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Markneukirchen siegt wieder in Greiz

RSV Rotation Greiz gegen AV Germania Markneukirchen

RSV Rotation Greiz – AV Germania Markneukirchen 11:17

Greiz. Und wieder ging der Heimkampf gegen Markneukirchen verloren. Nach Corona gewannen die Markneukirchener nun schon den dritten Kampf in Folge in Greiz. Am Ende hieß es fast wie im Vorjahr, damals siegten die sächsischen Vogtländer 10:17, 11:17 für das von einem stimmkräftigen Anhang unterstützte Gästeteam. Für die Tabellensituation nach dem Ende der Vorrunde war das für die Gastgeber das denkbar schlechteste Ergebnis. Als Tabellenletzter startet der RSV Rotation Greiz bereits am nächsten Wochenende gegen das Spitzenteam aus Burghausen. Neben den Topteams aus Schorndorf, Burghausen und Kleinostheim, die den Gruppensieg unter sich ausmachen werden, kämpfen Markneukirchen, Aufsteiger Baienfurt/Ravensburg und Lichtenfels, die alle 4:10 Punkte haben, und natürlich Greiz (2:12 Punkte) gegen den Abstieg. Das Vorhaben bei zwei Absteigern in der Liga zu bleiben ist für das Greizer Rückrundenteam nicht aussichtslos aber sehr sehr schwer.

Auf einen bestimmten Faktor können sich dich die Greizer Ringer immer verlassen: Die Zuschauer. 952 Zuschauer wurden offiziell angegeben. Meine laienhafte Schätzung wäre noch höher ausgefallen. Auch Ringkampffreunde aus nah und fern hatten sich zum Vogtland-Derby eingefunden. Ehemalige Aktive aus Zella-Mehlis, Albrechts, Jena oder Leipzig waren genau so in der Halle zu finden wie Regionalligafunktionäre und -aktive, da diese Liga bis auf eine Ausnahme wegen eines Nachholekampfes pausierte.

Wie im Vorjahr fand vor dem Bundesligakampf noch ein freundschaftlicher Vergleichskampf der Frauen zwischen Eyleen Sewina und Gerda Barth aus Aue statt. Wie im Vorjahr dominierte die zweimalige deutsche Meisterin aus Greiz den Kampf. Mit zwei erfolgreichen Beinangriffen kam aber Gerda Barth, die Juniorenmeisterin aus Aue, zum 8:7 Erfolg.

Razvan Kovacs (57 kg/f) traf wie im Vorjahr auf den türkischen Vizemeister Mehmet Yüce. Beide verausgabten sich völlig ohne aber das letzte Risiko eingehen zu wollen. Zwei Punkte pro Halbzeit brachten den 4:0 Sieg des Greizers (Mannschaftsstand: 2:0)

Die Greizer hatten in der schwersten Gewichtsklasse Franz Richter auf Markneukirchener Seiten erwartet. Es kämpfte aber der 30 kg leichtere Vizemeister in der 97 kg-Klasse Anton Vieweg gegen Alin Alexuc-Ciurariu (130 kg/g) Der aus Lugau stammende Gästeringer wurde von Kampfrichter Petar Stefanov bald in den Bodenkampf geschickt. Doch hier gelang dem Ex-Europameister keine Wertung. Dann die Überraschung: Der Lugauer brachte den Riesen zu Boden und führte 2:1. So wollte sich der Rumäne nun auch nicht vorführen lassen und legte deutlich sichtbar einen Gang zu. Zur Halbzeit stand es 2:2, doch bei der zweiten Chance am Boden scheiterte der Rumäne, diesmal beim Versuch eines verkehrten Aushebers, wieder. Mit dem zweimaligen Erfolg beim Drängen von der Kampffläche sicherte sich der Greizer mit einem 5:2 Sieg wenigsten noch zwei Punkte für das Mannschaftskonto. (4:0)

Im griechisch-römischen Stil traf Alexander Grebensikov (61 kg/g) auf den moldawischen Freistilspezialisten Anatolii Buruian, der seinen Gegner zu Beginn mit einer Kopfschleuder überraschte (0:4) Der Greizer hielt lange gut mit, musste aber als die Kondition nachließ in der letzten Minute noch sechs Punkte abgeben und unterlag 1:11. (4:3)

In seinem vierten Saisonkampf traf Sebastian Wendel (89 kg/f) auf den Deutschpolen Patryk Dublinowski, der im Vorjahr den damals amtierenden Meister Martin Obst 9:0 bezwungen hatte.
Dublinowski sammelte mit seiner schnellen Kampfesweise Punkt um Punkt und siegte gut eine Minute vor Schluss mit 16:0. (4:7)

Für den verletzten Moritz Langer trat zum dritten mal in dieser Saison Joel Wrensch (66 kg/f) an. Sein Gegner war der 28-jährige Routinier Roman Walter aus Hof. Der Greizer ging zwar 1:0 in Führung bekam seinen Gegner danach einfach nicht richtig zu packen. Walter, dem drei Beinangriffe gelangen, siegte mit 6.1.
Zur Halbzeit lag Greiz bereits 4:9 zurück.

