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Erkenntnisreiche Fahrt nach Vorpommern

Greizer Team in Demmin

Greizer Team in Demmin

Kurz vor Schulbeginn gab es noch einmal einen Härtetest für die Greizer Ringkampfmädels. Als letzter Wettkampfmöglichkeit vor den deutschen Meisterschaften am 23. und 24.September stand im vorpommerschen Demmin ein Turnier für weibliche Sportlerinnen auf dem Plan. Zum Team des RSV gehörten neben der A-Jugendlichen Fiona Gasser die drei Ringerinnen der B-Jugend Pauline Hessel, Olga Kim und Josefine Langhof. Zwar hatte der Veranstalter den Zeitpunkt des Wettstreites doch etwas unglücklich gewählt, denn die Teilnehmerzahlen in allen Altersklassen waren doch überschaubar. Die ostdeutschen Sportschülerinnen fehlten fast vollständig. Immerhin hatten es Teilnehmerinnen aus Dänemark und Ungarn nach Demmin geschafft. Für die Greizer erwies sich das kleine Starterfeld keinesfalls als Nachteil. Alle Greizer konnten vier oder mindestens drei Kämpfe, wenn auch gegen teilweise schwerere oder ältere Gegnerinnen, austragen. So kamen aufschlussreiche Paarungen zusammen, die es bisher so noch nicht gab. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Fiona Gasser (49 kg), die sich für die deutschen Meisterschaften in der nächst tieferen Gewichtsklasse viel vorgenommen hat, gewann alle ihre Kämpfe. Auch die deutlich schwerere Dänin Gamburg war am Ende chancenlos.
Josefine Langhof (58 kg) war noch am Freitagabend bei der „fightnight“ auf dem Greizer Tempelwald – Sportplatz im Anschluss an das Fußballspiel gegen Pößneck mit dabei und startete mit dem Team aber schon vor 3:00Uhr nach Vorpommern. Sie zeigte sich aber in den ersten beiden Kämpfen gegen Widersacherinnen aus Luckenwalde, die sie in allen Belangen beherrschte, mehr als ausgeschlafen. Mit dem Turniersieg wurde es trotzdem nichts. Im Finale unterlag sie einer Sportlerin aus dem Iran, die stolz mit der Trikotaufschrift „IR Iran“ antrat, was soviel bedeutet wie Islamische Republik Iran. Bekanntlich ist im Iran das Frauenringen nicht erlaubt. Ihre christliche Familie floh aber über Griechenland nach Deutschland. Nun wird sie von ihrem Vater sechsmal wöchentlich in Krefeld trainiert und hat in diesem Jahr alle anstehenden Turniere gewonnen. Auch Josefine war gegen sie chancenlos. Pauline Hessel (66 kg) belegte Rang drei, war aber von den ersten beiden nicht weit entfernt. Allerdings unterliefen ihr einige technische Fehler. Bei Olga Kim (42 kg) lief es nicht ganz so gut. Eine Gewichtsklasse tiefer – was nicht so schwer sein dürfte – sollten ihre Chancen weitaus größer sein.
Für die Trainer Maik Gasser und Erhard Schmelzer wurden vier Wochen vor dem Jahreshöhepunkt bei jeder Sportlerin doch noch mehrere Schwachstellen sichtbar, die schleunigst abgestellt werden müssen. Die Sportlerinnen haben den fast 19-stündige Ausflug in den Norden, wo es wohl erstmals in diesem Jahr stark geregnet hatte – Felder und Wiesen standen unter Wasser – gut verkraftet. Jedenfalls konnte man aus der Stimmung im Bus bei der Heimfahrt darauf schließen.

Erhard Schmelzer

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