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RSV Rotation Greiz: Joel Wrensch ist deutscher Vizemeister

Die Griechisch-römischen-Ringer trafen in Plauen aufeinander – Freistiler kämpften in Kirrlach – Ringer des RSV Rotation erfolgreich

PLAUEN/KIRRLACH/GREIZ. Die deutschen Meisterschaften der Junioren in beiden Stilarten des Ringens wurden zeitgleich ausgetragen. Während im nordbadischen Kirrlach die im freien Stil kämpfenden Juniorinnen und Junioren kämpften, trafen die Griechisch-römischen-Ringer in Plauen aufeinander.
Der Veranstalter KSV Pausa konnte im sächsischen Vogtland 104 Starter aus 71 Vereinen und zahlreiche Zuschauer aus ganz Deutschland begrüßen. Einziger Teilnehmer aus der ehemaligen Griechisch-römisch-Hochburg Thüringen war der Greizer Dustin Nürnberger.
Mit der üblichen Gewichtsreduzierung, die auf jeden Fall in den leichten Gewichtsklassen nötig ist, um auch nur geringe Erfolgschancen zu besitzen, startete er in der 63 kg-Klasse. Hier gingen 13 Sportler über die Waage. Der Greizer erwischte beim Losen, den mit Abstand Stärksten, den Saarländer Hendrick-Lars Schmitt. Der hatte beim Spitzenverein Köllerbach das Ringen erlernt, war aber dort nur zweite Wahl und war, um in der Bundesliga kämpfen zu können, zum Lokalrivalen Riegelsberg gewechselt.
Dort kämpfte er in der Vorrunde in der 61 kg-Klasse. Bereits 2016 war er als A-Jugendlicher schon einmal deutscher Meister der Junioren, damals in der 50 kg-Klasse. Nun erkämpfte er mit vier überlegenen Siegen seinen zweiten Meistertitel und gab dabei nur einen Punkt ab.
Auch Dustin Nürnberger wurde bereits kurz nach dem Anpfiff mit 10:0 überrollt.
Nach dem zweiten Wiegen am Sonntagmorgen hieß in der Hoffnungsrunde der Gegner des Greizers Marc Janske. Der Hesse, der im Vorjahr Vizemeister wurde, setzte sich mit 8:1 durch, unterlag danach aber im Kampf um Bronze bereits in der ersten Minute.
Der Greizer hatte gegen diese deutschen Spitzenringer technische Nachteile, muss sich aber auch in konditioneller Hinsicht verbessern. Er platzierte sich auf Rang neun.
Besser sah es für den Vertreter des RSV Rotation Greiz in Kirrlach, Joel Wrensch, aus. Auch in der 65 kg-Klasse des freien Stils kämpften 13 Ringer um die Medaillen. Der Auftaktkampf nach einem Freilos in der Qualifikation gegen den ehemaligen Leipziger Sportschüler Felix Mende (AC Taucha) erwies sich als der von allen Ringern erhoffte leichte Einstieg in das Turnier.
Schon nach 42 Sekunden stand der 10:0 Erfolg des Greizers fest.
Der zweite Gegner war von anderem Kaliber. Tim Hamann vom RVE Lugau ist den Greizer Ringkampfanhängern aus der Regionalligasaison 2017 bekannt, bei Jugendmeisterschaften konnte er dreimal den Vizemeistertitel erringen. Beim Einzug ins Finale entwickelte sich ein spannendes Gefecht. Zwar ging der Sportschüler aus Jena 2:0 in Führung, doch der Lugauer hielt dagegen und kurz vor der Halbzeitpause musste Joel Wrensch alle Kräfte aufbieten, um nicht den Ausgleich hinnehmen zu müssen.
Sein an der Sportschule Leipzig trainierender Gegner gab trotzdem nicht auf und kam in der zweiten Kampfhälfte zu zwei „Einserwertungen“. Mit einer weiteren Zweierwertung konnte aber Joel Wrensch den 4:2 Sieg sicherstellen und ins Finale einziehen. Hier traf er nach dem zweiten Wiegen auf Leon Gerstenberger vom AB Wurmlingen. Der ehemalige A-Jugendmeister konnte in den letzten beiden Jahren jeweils die Silbermedaille bei den Junioren erkämpfen. Diesmal war der Württemberger nicht zu stoppen.
Seine drei vorherigen Kämpfe hatte er meist schon nach einer Minute mit 10:0 vorzeitig für sich entschieden. Auch im Finalkampf spielte er seine ganze Klasse aus, ging mit einem blitzschnellen Beinangriff 2:0 in Führung, die er durch eine Rolle am Boden auf 4:0 ausbaute. Der vorjährige Bronzemedaillengewinner aus Greiz versuchte zwar den Kampf zu drehen, fand aber gegen die Beinangriffe seines Gegners kein Mittel und unterlag in der vierten Minute mit 0:10 Punkten. Trotzdem gelang dem in Pößneck Lebenden, der bald sein Abitur ablegen wird, in seinem letzten Juniorenjahr mit dem Gewinn des Vizemeistertitels sein bisher größter sportlicher Erfolg.
Gleiches gelang eine Gewichtsklasse höher dem ehemaligen Greizer Lucas Kahnt, der für den RV Thalheim kämpfte. Zwar unterlag er dem alten und neuen Meister und EM-Dritten von 2017 bereits in der ersten Runde, doch bei seiner 3:7 Niederlage sollte er der einzige Sportler bleiben, der gegen den Kleinostheimer Tino Rettinger eigene Punkte erkämpfen konnte.
In der Hoffnungsrunde sicherte er sich einen vorzeitigen 12:2 Erfolg gegen Florian Teschner (Unterföhring). Im Kampf um Bronze gelang dem vorjährigen Fünften ein 9:5 Erfolg gegen den Krefelder Ben Haeffner. Damit zog er im familiären Wettbewerb mit seinem Bruder Maximilian gleich, der ebenfalls eine Bronzemedaile bei deutschen Meisterschaften vorweisen kann.

Erhard Schmelzer @25.03.2019

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