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RSV Rotation Greiz: Eyleen Sewina kommt mit EM-Silbermedaille nach Hause

Der Präsident des RSV Rotation Greiz, Thomas Fähndrich, gratuliert herzlich zur Silbermedaille, die Eyleen Sewina in Rom gewann

Der Greizer Ringerpräsident Thomas Fähndrich, der am Freitag offiziell die neue Trainingssaison eröffnete, war völlig begeistert. Gerade hatte er den Finalkampf der Ringer- Europameisterschaften der Juniorinnen in Rom verfolgt.
Zwar hatte Eyleen Sewina, die deutsche Starterin des RSV Rotation Greiz, in der Klasse bis 65 kg im Finale gegen die Ukrainerin Oksana Chudyk verloren, doch ihr Finaleinzug mit drei Siegen gegen zum Teil renommierte Gegnerinnen ist nicht nur für den Greizer Ringerverein als hervorragender Erfolg zu werten.
Sie war damit erfolgreichste Starterin im siebenköpfigem Aufgebot bei den deutschen Juniorinnen, das durch Ellen Riesterer (50 kg/Freiburg-Haslach), Serena Bölke (57 kg) und Debora Lawnitzak (59 kg/beide Frankfurt an der Oder) drei weitere Bronzemedaillen erkämpfte.
In der Nationenwertung kam Deutschland hinter Russland (186 Punkte), der Ukraine (160), der Türkei (136) und Gastgeber Italien mit 77 Punkten auf den fünften Rang.
Dabei hätte das Abschneiden des deutschen Teams durchaus noch besser ausfallen können. Die zweite für einen Thüringer Verein startende Sportlerin, die aus Werdau stammende und für den KSC Motor Jena startende Anne Nürnberger (55 kg), schied nach einem Sieg über die Bulgarin Sezen Belberova gegen die spätere Fünfte Szimonetta Szeker aus Ungarn beim 3:3 denkbar knapp aus.
Beim freitäglichen Training in Greiz stand natürlich bei Sportlern und Funktionären die hervorragende Leistung ihrer Vereinskameradin Eyleen Sewina im Mittelpunkt der Diskussionen. RSV-Präsident Thomas Fähndrich meinte: „Wir hatten alle auf einen erfolgreichen Auftritt in Rom gehofft. Doch im Vorjahr bei der EM in Dortmund, als Eyleen bereits im ersten Kampf ausschied, hat man gesehen, wie schnell ein Traum platzen kann. Im Namen aller Vereinsmitglieder gratuliere ich Eyleen, die immer unseren Verein treu blieb, zur Silbermedaille und wünsche ihr weiterhin auf allen Gebieten viel Erfolg.“

Eyleen Sewina hatte im römischen Stadtteil Ostia, unweit der Mündung des Tibers in das Tyrrhenischen Meeres, drei ihrer vier Kämpfe gewonnen. Dabei waren die Kampfverläufe völlig unterschiedlich. Zum Auftakt schulterte sie nach einer Minute die Griechin Dimitra Sotiriadou mit einem Armhebel, der an den erfolgreichen Ringer aus Greiz in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, Welt-und Europameister Uwe Neupert erinnerte.
Im zweiten Kampf gegen die Polin Wiktoria Choluj musste sie einem 0:6 Rückstand nachlaufen und erreichte mit Kampfgeist und der besseren Kondition noch die 8:6 Führung und den Schultersieg.
Im Halbfinale gegen Elena Esposito, die italienische EM-Dritte von Dortmund, war sie taktisch gefordert. Gegen die ständig angreifende Neapolitanerin war effektives Abwehrverhalten nötig. Am Ende reichte ein erfolgreicher Beinangriff beim 1:1 zum Finaleinzug.
Hier war Oksana Chudyk aus der Ukraine nicht zu bezwingen. Bereits in der ersten Kampfhälfte gelangen der zweimaligen Kadetten-Europameisterin zwei Beinangriffe zur 4:0 Führung.
Das Mädchen aus Greiz, das nun am Bundesstützpunkt Frankurt/Oder trainiert, versuchte es mit dem gleichen Mittel, kam aber trotz guter Ansätze nicht zum Erfolg. Nach der Pause entschied die dynamischere Ukrainerin die Partie mit einem doppelten Beinangriff.
Eyleen Sewina konnte zwar den drohenden Einsteiger abwenden, wurde dann allerdings von ihrer Gegnerin zwei Mal in die Brückenlage gebrachte und unterlag so durch technischer Unterlegenheit mit 0:10.

Ob es zum Greizer Bundesligaauftakt am 8. September in sicherlich vollbesetzter Halle gleich zu einem Empfang von zwei medaillengeschmückten Juniorinnen kommen wird, ist noch nicht gewiss.
Vom 17. bis 23. September finden in Trnava, nicht weit entfernt von der slowakischen Hauptstadt Bratislava, die Junioren-Weltmeisterschaften statt.
Noch stehen die Nominierungen durch den Deutschen Ringer-Bund aus, aber die Medaillengewinnerinnen Sewina und Lawnitzak dürften mit die besten Chancen haben.
Wenn an diesem Wochenende keine zentralen Trainingsmaßnahmen anstehen, dürfte auch Debora Lawnitzak, die Freundin des Greizer EM-Zweiten Martin Obst, wieder einmal in der Greizer Ringkampfstätte weilen.


Erhard Schmelzer @06.08.2018

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