten sich die Korbstädter in dieser Saison noch mit sechs Neuzugängen aus dem In- und vor allem aber dem Ausland. Sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den vorjährigen Staffelsieger Greiz am Saisonende ablösen. Die Gäste präsentierten vor 827 Zuschauern in Greiz, darunter zahlreiche stimmgewaltige Gästefans, eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Während beide Vereine die höchstmögliche Zahl von vier Ausländer aufboten, konnten die Gäste auf zwei weiter schon länger hier lebende ausländische Spitzenringer sowie auf den ehemaligen Greizer Daniel Sartakov und den seine DM-Medaillen für seinen Heimatverein Pausa gewinnenden Maximilian Schwabe zurückgreifen. Einziges Eigengewächs bei den Franken war der vierfache deutsche Meister und zweifache WM-Medaillengewinner Hannes Wagner (98 kg/g), der gegen den Esten Richard Karelson allerdings 1:3 unterlag. Die Greizer Trainer Tino Hempel und Toni Stade konnten zwar mit Joey Wrensch (66 kg/f), Dustin Nürnberger (71 kg/g), Maximilian Böttger (80 kg/f) und Maximilian Kahnt (86 kg/f) auf vier Sportler zurückgreifen, die das Ringen in Greiz erlernt hatten, die allerdings im Kampf mit ihren hochdekorierten Gegnern chancenlos waren und vorzeitig mit technischer Unterlegenheit unterlagen. Das traf auch auf den bisher erfolgreichsten „Greizer“ Maximilian Kahnt zu, der die Mehrzahl seiner sieben Kämpfe bisher gewinnen konnte. Gegen den ehemaligen georgischen U23-Weltmeister Tariel Gaprindaschvili unterlag allerdings auch er vorzeitig mit 0:16. Auch zwei erfahrene Greizer Sportler erreichten das Ende der Kampfzeit nicht. Während im leichtesten Limit Robin Nuding (61 kg/g) vom Kasachen Marlan Mukashev in der fünften Minute bezwungen wurde, unterlag Schwergewichtler Lucas Gansi (130 kg/f) dem bärenstarken polnischen EM-Dritten Kamil Kosciolek bereits in der ersten Halbzeit.
Insgesamt kamen die Gastgeber zu vier Siegen. Neben Richard Karelson konnte auch Aleksa Ilic (80 kg/g) Maximilian Schwabe bezwingen. In einem sehr umkämpften aber an technischen Aktionen armen Gefecht, bei dem auch im Bodenkampf keine Punkte fielen, siegte der Serbe 3:1 und erkämpfte einen weiteren Mannschaftspunkt. Die beiden erfolgreichsten Ringer der Staffel Nord Nicolai Grahmez (75 kg/f) und Cengiz Arslan (75 kg/g) haben beide alle ihre Saisonkämpfe gewonnen und dabei die höchsten Punktzahlen erkämpft. Grahmez bezwang seinen schon längere Zeit in Deutschland lebenden moldawischen Landsmann Vadim Sacultan hauptsächlich auf der Basis von in der ersten Halbzeit erkämpfter Punkte 9:1. Als Einziger konnte Arslan vier Punkte zum Greizer Sieg beisteuern. Lange sah es aber nicht danach aus. Sein Gegner, der aus Zella-Mehlis stammende und nach in Jena und in Chemnitz nun in Leipzig trainierende U 20- Nachwuchsringer Paphael Titze machte es dem Favoriten sehr schwer, entzog sich immer wieder geschickt den Griffen des Türken. Bis 35 Sekunden vor Schluss lag er nur 0:3 zurück. Erst in den letzten Sekunden zahlte sich die nie erlahmende Kampfkraft des Türken aus, konnte er seine attraktiven Würfe anbringen und siegte fast mit dem Schlussgong 17:0.
Greiz unterlag im letzten Heimkampf 9:24 und rutschte nach dem aberkannten Sieg gegen Aue, weil eine Lizenzierung eines Aktiven zu spät erfolgte, auf den vierten Tabellenplatz ab. In den nächsten Kämpfen in Markneukirchen und Aue kann diese Position aber wieder verbessert werden.
Die deutschen Spitzenvereine treibt seit Monaten die Ligeneinteilung für die nächste Saison um. In dieser Hinsicht sorgten die Verantwortlichen der Gäste für eine Überraschung. Lichtenfels war mit der klaren Zielstellung des Wiederaufstieges in die Saison gestartet, nun wurden dahingehende Fragen sehr defensiv beantwortet.
Erhard Schmelzer
Einzelergebnisse:
| Stilart | Gewicht | Ist | Name | Ist | Name | Punkte | Wertung | Zeit |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gr.-Röm. | 61 | Robin Nuding | Marlan Mukashev | 0:16 | TÜ0:4 | 4:51 | ||
| Freistil | 66 | Joey Wrensch | Ahmet Duman | 0:15 | TÜ0:4 | 2:23 | ||
| Gr.-Röm. | 71 | Dustin Nürnberger | Ilir Sefaj | 0:16 | TÜ0:4 | 3:00 | ||
| Freistil | 75A | Nicolai Grahmez | Vadim Sacultan | 9:1 | PS3:0 | 6:00 | ||
| Gr.-Röm. | 75B | Cengiz Arslan | Raphael Titze | 17:0 | TÜ4:0 | 5:58 | ||
| Freistil | 80A | Maximilian Böttger | Daniel Sartakov | 0:16 | TÜ0:4 | 3:25 | ||
| Gr.-Röm. | 80B | Aleksa Ilic | Maximilian Schwabe | 3:1 | PS1:0 | 6:00 | ||
| Freistil | 86 | Maximilian Kahnt | Tariel Gaphrindashvili | 0:16 | TÜ0:4 | 2:38 | ||
| Gr.-Röm. | 98 | Richard Karelson | Hannes Wagner | 3:1 | PS1:0 | 6:00 | ||
| Freistil | 130 | Lucas Gansi | Kamil Kosciolek | 0:15 | TÜ0:4 | 3:00 |














































































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