Bei den Deutschen Meisterschaften belegte der in der neuen Saison für den RSV Rotation Greiz startende Brian Tewes den achten Platz
PLAUEN/GREIZ. Unter den 103 Sportlern, die bei den deutschen Meisterschaften im Ringen des griechisch-römischen Stils in Plauen antraten, befand sich nicht nur kein Aktiver des RSV Rotation Greiz, auch der gesamte Ringerverband Thüringen stellte keinen Teilnehmer.
Brian Tewes, der in den letzten Jahren bei den Mannschaftskämpfen für Greiz startete – und dies in der Saison 2017 auch wieder tun wird – kämpfte für seinen Heimatverein Cottbus. Der ebenfalls gemeldete Tom Linke trat im Gegensatz zu seinem Bruder Rolf, der bei Mannschaftskämpfen für Erzgebirge Aue kämpft und in der Gewichtsklasse 98 kg Fünfter wurde, nicht an.
Obwohl bei den Griechisch-römisch- Ringern 14 Aktive mehr als bei den Freistilern kämpften, erwies sich das internationale Wettkampfsystem bei kleineren Teilnehmerfelder wieder einmal als nicht sehr günstig.
Gerade Lokalmatador Maximilian Schwabe vom KSC Pausa musste das erfahren. Der dreimalige Medaillengewinner unterlag bereits im ersten Kampf gegen Weltmeister Frank Stäbler (Musberg) mit 0:6.
Diese Niederlage war zwar keine Überraschung, die Ergebnisse der folgenden Runden schon. Stäbler, der dreimalige Ringer des Jahres aus Württemberg und gegenwärtig wohl beste deutsche Ringer, der sich bereits im Kampf gegen Schwabe eine Zerrung zugezogen hatte, brach sich im folgenden siegreichen Kampf das Nasenbein und trat zum Halbfinale nicht mehr an.
Da nur die Sportler in der Hoffnungsrunde antreten können, die gegen einen Finalisten ausgeschieden sind, war so für Schwabe, der sich in der Endabrechnung auf Rang 13 wiederfand, die Chance auf die nach dem Wiegen erwartete Bronzemedaille dahin.
Brian Tewes hatte beim Losen kein Glück, im Verlauf der Kämpfe kam dann auch noch Pech hinzu. Da in der 66 kg-Klasse 17 Ringer über die Waage gingen, musste ein Qualifikationskampf stattfinden, um auf 16 Sportler zu kommen. Dabei traf Brian auf Erik Weiß, der in jungen Jahren auch schon für Greiz kämpfte.
Plauen scheint für Weiß ein hervorragendes Pflaster zu sein, denn bereits 2013 konnte er hier deutscher Meister werden. Auch in diesem Jahr befand sich der dreimalige EM-Teilnehmer, der allerdings die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro verpasste, in Superform. Er gewann alle seine fünf Kämpfe vor Ablauf der regulären Kampfzeit mit technischer Überlegenheit und wurde überlegen deutscher Meister.
Dem Cottbuser blieb dabei noch der schwache Trost bei seiner 0:9 Niederlage den deutschen Meister noch am längsten beschäftigt zu haben.
Erster Gegner in der Hoffnungsrunde war der Nürnberger Auswahlringer Deniz Menekse, der als Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr mehrmals die deutschen Farben bei Welt- und Europameisterschaften vertrat.
Nach einem sehr spannenden Kampf siegt Brian Tewes mit 4:3.
Nächster Widersacher war der Württemberger Benjamin Raiser, der bereits zweimal Bronze bei deutschen Meisterschaften gewonnen hatte. Als der Cottbuser seine 4:2 Führung am Boden verteidigen wollte, entschieden die Kampfrichter auf Mattenflucht und bestraften seine Aktion mit zwei Verwarnungspunkten.
Diese umstrittene Entscheidung brachte dem Württemberger, der später auch im Kampf um Bronze siegreich blieb, den Sieg beim 4:4 Endstand. Brian Tewes, der den Greizer Zuschauern in diesem Jahr wieder interessante Kämpfe liefert dürfte, landete nach Niederlagen gegen Meister und Drittplatzierten nur auf Rang acht.
Erhard Schmelzer @01.05.2017