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RSV Rotation Greiz: Derbystimmung beim 23:11 Sieg in Greiz

2.Bundesliga Nord: RSV Rotation Greiz gegen WKG Pausa/Plauen endet 23:11

Der für Greiz kämpfende polnische Meister Sebastian Jezierzanski (rotes Trikot) hatte Zalik Sultanov (WKG Pausa/Plauen) jederzeit im Griff.

RSV Rotation Greiz besiegt die WKG Pausa/Plauen mit 23 : 11

GREIZ. Der Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord, RSV Rotation Greiz gewinnt in diesem Jahr drei von vier Vogtlandderbys. Nach der Auftaktniederlage zu Hause gegen Markneukirchen konnten die folgenden Vergleiche gegen Markneukirchen und nun zum zweiten Male gegen die WKG Pausa/Plauen siegreich gestaltet werden. Die Vogtländer unterlagen in einem wieder einmal von beiden Seiten sehr fair geführten Kampf nach ausgeglichen verlaufender erster Hälfte – nach fünf Kämpfen stand es 8:7 für die Gastgeber – am Ende noch überlegen mit 23:11.

Der Greizer Ringerverein setzte damit vor der imponierenden Kulisse von 566 Zuschauern, darunter zahlreiche Schlachtenbummler aus Sachsen, seine Siegesserie fort und blieb auch im zwölften Kampf in Folge ohne Niederlage. Vier Runden vor Saisonschluss veränderte sich die Tabellensituation überraschend. Verfolger Aue unterlag zu Hause mit nur vier Einzelsiegen mit 12:18 gegen Markneukirchen und rutschte auf Platz fünf ab. Erster Herausforderer der Greizer ist nun der KAV Mansfelder Land, der zu Hause den RV Thalheim mit 23:5 von der Matte fegte, und nun punktgleich mit Lübtheen und Markneukirchen auf Platz zwei liegt.

Im Auftaktkampf traf der 17-jährige Greizer Nachwuchsringer Dustin Nürnberger (57 kg/g) auf den zweiundzwanzig Jahre älteren Pierre Vierling. Der aus Meinungen stammende Routinier, der schon zwei Jahre vor der Geburt seines Gegners deutscher Juniorenmeister war, hatte diesen bereits nach 47 Sekunden zwei Verwarnungen wegen passiven Ringens aufgebrummt. Im Bodenkampf erwies sich sein junger Kontrahent, der durch Runterreißer und Armdrehschwünge in Rückstand geriet, aber sehr stabil und gab dort nur drei Punkte ab.

Mit den von den Gästetrainern Silvio Hoffmann und Denny Schulz erwarteten vier Punkten wurde es so beim 0:10 nichts. (Kampfstand: 0:3) Eine schwierige Aufgabe stand vor Sebastian Wendel(130 kg/f), der den aufgerückten Dawid Peplowski zum Gegner hatte. Fünf Minuten und fünfzig Sekunden hatte er den Dritten der polnischen Titelkämpfe im Griff, kam in der dritten Minute zur 2:0 Führung und wehrte technisch variabel alle Angriffsversuche des Pausaers ab. Doch vier Sekunden vor Schluss kam der Pole doch noch zum siegbringenden Ausgleich. (0:4)

Wie im Vorkampf hatte Vladimir Codreanu (61 kg/f) wenig Mühe mit Adam Gorzynski. Schon nach einer Minute lag der Bronzemedaillengewinner der polnischen Meisterschaften auf beiden Schultern. (4:4)

Lukasz Konera (98 kg/g) kommt am Ende der Saison immer besser in Form, was der zum zweiten Mal in der Rückrunde eingesetzte Friedrich Fouda vor allem im Bodenkampf schmerzhaft zu spüren bekam. Der wahrlich körperlich nicht schwache entwicklungsfähige Plauener Junior, der allerdings fünf Kilogramm leichter war, wurde beim zweiten angeordneten Bodenkampf unter dem Jubel der Greizer Anhänger mit 15:0 „weggerollt.“ (8:4)

