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RSV Rotation: Sechs Medaillen für Greizer Ringer bei Mitteldeutschen Meisterschaften

Mitteldeutsche Meisterschaft der Junioren & Jugend B in Apolda

Nach diesem Wurf schultert der Greizer Ron Watzek seinen Kontrahenten Nik Müller (Werdau) bei den Mitteldeutschen Meisterschaften.

Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Apolda errangen die Ringer des RSV Rotation Greiz sechs Medaillen

APOLDA/GREIZ. Die Mitteldeutschen Meisterschaften sorgen seit den neunziger Jahren für ein Zusammentreffen der stärksten Sportler Ostdeutschlands auf den Ringermatten. Auch niedersächsische und vor allem Hamburger Sportler nutzen regelmäßig diese Wettkämpfe zur Standortbestimmung.
Die diesjährigen Titelkämpfe begannen mit den Wettkämpfen der Junioren und B-Jugendlichen in beiden Stilarten, die in Apolda ausgetragen wurden. Die Teilnehmerzahlen waren mit 142 Aktiven überschaubar. Wie seit Jahren waren auch diesmal mehr Freistiler am Start als Griechisch-Römisch-Ringer. Allein bei den B-Jugendlichen gingen bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten ein Drittel weniger Sportler über die Waage als bei den Kämpfern im freien Stil. Ungewöhnlich war auch das Verhalten des Stützpunktes Leipzig mit einer starken neunköpfigen Auswahl erst einen Tag später bei der offenen hessischen Meisterschaften zu starten. Auch einige Jenaer Sportler zogen es aus dem gleichen Grund vor dem ostdeutschen Jahreshöhepunkt fernzubleiben.

Der RSV Rotation Greiz ging mit acht Sportlern in Apolda an den Start, die bis auf Ron Watzek im freien Stil starteten. Vor allem die sehr leichten und die schweren Gewichtsklassen waren quantitativ schwach besetzt. Bei den B-Jugendlichen profitierte Ibrahim Galamatov (34 kg) davon, dass er in der leichtesten Gewichtsklasse kampflos zum Sieg kam. Er zeigte aber seine Veranlagung, als er in Vergleichskämpfen den Greco-Zweiten Mark Wagner (Chemnitz) 14:6 und den Mitteldeutschen Meister Niklas Bock (KFC Leipzig) gar 14:0 bezwang.

Eine Gewichtsklasse höher traten gleich drei Greizer Freistilringer an, die auf einen der zur Zeit wohl stärksten Sportler dieser Klasse in Deutschland trafen. Die Qualitäten des Tschetschene Baschir Kartojev aus Regensburg waren von mehreren Vergleichen aus Bayern bekannt. Er dominierte auch in Apolda eindeutig, besiegte den mit zwei deutlichen Siegen ins Poolfinale vorgedrungenen Lucas Hanke und machte auch im Finale gegen Sheyh Juschaev kurzen Prozess.

Juschaev, der vor dem Wiegen noch etwas laufen musste, um die 38 kg-Klasse zu erreichen, hatte sich in seinem Pool gegen den Sömmerdaer Tom Wacker und seinen Vereinskollegen Alexander Stark durchgesetzt. Hanke, der Titelgewinner des Vorjahres im 34 kg-Limit, im Pool gegen Kontrahenten aus Plauen und Warnemünde siegreich, blieb somit nur der Kampf um Bronze, den er gegen den Sömmerdaer Wacker schon nach 45 Sekunden mit 16:0 gewann.
Alexander Stark, der lange gegen den Vierten Wacker führte, und am Ende Sechster wurde, muss noch lernen, eine Führung auch über die Zeit zu bringen.
Max Böttger (54 kg), der physisch etwas zulegen muss, belegte Platz fünf. Wenn er seine Chance genutzt hätte, den Luckenwalder Julius Schröter kurz vor Schluss zu schultern, hätte er diesen vom dritten Platz verdrängt.
So ging dieser Vergleich mit 14:10 an den Brandenburger.

Die drei Junioren erkämpften sich je eine Silbermedaille. Ron Watzek (74 kg) musste viermal auf die Matte. Den Gelenauer Martin Stöckel brachte er schnell in die Bodenlage und hatte bereits nach 34 Sekunden durch Bodentechniken den zum vorzeitigen Kampfabbruch nötigen 10 Punkte Vorsprung erarbeitet.
Gegen Jonas Radatz (Berlin-Buch) wurde es nach klarer Führung – wohl auch aus mangelnder Kondition – beim schlussendlichen 11:10 Sieg noch einmal sehr eng. Gegen den Werdauer Nik Müller lag er zu Beginn der zweiten Runde 4:5 zurück, kam aber mit einem bildschönen Wurf zum Schultersieg.
Im Kampf um Gold musste sich der Greizer allerdings gegen den Magdeburger Dennis Guillon durch technische Überlegenheit geschlagen bekennen.

In einer der am stärksten besetzten Gewichtsklassen traf Norman Heisig (66 kg) auf acht Kontrahenten. Der Lübtheener Fabian Schmidt wurde bereits in der zweiten Minute beim Stand von 12:0 geschultert.
Nawieed Hussaini (Salzgitter) und der Luckenwalder Justin Hanisch, die später die Plätze vier und fünf belegten, konnte der Greizer mit technischer Überlegenheit bezwingen und so das Finale erreichen.
Hier wurde der deutsche Juniorenvizemeister und Kadetten-EM-Starter des Vorjahres Florian Pohl aus Hof mit einem Schultersieg seiner Favoritenrolle gerecht.

Abdul Galamatov hatten die Trainer nachdem er beim Wiegen das 60 kg-Limit erreicht hatte, den Mitteldeutschen Meistertitel zugetraut. Von den sechs angetretenen Ringern besaß übrigens nur Eric Köhler (Berlin-Falkensee), der Vierter wurde. einen deutschen Pass.

Galamatov unterlag aber bereits im ersten Kampf, ungewöhnlich uninspiriert und verhalten agierend, gegen seinen tschetschenischen Landsmann Abu Gedaev (Berlin-Buch), den er im Regionalligakampf gegen Luftfahrt Berlin eindeutig bezwungen hatte, mit 12:14.

Da war dann trotz klarer Erfolge über Kontrahenten aus Apolda, Waltershausen, Salzgitter und Falkensee nur noch die Silbermedaille möglich.

Mit dem Gewinn von einer Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille sowie einem fünften und einem sechsten Platz kann der RSC Rotation Greiz auf einen erfolgreichen Auftakt bei den Mitteldeutschen Meisterschaften verweisen.

Erhard Schmelzer @30.01.2017

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