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RSV Rotation Greiz: Greizer Mannschaft für die 1.Bundesliga steht

Jahreshauptversammlung des RSV Rotation Greiz

Im Präsidium haben Platz genommen: v.l. Frank Böttger, Präsident Thomas Fähndrich und Trainer Tino Hempel.

Am 8. September beginnt die spannendste Ringersaison des RSV Rotation Greiz seit 15 Jahren

GREIZ. Mit 19 Sportlern im Aufgebot geht der RSV Rotation Greiz in die erste Erstligasaison seit 15 Jahren, die am 8. September in der Greizer Sporthalle gegen den bayerischen Konkurrenten TSV Westendorf eröffnet wird.
In der Staffel Südost kämpfen in diesem Jahr acht Mannschaften. Neben fünf bayerischen Teams vertreten neben Greiz auch der FC Erzgebirge Aue und die WKG Pausa/Plauen den Osten Deutschlands.
Von Ostdeutschland sind nur noch die Mecklenburger aus Lübtheen in der Gruppe Nordost der ersten Liga dabei.

Wie in allen Sportarten macht auch beim Ringen das Geld den Meister. Und da liegt bei vielen Mannschaften der Hase im Pfeffer. Ihre ökonomische Überlegenheit gibt den bayerischen Vereinen Burghausen, Johannis Nürnberg, Hallbergmoos und wohl auch den durch ihre hervorragende Nachwuchsarbeit auffallenden Westendorfer Ringern Freiheiten in der Kadergestaltung, die die anderen Vereine – zu denen auch der fränkische Aufsteiger aus Bindlach gehört – nicht besitzen.
Staffelfavorit ist der SV Wacker Burghausen. Der deutsche Mannschaftsmeister der letzten Saison will seine Titel verteidigen und geht mit 25 Kadersportlern, davon 11 internationalen Spitzenringern ins Rennen.

Dazu kommt noch eine ganze Reihe deutscher Ausnahmeathleten.

Allerdings hat der Deutsche Ringer-Bund – nachdem in der vorigen Saison eine Budgetbegrenzung völlig wirkungslos blieb – nun eine Punktwertung, die bei der Aufstellung der Mannschaften an jedem Kampftag zu beachten ist, eingeführt, die das sportliche Niveau etwas nivellieren soll.
Der unbegrenzte Einsatz von Spitzenkämpfern ist nun nicht mehr möglich. „Wir wissen noch nicht genau, wie diese Regel wirken wird. Auf jeden Fall ist sie eine Chance für die kleinen Vereine, zu denen wir als Aufsteiger gehören“, schaut RSV-Präsident Thomas Fähndrich optimistisch nach vorn.
Ringerverein und Sponsoren ziehen an einem Strang. Nur so konnte der Saisonetat spürbar den Erstligabedingungen angepasst werden.
Toralf Zipfel, dessen Firma seit 1990 zu den Sponsoren gehört, sprach bei der Tagung des Verwaltungsbeirates den anderen Mitgliedern seines Gremiums aus dem Herzen: „Gemeinsam mit der Vereinsleitung ist es uns gelungen, die Saison zielgerichtet vorzubereiten. Jetzt müssen die tragfähige Strukturen für die kommenden Jahre ausgebaut werden. Der Ringkampfsport ist in Greiz für viele eine Herzensangelegenheit!“
Aber auch die Schwachpunkte, wie die nicht effiziente Heranführung Greizer Eigengewächse der A- und B-Jugend an die Männermannschaften und die zu verbessernde Präsenz bei regionalen Veranstaltungen blieben nicht ausgespart.

Der Greizer Ringerverein wurde in den letzten fünf Jahren viermal Staffelsieger in der zweiten Liga. 2016 wude der RSV zum vierten Mal seit 1945 erfolgreichste Mannschaft Ostdeutschlands.
Der langjährige Trainer Tino Hempel sieht den Aufsteiger in der kommenden Saison auf Platz 5 unter den acht Teams der Staffel: „Wir haben zwar keine ganz großen „Kracher“, wie Welt-und Europameister geholt, können aber eine Mannschaft vorweisen, von denen viele in der Spitze Europas mitringen können.“
Gegenüber dem Vorjahr haben von den Stammringern der ersten Vertretung Swen Cammin (nach Luckenwalde), Brian Tewes (Frankfurt/Oder) und Zbigniew Baranowski (zum Bundesligaspitzenteam Adelhausen) den Verein verlassen.
Dafür konnten acht Zugänge verzeichnet werden. Zwei sind alte Bekannte, die sicher am 8. September mit viel Beifall empfangen werden.
Der Moldawier Vladimir Codreanu (57 kg) und der Berliner Daniel Sartakov (75 kg) kämpften in der letzten Saison mit großem Erfolg beim jetzigen Ligakonkurrenten Pausa/Plauen und sammelten so wertvolle Erstligaerfahrung.
Der 27-jährige mehrfache moldawische Meister Codreanu rangierte in der Bestenliste der Staffel mit zehn Siegen bei elf Starts auf Rang drei. Sartakov gewann sechs seiner zwölf Kämpfe.
Aus Pausa wechselte auch der polnische Meister von 2016 und frischgebackene EM-Fünfte Dawid Karecinski (75 kg) nach Greiz.
Vom NRW-Vertreter Witten kommt der Deutsch-Pole Mateusz Wolny (80 kg), der bei der EM Rang 10 erkämpfte.
In den leichten Klassen dürfte der aus der russischen Ringerhochburg Wladikawkas stammende Kadettenweltmeister von 2017 German Doev für Aufsehen sorgen.
In den schweren Klassen kämpfen der seit drei Jahren für Mazedonien startende Mogamedgadji Nurov (98 kg), der aus der anderen russischen Ringerhochburg Machatschkala in Dagestan stammt, und der rumänische EM-Dritte Alin Alexuc-Ciurariu (130 kg).

Die deutsche Fraktion wird vom viermaligen deutschen Meister Martin Obst angeführt, dem nach seinem erkämpften Vizeeuropameistertitel ein rauschender Empfang vor „seiner Tribüne“ in Greiz erwartet.

Neben dem wegen seinem Kampfstil in Greiz verehrten Daniel Sartakov verstärkt der aus Thalheim gekommene Greco-Spezialist und ehemalige Auswahlringer Alexander Grebensikov (66 kg) den RSV.
Wie im Vorjahr stehen Dustin Nürnberger, Rasul und Abdul Galamatov, Joel Wrensch, Konstantin Sommer, Toni Stade, Ron Watzek, Thomas Leffler und Sebastian Wendel im Team.

Erhard Schmelzer @18.06.2018

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