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Letzter Heimkampf in der Ringer-Bundesliga

Letzter Heimkampf in der Ringer-Bundesliga

Letzter Heimkampf in der Ringer-Bundesliga

Greiz. Am Sonnabend findet der letzte Bundesligakampf der Ringer in Greiz statt. Nach den Ergebnissen der letzten Wochen ist klar, der RSV Rotation Greiz wird nach sechs Jahren die höchste deutsche Leistungsklasse verlassen müssen. Bem Aufstieg im Jahre 2018 mit vom Verband geplant 24 Vereinen gelang zum Auftakt gegen den späteren Absteiger Westendorf ein 27:2 Erfolg. Von den 24 Vereinen sind nach einigen Umstrukturierungen 15 Erstligisten in zwei Staffeln übrig geblieben. Am Horizont leuchtete schon mal wieder eine eingleisige Liga mit 10 oder 8 Vereinen auf. Ob sich die Vertreter dieser Idee durchsetzen werden, bleibt offen. In diesem Jahr sollen erst einmal zwei der acht Vereine absteigen. In der Staffel West mit 7 Vereinen steigt nur einer ab. Den Plan, dass aus jeder der beiden Zweitligastaffeln die ersten beiden aufsteigen, hat man schon nach der ersten Saison als undurchführbar erkannt und zu den Akten gelegt. Im Vorjahr konnte so der AV Germania Markneukirchen die Klasse retten. Greiz belegte damals mit 9:19 Punkten den sechsten Platz. Damals gelang am vorletzten Kampftag ein 13:12 Erfolg im Abstiegskampf in Nürnberg. Diesmal sind die Würfel bereits vor dem vorletzten Kampftag gefallen, weder der Letzte aus Greiz noch der Vorletzte aus Markneukirchen können den Aufsteiger vom Bodensee Baienfurt/Ravensburg noch vom sechsten Rang verdrängen. Greiz wäre bei Punktgleichheit vorbei gezogen, denn sie haben den direkten Vergleich gewonnen. Doch das zählt nach den letzten Ergebnissen nicht mehr, zu groß ist der Punktabstand.
Für den Abstieg gibt es zwei Gründe, die eng miteinander verbunden sind. Überragend ist dabei die wirtschaftliche Situation der Region aus der die Vereine kommen, und da sind die vogtländischen Vereine nicht gerade mit Wohlstand gesegnet. Ein weiterer Hauptgrund sind Verletzungen und Ausfälle von Sportlern. Ob es in Greiz mehr Verletzungen gab als bei anderen Vereinen sei dahingestellt. Greiz konnte in den meisten Gewichtsklassen und Stilarten aber fast durchgehend nur einen Sportler verpflichten. Wenn der dann ausfällt – und das ist in diesem Jahr verstärkt der Fall gewesen – sind die Kämpfe einfach nicht mehr zu gewinnen. Spitzenvereine haben sich da abgesichert und einen oder mehrere fast gleichstarke „Ersatzleute“ mit Lizenz an Bord.
Greiz wird die Liga verlassen müssen, aber mit wehenden Fahnen. Die Ringkampfanhänger, die den Kampf gegen Schorndorf gesehen haben, werden sich den letzten Bundesligakampf in Aubachtal nicht entgehen lassen. Und auch wenn es gegen Lichtenfels, die in der Hinrunde mit ihrer aller stärksten Aufstellung – der Deutsch-Amerikaner Andre Clarke (amtierender deutscher Meister) und der Türke Selcuk Can (amtierender WM-Dritter) hatten damals erstmals gekämpft – gegen Greiz antraten, doch nicht zum Sieg reichen sollte, hochklassiger Ringkampf wird dem Greizer Publikum noch einmal geboten. Und wenn Ringerdeutschland nicht über das Ergebnis staunen wird, die Zuschauerzahl bei einem abgeschlagenen Verein wird wieder überraschen. Übrigens, in der nächsten Saison wird erstmals seit 1991 kein ostdeutscher Verein in der Ringer- Bundesliga kämpfen.
Kampfbeginn in der Sporthalle An der Eisbahn ist am Sonnabend um 19:30 Uhr. Bereits ab 17:30 Uhr kämpft die zweite Mannschaft in der Landesliga Sachsen um den dritten Platz gegen den RV Thalheim II. Auch hier ist Spannung angesagt.

Erhard Schmelzer

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