Website-Icon Faszination Ringen

Deutsche Meisterschaften: Silber für Fiona Gasser, Bronze für Olga Kim

Deutsche Meisterschaften: Silber für Fiona Gasser, Bronze für Olga Kim

Greizer Team vorn v.l. Fiona Gasser, Olga Kim, Josefine Langhof hinten Maik Gasser, Erhard Schmelzer. Foto Ariane Gasser

Greizer Team vorn v.l. Fiona Gasser, Olga Kim, Josefine Langhof hinten Maik Gasser, Erhard Schmelzer. Foto Ariane Gasser

Mit dem Gewinn zweier Medaillen und einem guten fünften Platz schnitten die drei startenden Mädchen des RSV Rotation Greiz bei den deutschen Meisterschaften der Jugend hervorragend ab. Im allerdings jungen Mädchenringen war es das beste Abschneiden bei nationalen Titelkämpfen bei Mädchen die aus dem Verein hervorgegangen sind. Im brandenburgischen Luckenwalde starteten 146 Teilnehmerinnen aus 75 Vereinen in den Altersklassen der weiblichen A- und B-Jugend. Nur zwei Vereine erkämpften eine Medaille mehr als der Ringerverein aus Greiz, der überraschend die Vereinswertung gewinnende 1.Henningsdorfer RV und der KFC Leipzig. Bei den Sachsen muss man aber berücksichtigen, dass zwei ihrer drei Medaillengewinnerinnen aus dem bayerischen Mering bzw. dem erzgebirgischen Gelenau stammen und erst durch den dort ansässigen Bundesstützpunkt zum Leipziger Verein stießen. Unter den Medaillengewinnerinnen befand sich eine große Anzahl von Sportlerinnen, die den Greizer Bundesligazuschauern aus der letzten Saison von Einladungskämpfen bekannt sind.

Aller guten Dinge sind drei – Silbermedaille für Fiona Gasser

Fiona Gasser war in den letzten Jahren nicht gerade vom Glück begünstigt. 2021 nahm sie bei der B-Jugend erstmals an deutschen Meisterschaften teil. Am Freitagabend gewann sie ihren ersten Kampf in der 42 kg-Klasse und schien auf den Weg zu einer Medaille. Doch in der Nacht erkrankte sie an einer fiebrigen Erkältung und musste von der Mutter aus Nordrhein-Westfalen zurückgeholt werden. Im Vorjahr, nun schon bei der A-Jugend, gehörte sie zusammen mit einer schon international erfolgreichen Sportlerin zu den Favoritinnen, verletzte sich aber kurz vor der Meisterschaft bei einem Erwärmungsspiel und konnte nicht antreten. Beim dritten Anlauf sollte es nun klappen. In der Gewichtsklasse bis 49 kg musste sie im nordischen Turnier – jede gegen jede – fünfmal antreten. Zum Auftakt bezwang sie ihre Dauergegnerin Kimberley Seifert aus Werdau schon vorzeitig nach drei Minuten mit technischer Überlegenheit 10:0. Auch der am Bundesstützpunkt in Frankfurt/Oder trainierenden Anastasija Klingbeil erging es nicht anders, sie war nach nur einer Minute mit 10:0 bezwungen. Danach folgte praktisch schon der Finalkampf gegen die B-Meisterin des Vorjahres, Eleni Zagliveri aus Württemberg. Schon im Finale der Saarland-Open war die Greizerin mit dieser Gegnerin nicht zurechtgekommen. Das sollte sich leider wiederholen. Gegen die Beinangriffe der Randstuttgarterin fand Fiona Gasser kein Mittel und unterlag nun selbst mit technischer Unterlegenheit. Damit war der Traum von der Meisterschaft vorbei und Vater Maik hatte zu tun die Enttäuschte wieder aufzurichten. Und der nächste Kampf wurde sehr schwer, ging es doch gegen die spätere Dritte Maxi Kaschel aus Frankfurt/Oder, die Vizemeisterin von 2021 und Dritte des Vorjahres. Bereits bei den mitteldeutschen Meisterschaften einen Monat früher musste die Greizerin beim 7:2 Sieg alles aufbieten. Diesmal schienen die Frankfurterin von ihren Trainern noch besser eingestellt zu sein. Doch die Siegerin – diesmal mit 6:0 – hieß am Ende wieder Fiona Gasser. Der letzte Kampf gegen Katharina Huber aus Urloffen in Südbaden endete bereits nach 30 Sekunden mit einem Schultersieg. Die erste Medaille bei einer deutschen Meisterschaft – eine silberne – war gewonnen. Der Jubel bei den mitgereisten Familienangehörigen und der Greizer Delegation war groß. Am meisten freute sich natürlich der Trainervater der unzählige Trainingsstunden begleitet und viele Wettkämpfe und Trainingslager organisiert hatte.
Olga Kim verpasst die Silbermedaille denkbar knapp
Die ebenfalls an der Sportschule Jena trainierende Olga Kim startete erstmals bei der A-Jugend. Die 40 kg-Klasse war nur mit drei Sportlerinnen besetzt. Im Vorjahr belegte sie bei der B-Jugend in der 38-kg-Klasse Rang sechs. Klara Winkler aus Unterföhring, im Oktober in Greiz beim Bundesligavorkampf aktiv, holte sich unangefochten ihren dritten deutschen Meistertitel. Zwischen Olga Kim und der gleichaltrigen Paula Haase aus Thalheim ging es um die Silbermedaille. Es entwickelte sich ein dramatischer Kampf bei dem das in Reichenbach beheimatete Mädchen, das im April 2019 bei den Thüringer Meisterschaften in Greiz ihren ersten Wettkampf bestritt und dabei drei erfahrenere Gegnerinnen bezwingen konnte, meist knapp in Führung lag. Olga gelangen dabei einige sehenswerte Beinangriffe, ihre Konter bei Angriffen der Gegnerin werteten die Kampfrichter aber meist gegen sie. Kurz vor Schluss führte Olga 14:12, Die Thalheimerin konnte aber noch ausgleichen und führte nun durch die letzte Wertung. Olga Kim griff noch einmal an, mindestens zwei Kampfrichter sprachen sich für eine Zweierwertung für sie aus. Olga führte so nach Ablauf der Kampfzeit 16:14. Doch die Thalheimer Ecke forderte den Videobeweis und bekam recht. Beim 14:14 kam die Siegerin aus dem Erzgebirge. Olga Kim blieb die Bronzemedaille und der Stolz auf einen Superkampf.

