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Ringen: Niederlage beim Saisonauftakt in Lübtheen

2.Bundesliga Nord: RV Lübtheen gegen RSV Rotation Greiz

Die Sportler des RSV Rotation in Lübtheen vor ungewohnter Kulisse v.l. Vladimir Codreanu, Toni Stade, Florian Crusius, Joel Wrensch, Lukasz Konera, Betreuer Mathias Beckmann, Sebastian Jezierzanski, Sponsor,Trainer Tino Hempel, RSV-Präsident Thomas Fähndrich, Evgheni Nedealco und Betreuer Christian Lippert

RV Lübtheen – RSV Rotation Greiz 17 : 9 – Saison beginnt mit Niederlage

LÜBTHEEN/GREIZ. Super Ringkampfstimmung zum Saisonauftakt in Mecklenburg. Fast 500 Zuschauer feierten nach dem Schlusspfiff enthusiastisch einen in dieser Höhe überraschenden 17:9 Erfolg über den Gast aus Greiz.
Wie im Vorjahr gegen Werdau, damals sogar noch in eigener Halle, ging für den RSV Rotation Greiz der erste Saisonkampf verloren.
Der 14:13 Erfolg vom letzten Jahr konnte mit veränderter Aufstellung nicht wiederholt werden.
Für den verhinderten moldawischen Seriensieger Vladimir Gotisan stand diesmal ein Nachwuchssportler im Team.
Dafür kämpften der gerade von den Olympischen Spielen zurückgekehrter Moldawier Evgheni Nedealco und der deutsche Meister Martin Obst erstmals im Greizer Team.

Wie im Vorjahr traf Vladimir Codreanu (57 kg/frei) auf den Bulgaren Mitko Asenov. Und wie im Vorjahr dominierte der Greizer den Kampf, kam aber gegen den sich geschickt verteidigenden Gegner „nur“ zu einem 14:2 Sieg. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 3:0)
Wie ein Jahr zuvor brachten die Gäste den Polen Lukasz Konera (130 kg/greco), der wie im vorjährigen Rückkampf in Greiz auf den Bulgaren Daniel Bankov traf. Hatte damals der Greizer einen hauchdünnen Sieg davongetragen, war es diesmal umgekehrt.
Die beiden zirka 100 kg schweren Athleten lieferten sich einen für diese Gewichtsklasse dynamischen und interessanten Kampf.
Leider konnte der Greizer seine 3:0 Führung nicht behaupten und unterlag durch eine Verwarnung kurz vor Schluss 3:4. (3:1)
Zwar zeigte auch Florian Crusius (61 kg/greco) einen guten Kampf und ging gegen Andrej Ginc 1:0 in Führung, doch eine Sekunde der Unachtsamkeit nutzte der amtierende deutsche Vizemeister zu einem Runterreißer, dem sich zwei Rollen am Boden anschlossen.
Mit 1:6 stand das Endresultat bereits zur Pause fest. (3:3)

Der zweite Pole im Greizer Team, Sebastian Jezierzanski (98 kg/frei) wurde seiner Favoritenrolle gegen den Ex-Luckenwalder Robert Glor gerecht. Allerdings ging auch in diesem Kampf die Lübtheener Taktik auf, ihren Sportler trotz fast zehn Kilogramm Gewichtsvorteil mit einer defensiven Grundeinstellung in den Kampf zu schicken, was weitere Punkterfolge des Greizers verhinderte. (5:3)

Der letzte Kampf vor der Pause begann ganz nach dem Geschmack des einheimischen Publikums. Ihr routinierter Vertreter, der Medaillengewinner bei nationalen Meisterschaften in beiden Stilarten, Dennis Langner, im Vorjahr vielumjubelter Schultersieger gegen Gotisan, stellte den Greizer Nachwuchssportler Joel Wrensch (66 kg/frei) schon nach 25 Sekunden in die Brücke und sah wie der sichere Sieger aus.

Doch der 1999 in Greiz geborene, in Pößneck aufgewachsene Sportschüler in Jena, konnte sich aus der misslichen Lage befreien und feierte einen Supereinstand in der zweithöchsten deutschen Leistungsklasse.
In der restlichen Kampfzeit gab er nur noch drei Einserwertungen ab und unterlag somit nur 0:5. (Pausenstand 5:5)

Tom Linke (86 kg/greco) bekam es mit dem immer stärker werdenden Dänen Rajbek Bisultanov zu tun. Der 21-jährige Tschetschene, der bei den diesjährigen Europameisterschaften Rang fünf belegte, kam in der zweiten Minute durch einen Ausheber zu vier Punkten. Der tapfer kämpfende Greizer gab bei seiner 0:7 Niederlage nur zwei Mannschaftspunkte ab. (5:7)

Die erstmals zurückliegenden Gäste kamen nun erst recht in die Bredouille, als Brian Tewes (66 kg/greco) gegen den Dänen Anders Ekström nicht zurechtkam und kurz vor Schluss eine ernüchternde 0:18 Niederlage hinnehmen musste. (5:11)

Der amtierende deutsche Meister Martin Obst (86 kg/frei) feierte zwar den erwarteten siegreichen Punktkampf-Einstand im Greizer Team als er den ehemaligen Jungendauswahlringer, Alexander Biederstädt, mit ständigen Beinangriffen schon nach 2:22 min mit 17:0 bezwang (9:11), doch nun schlug das Schicksal kräftig zu.

Die Greizer Trainer Tino Hempel und Swen Lieberamm hatten Daniel Sartakov zur zweiten Mannschaft nach Potsdam geschickt und gegen den deutschen Vizemeister Lennard Wickel den moldawischen Spitzenringer Evgheni Nedealco aufgeboten.
Diese Rechnung schien auch aufzugehen, denn der Olympiateilnehmer führte nach zwei Minuten im Spitzenkampf mit 5:2. Doch danach verletzte sich der Greizer und musste zu Beginn der zweiten Runde den Kampf aufgeben. (9:15)

Der Kampf war nun bereits zu Gunsten der Gastgeber entschieden, doch man war gespannt, wie sich Toni Stade (75 kg/greco) gegen den dritten deutschen Vizemeister auf Lübtheener Seite, Karan Mosebach, aus der Affäre ziehen würde. Und das gelang trotz dreier abgegebener Punkte großartig.

Hätte der gut agierende Schiedsrichter Dirk Steinle aus Detmold bei einer Aktion des Greizers auf eigenen Griff erkannt, wäre es sogar ganz knapp geworden. Mit nur drei Einzelsiegen musste Greiz mit einer 9:17 Niederlage die Heimreise antreten.

Erhard Schmelzer @04.09.2016

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