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Greiz wieder stärkster Thüringer Verein im griechisch-römischen Stil

Greiz wieder stärkster Thüringer Verein im griechisch-römischen Stil

Greizer Team. Foto: Konstanze Warmuth

Greiz. Nachdem in den letzten beiden Jahren die Thüringer Einzelmeisterschaften im griechisch-römischen Stil ausfallen mussten, war man auf den Ausgang der diesjährigen Titelkämpfe gespannt. Die letzten Meisterschaften fanden vor drei Jahren in Greiz statt und wurden von den Gastgebern eindeutig dominiert. Im Jahr zuvor hatte allerdings der langjährige Greizer Rivale aus Zella-Mehlis die Nase in diesem Wettbewerb noch vorn gehabt. Wer würde nun noch nach zwei Jahren mit länger gesperrten Trainingshallen und ausgefallenen Wettkämpfen im Land Thüringen die Nummer Eins sein? Die Titelkämpfe würden beim langjährigen Rivalen Zella-Mehlis im Zentrum des Thüringer Waldes stattfinden und erstmals offen ausgetragen werden. An den Start gingen alle im griechisch-römischen Stil kämpfenden Altersklassen, also die Männer und die Aktiven der Jugendklassen A, B, C und D. Die Greizer, die zwar klar unter der Rekordteilnehmerzahl von 2019 blieben, stellten trotzdem mit 25 Startern vor Gastgeber Jugendkraft/Concordia Zella-Mehlis (16 Aktive) und KSC Motor Jena (14) die meisten Teilnehmer. Insgesamt starteten 157 Sportler aus 22 Vereinen. Sportler waren auch aus Sachsen, Hessen und Rheinhessen sowie aus Österreich und Tschechien angereist. Die Gastgeber hatten in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ringerverband einen sehr guten Wettkampf organisiert: Zeitiger Beginn nach dem Wiegen auf drei Matten, zwei kompetente und sich verständlich äußernde Sprecher mit der dazugehörigen Anlage, zügiger Ablauf bis zur Siegerehrung. Chefkampfrichter Andre Schedler, der am Abend in Mainz noch einen Halbfinalkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft leitete, erklärte seiner Truppe und den Trainern ausführlich die Arbeitsweise mit dem Videobeweis, bei dem es allerdings technisch noch nicht möglich war die strittigen Szenen für alle sichtbar aufzurufen. Auch beim Ringkampf fehlen Kampfrichter, einigen Nachwuchskräften seien deshalb gewisse Unsicherheiten verziehen. Die Greizer Funktionäre konnten sich ein Bild davon machen, was am 11.März, wenn in Greiz die mitteldeutschen Meisterschaften für Männer und A-Jugend im freien Stil ausgetragen werden, an Problemen zu bewältigen sind.

Der RSV Rotation Greiz konnte in Zelkla-Mehlis die Vereinswertung mit dem Gewinn von 104 Punkten und 17 Medaillen klar für sich entscheiden. Auf den vorderen Plätzen folgten Jena (71 Punkte/12 Medaillen) und Zella-Mehlis (65/12). Auf Rang vier landete der österreichische Erstligist KSV Götzis, der mit 13 Aktiven startete und dessen vier ukrainische Gaststarter nicht zu bezwingen waren. Die Plätze fünf und sechs erkämpften mit jeweils 39 Punkten der KSC Apolda (11 Starter) und der RSC Erfurt (10 Starter).
Mit acht Gold- vier Silber- und fünf Bronzemedaillen sowie jeweils drei vierten und fünften Plätzen und einem sechsten Rang konnten die Greizer eine sehr gute Bilanz ziehen. Bei den Männern gingen zehn Greizer an den Start. Den Thüringer Meistertitel eroberten Ibrahim Galamatov (60 kg) und Maximilian Kahnt (87 kg). Vizemeister wurden Rasul Galamatov (67 kg), der nach vier Siegen dem deutschen Juniorenmeister und DM-Dritten Numan Bayram aus dem Saarland nach Punkten unterlag, und Joel Wrensch (72 kg), der nach drei Überlegenheitssiegen vom Ukrainer Mykyta Khokhlachov bezwungen wurde. In dieser Klasse kam Quereinsteiger Danny Zimmer auf Platz sieben. In der 77 kg-Klasse erkämpfte Maximilian Böttger Bronze, während Jonas Dietsch Sechster wurde. Von den etwas älteren Athleten, die regelmäßig dienstags unter Anleitung von Falk Schlehahn trainieren errang Matthias Lachmann (97 kg) mit zwei Siegen Bronze vor dem erstmals kämpfenden Danial Alaridi. Jens Schinnerling belegte in der 87 kg-Klasse Rang fünf. Wie bei den Männern gewann Greiz auch bei der B-Jugend die Vereinswertung. In dieser Altersklasse gelangen der Gewinn von vier Meistertiteln. In der leichtesten Gewichtsklasse dominierte Hassan Bersanukaev (35 kg) mit vier vorzeitigen Siegen überraschend eindeutig. Dominik Gasser (41 kg) wurde in seiner Lieblingsstilart für seinen Trainingsfleiß mit dem Meistertitel belohnt. Hier belegten Silas Warmuth und Abdul-Halim Galamatov die Plätze drei und vier. Leon Weller (52 kg) dominierten in seiner Klasse mit schnellen Schultersiegen. Mit schönen Würfen überraschte in der schwersten Gewichtsklasse Leroy Jetschke (85 kg) nicht nur seine Gegner aus Plauen und der Ukraine sondern auch seine Trainer.
Bei der A-Jugend konnte Greiz nur zwei Sportler aufbieten. Passcal Hessel (55 kg) unterlag nach drei Siegen dem DM-Dritten und Greco-Spezialisten David Barth und wurde Zweiter. Paul Müller (80 kg) belegte gewichtsmäßig zwischen zwei Gewichtsklassen liegend bei starker Gegnerschaft Rang fünf.
Von den vier C-Jugendlichen gewannen Ibrahim Abdrakhmanov (35 kg) und Jonas Schöndorfer (38 kg) Bronze. Damian Kuczora (46 kg) wurde Vierter und Felix Obenauf belegte Rang fünf.
Bei der jüngsten Altersklasse, der D-Jugend, hatte Greiz drei Sportler am Start, von denen Emmett Barth (46 kg) und Niklas Leistner (57 kg) siegten. Dustin Kalweit (38 kg) wurde Zweiter.
Mit dem Jahresauftakt im männlichen Bereich konnte der RSV Rotation Greiz mehr als zufrieden sein. Auch im griechisch-römischen Stil konnte die Vormachtstellung in Thüringen bestätigt werden. Dass der Ringkampfsport in Greiz in ist, bewies auch die Tatsache, dass viele Ringkampfanhänger die Fahrt in den Thüringer Wald nicht gescheut hatten um die Sportler zu unterstützen. Bei den starken Schneefällen am Abend wurden vor allem die letzten Kilometer der Rückfahrt etwas schwierig. Aber auch diese Hürden wurden genommen.
In den nächsten Wochen geht es bei den Ringern Schlag auf Schlag. Schon am nächsten Wochenende reist der Greizer Ringerverein zweimal zu den – nun auch offenen – Sachsenmeisterschaften nach Werdau. Am Sonnabend kämpfen die Junioren im freien und griechisch-römischen Stil und die Jugendlichen der Altersklassen A und B im freien Stil. Am Sonntag starten die Mädchen und Frauen in allen Altersklassen und die männliche A- und B-Jugend im griechisch-römischen Stil.

Erhard Schmelzer

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