Fünfter Platz für Josefine Langhof

Die bei der Jugend B kämpfende Josefine Langhof (58 kg) hatte nach dem dritten Platz im Saarland und dem zweiten Rang bei den mitteldeutschen Meisterschaften die Chance um die Medaillen mit zu ringen. Leider erkrankte sie kurz vor dem Saisonhöhepunkt und war nach dem Trainingsausfall sichtlich verunsichert. Beim Auftakt konnte sie aber June Becker (Frankfurt/Oder) schon in der ersten Minute beim Stand von 10:0 schultern. Danach traf sie auf eine der Favoritinnen, Edda Reinke (Preußen Berlin), deren Bruder Ansgar in dieser Saison für den Greizer Bundesligarivalen Markneukirchen kämpfen wird. Gegen die Vorjahresdritte, die früher auch am Stützpunkt in Frankfurt/Oder trainierte, setzte es in der Vergangenheit immer hohe Punktniederlagen. Diesmal siegte die spätere Vizemeisterin zwar nur mit 6:0, Josefine Langhof musste aber nun das nächste Duell gewinnen um in den Kampf um die Bronzemedaille einzuziehen. Gegen Maxine Kunz aus Gresgen in der südwestlichsten Ecke Deutschlands hatte Josefine noch nie gekämpft. Die Greizerin führte 2:0 und 3:2, ließ sich aber kurz vor der Halbzeit mit einem Kopf-Hüft-Schwung überraschen und unterlag unglücklicherweise ganze zwei Sekunden vor Schluss auf Schultern. Nun blieb nur der Kampf um den fünften Platz, der gegen Ann-Kathrin Krings aus dem NRW-Stützpunkt Ückerath mit 9:4 gewonnen wurde. Obwohl die Ausbeute wirklich nicht optimal war, konnte die Greizer Delegation bestehend aus Sportlern, Trainern und Familienangehörigen zufrieden die Heimreise antreten.
Bundestrainer Christoph Ewald sah zwar in einigen Gewichtsklassen noch Steigerungsmöglichkeiten konnte sich in einigen Kategorien aber auch über die gewachsene Breite freuen. Die Schwerpunktarbeit der letzten Jahre hätte gefruchtet. So wurde auch un diesem Jahr anschließend an die Titelkämpfe ein dreitägiger Techniklehrgang durchgeführt, Zu den 50 Teilnehmerinnen gehörten mit Fiona Gasser und der nun dreimaligen deutschen Meisterin Josefine Wrensch aus Pößneck zwei Mädchen aus dem Landesverband Thüringen.

An diesem Wochenende finden die deutschen Meisterschaften der Jungend A statt. Bei den Freistilmeisterschaften in Werdau starten drei Greizer. Die Trauben hängen hier aber entschieden höher. Wettkampfbeginn Freitag 18 Uhr, Samstag 9 Uhr und Sonntag 9:30 Uhr.

Die mobile Version verlassen