Website-Icon Faszination Ringen

Erhard Schmelzer zum 70. Geburtstag

Erhard Schmelzer zum 70. Geburtstag

Erhard Schmelzer im Kreise seiner Schützlinge.

Mohlsdorfer Urgestein und Greizer Ringerlegende Erhard Schmelzer begeht heute seinen 70. Geburtstag

MOHLSDORF. Am heutigen Tag begeht Erhard Schmelzer seinen 70. Geburtstag: Ein Mohlsdorfer Urgestein, das sich seit weit über fünfzig Jahren aktiv und mit ganzer Kraft dem Ringkampfsport verschrieben hat.
Der am 28. August 1948 geborene „Spätzünder“ in Sachen Ringen absolvierte zunächst acht Jahre Polytechnische Oberschule Mohlsdorf und kam erst zu Beginn seiner Zeit an der Erweiterten Oberschule „Theo Neubauer“ 1964 zur damaligen BSG Rotation Greiz.
Nach der Berufsausbildung mit Abitur zum Maschinenbauer folgte ein fünfjähriges Studium an der TU Dresden zum Maschinenbau-Diplomingenieur, danach arbeitete Erhard Schmelzer in der Nähe von Leipzig und rang ab 1972 drei Saisons für den Tauchaer Sportverein in der DDR-Oberliga im Freistil.
Es folgte der Dienst bei der NVA, bevor er 1975 wieder nach Mohlsdorf zurückkehrte, um den großelterlichen Vierseithof zu übernehmen.
Gleichzeitig begann er, wieder bei der BSG Rotation Greiz zu ringen.
Zu dieser Zeit lief in Sachen Ringkampf in Greiz sehr wenig, was auch an der fehlenden Unterstützung durch den Trägerbetrieb VEB Papierfabrik und die örtlichen DTSB-Funktionäre lag. So schloss sich Erhard Schmelzer 1976 der Spitzenmannschaft BSG Wismut Aue an, was in Greiz allerdings nicht nur auf Zustimmung stieß. Mit dem Team aus Aue wurde er neun Mal DDR-Mannschaftsmeister, bei den DDR-Einzelmeisterschaften einmal Vizemeister und errang dreimal den Bronzeplatz. Dabei setzte sich Schmelzer auch gegen Sportler aus damals unter ungleich günstigeren Bedingungen trainierenden DDR-Sportclubs durch.
Auch während seiner Auer Zeit trainierte er weiter zweimal wöchentlich in Greiz und übernahm – nach einem weiteren vergeblichen Versuch der Greizer Mannschaft, in die DDR-Liga aufzusteigen – zusätzlich 1982 die Trainertätigkeit sowie nach und nach diverse Leitungsfunktionen beim Aufbau neuer Strukturen im Greizer Ringersport.
Sein Ehrgeiz bestand darin, den Ruf der Greizer Ringerhochburg aus den 1950er Jahren wiederherzustellen.
Erhard Schmelzer hatte somit in den 1980er und 90er Jahren großen Anteil an der ständigen Aufwärtsentwicklung des Greizer Ringkampfsportes und im Wendejahr 1990 wurde Greiz in der höchstmöglichen Leistungsklasse Vizemeister und in die 2. Bundesliga eingeordnet.
Erhard Schmelzer betreute mehrere Jahre das Greizer Bundesliga-Team. Ab 1983 war er Mitglied der Wettkampfkommission des DDR-Ringerverbandes und seit der Wende ist er Mitglied im Bundesligaausschuss des Deutschen Ringer-Bundes sowie seit 15 Jahren auch für den Bundesliga-Ergebnisdienst tätig.
Zu DDR-Zeiten wurde ihm wie allen anderen BSG-Sportlern der Start bei Internationalen Meisterschaften und Turnieren verwehrt. Selbst beim traditionellen Werner-Seelenbinder-Turnier in Leipzig durfte Erhard Schmelzer als amtierender Vizemeister nicht starten. So nutzte er die Teilnahmemöglichkeit bei den 1991 eingeführten Weltmeisterschaften der Senioren, bei denen er bei zwölf Starts elf Medaillen erkämpfte und selbst den Weltmeistertitel errang. Dabei konnte er zugleich auch seinem Hobby, sich die weite Welt anzuschauen, frönen.
Nach der Wende arbeitete er im Greizer Landratsamt, wo er unter anderem beim Aufbau eines neuen Sportsystems im Landkreis tätig war.
Einer seiner wohl größten Coups für den Greizer Ringkampfsport sollte die Verpflichtung des Greizer Ringeridols Viktor Peikov für das Greizer Team werden.
Auch Sohn Michael Völkel trat in die Fußstapfen des Vaters und rang für Deutschland bei Junioren-Europameisterschaften und Studenten-Weltmeisterschaften.
Trotz des Eintritts in den Un-Ruhestand nimmt Erhard Schmelzer regelmäßig am Training der Greizer Ringer teil, arbeitet als Trainer im Nachwuchsbereich, begleitet die Kinder und Jugendlichen zu Trainingslagern und Wettkämpfen im In-und Ausland und fungiert als kompetenter Pressesprecher des RSV Rotation Greiz.
„Er ist ein profunder Kenner der gesamten Ringerszene und weiß über alle Zusammenhänge bestens Bescheid“, sagt auch der Greizer Hallensprecher Frank Böttger.
Neben den vielen sportlichen Tätigkeiten engagiert sich Erhard Schmelzer zudem seit 1990 als Vorsitzender des Vereins „Reußische Fürstenstraße“ sowie als Vorstandsmitglied im Tourismusverband Vogtland.
Wünschen wir dem Jubilar noch viele Jahre bei bester Gesundheit und Schaffenskraft und viel Wohlergehen im persönlichen und sportlichen Bereich.

Antje-Gesine Marsch @28.08.2018

Die mobile Version verlassen