Brian Tewes (66 kg/greco) ließ sich von der ungarischen Nummer Eins des Vorjahres Mate Krasnai mit einem Armdrehschwung überraschen und wurde trotz allen Bemühens in die Defensive gedrängt. Nachdem dem WM-Neunten von 2015 ein Ausheber zum 10:0 gelang, skandierten die Gästefans begeistert: „Das war super, das war elegant.“ (8:7)

Erstmals stand Sebastian Jezierzanski in der 86 kg-Klasse des freien Stils. Stammringer Martin Obst hatte nach der pünktlichen und unversehrten Ankunft des polnischen Meisters vom Sechs-Länderkampf in Rumänien in Berlin mit seinen Trainern vereinbart, seinen 30.Geburtstag an diesem Kampftag zu Hause zu feiern. Der Greizer bewies in seiner angestammten Gewichtsklasse, wie Freistilringen aussehen kann. Der Dagestaner Zalik Sultanov kam nicht zur Entfaltung, wurde immer wieder von blitzschnellen Beinangriffen überrascht und war in der fünften Minute mit 15:0 geschlagen. (12:7)

Der dritte auf Seiten der Gäste eingesetzte polnische Meisterschaftsdritte, Eryk Mai, konnte im Vorkampf beim 1:7 die Niederlage gegen Vladimir Gotisan (66 kg/f) im Rahmen halten. Diesmal war es wie im Vorjahr. Nach einer Minute erstmals zu Boden gebracht, dauerte es nicht einmal eine halbe Minute, bis mit einer Rollenserie der 16:0 Endstand erreicht war und die Halle tobte. (16:7)

Thomas Leffler (86 kg/g) ließ sich vom Pausaer Auswahlringer Maximilian Schwabe, der kürzlich die WM-Qualifikation der nichtolympischen 71 kg-Klasse knapp verpasst hatte, überraschen und unterlag gleich nach dem Anpfiff entscheidend. (16:11)

Toni Stade (57 kg/g) beherrschte den Juniorendritten Paul Fischer im Stand- wie im Bodenkampf. Aus der Unterlage heraus ging er mit einem Konter 2:1 in Führung. Nach einem Schulterschwung 6:3 in Führung liegend, nutze der Mannschaftskapitän die erste Chance am Boden zum punkten und siegte mit 12:3. (19:11)

Daniel Sartakov (75 kg/f) musste mit dem derzeit stärksten deutschen Juniorenringer Kevin Lucht kämpfen. Trotz starker Leistung des in Stendal aufgewachsenen Pausaers kam er um eine 0:16 Niederlage nicht herum. Mit blitzschnellen Beinangriffen und raffinierten Kontern wird der Berliner in seiner vierten Saison im Greizer Trikot immer stärker. Der an den Sportschulen in Halle und jetzt in Leipzig ausgebildete Junior konnte einem leid tun, als er mehrere vielversprechende Angriffen am Ende immer wieder enttäuscht auf dem Bauch liegend beenden musste. Die Greizer Ringkampfanhänger feierten den 23:11 Derbysieg mit minutenlangen „Hier regiert der RSV“- Rufen. (23:11)

Stimmen zum Kampf:

Silvio Hoffmann (Trainer WKG Pausa/Plauen): „Greiz hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Da ist selbst unter Derbybedingungen für uns nichts zu holen. Dank an unsere Anhänger, die uns nach Thüringen begleitet und den Rücken gestärkt haben. “

Tino Hempel (Trainer RSV): „Es war wieder einmal ein hervorragender Kampf unserer Mannschaft. Vier Runden vor Schluss ist trotz unseres Vorsprungs noch lange nichts entschieden. Nächste Woche beim Bundesligaabsteiger Eisleben wird es sehr schwer.“

Erhard Schmelzer @20.11.2016

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