Maximilian Besser musste diesmal wieder dem erfahrenen Moldawier Igor Besleaga (86 kg/g) weichen. Dessen Gegner war sein Landsmann und Neuzugang der Gäste Mihai Bradu. Der langjährige Greizer Starter, früher in der 75 kg-Klasse eingesetzt, enttäuschte nicht. Chef auf der Matte war aber der WM-Fünfte auf Seiten der Gäste, der dynamischer und sicherer wirkte und vorwärts ging. Ohne technische Kabinettstückchen erarbeitete sich der Gästeringer einen 6:0 Sieg. (4:11)

Der 39-jährige Greizer Mannschaftskapitän Christian Fetzer (71 kg/g) traf beim Kampf der Generationen wieder auf den dreimaligen Juniorenmeister Marco Stoll. Der Vergleich entwickelte sich zum Kampf des Tages. Aus dem Bodenkampf heraus gelang dem Greizer eine Kopfschleuder zur 5:0 Führung. Beim Versuch diese attraktive Technik noch einmal durchzuführen scheiterte der Greizer knapp. Das Duell wurde dann etwas härter, als beide Kämpfer mehrmals mit den Köpfen zusammen stießen. Am Ende siegte der Greizer durch seinem unbändigen Kampfgeist 10:2. (7:11)

Die letzte Woche war sehr ereignisreich gewesen für Lucas Kahnt (80 kg/f). Bei seinem ersten WM-Start in der U23-Klasse traf er im albanischen Tirana bereits im ersten Kampf auf den in Europa weitgehend unbekannten Inder Sagar Jaglan und unterlag 0:10. Der Inder sorgte wie ebenfalls einige seiner Landsleute für einige Überraschungen und wurde Dritter. In Greiz musste sich der deutsche Meister wie im Vorjahr mit dem Tschetschenen Mokhmad Dadaev auseinandersetzen. Der Gästeringer ging 2:0 und 4:0 in Front, der Greizer bekam seinen Gegner einfach nicht in den Griff. Nach der Pause kam der Greizer 2:4 heran, musste aber sofort das 2:6 hinnehmen. Am Ende stand es 3:6. Der Kampfrichter erklärte den Gästeringer zum Sieger, der ging in die Greizer Ecke zur obligatorischen Verabschiedung. Auf dem Rückweg in seine Ecke zeigte er dem Greizer Publikum mehrmals einen Vogel. Kampfrichter Petar Stefanov, einer der Besten seines Fachs in Deutschland, zeigte ihn daraufhin die rote Karte. Aus welchem Grund auch immer kam es dann ausgehend von tschetschenischen Landsleuten des Bestraften auf der Greizer Seite zu Tumulten. Die Gästeanhänger feierten den gerade mit rot Bestraften mit Sprechchören: „Mokhmad, Mokhmad“. Auch nicht die feine Art. Auf der Greizer Anzeigetafel stand nun ein 11:11. Sollte wirklich noch ein Sieg oder ein Unentschieden möglich sein?

Nikolay Grahmez (75 kg/f) war klarer Favorit gegen das Markneukirchener Eigengewächs Justin Müler und wurde dem auch gerecht. Er erkämpfte Punkt um Punkt, wurde zwar auch einmal unsanft in die Brücke befördert, siegte aber noch vor der Halbzeit mit 20:4.

Daß der Greizer Co-Trainer Toni Stade (75 kg/g) gegen den Europameister und Vizeweltmeister der Junioren(75 kg/g) keine Chance haben würde, war klar. Nach zwei Minuten hatte der Moldawier mit 15:0 gewonnen. Doch aus dem 15:15 wurde nichts. Nach einer Rücksprache des Kampfrichters mit dem Bundesligareferenten Manuel Senn griff dieser zum Mikrofon und teilte das offizielle Ergebnis mit. Die rote Karte wurde erst nach der Urteilsverkündung gezeigt. Der Kampf Kahnt – Dadaev wird deshalb wie auf der Matte erzielt mit 0:2 gewertet. Der Mannschaftssieg ging mit 17:11 an die Gäste aus Markneukirchen.

Erhard Schmelzer

Einzelergebnisse:

StilartGewichtIstNameIstNamePunkteWertungZeit
Freistil5756,9Razvan-Marian Kovacs EU (5)56,8Mehmet Yüce EU (5)2:0PS 4:006:00
Gr.-röm.6160,7Alexander Grebensikov (1)60,8Anatolii Buruian EU (5)0:3PS 1:1106:00
Freistil6665,9Joel Wrensch (1)65,5Roman Walter (1)0:2PS 1:606:00
Gr.-röm.7170,8Christian Fetzer (2)70,9Marco Stoll (1)3:0PS 10:206:00
Freistil75A75Nikolay Grahmez EU (7)74,7Justin Müller (-2)4:0TÜ 20:402:52
Gr.-röm.75B73,3Toni Stade (1)74,6Alexandru Solovei EU (7)0:4TÜ 0:1501:52
Freistil8079,8Lucas Kahnt (-2)77,9Mokhmad Dadaev N6 (1)0:2PS 3:606:00
Gr.-röm.8681,2Igor Besleaga EU (5)85,3Mihail Bradu EU (5)0:2PS 0:606:00
Freistil9896,3Sebastian Wendel (-2)91,4Patryk Dublinowski (1)0:4TÜ 0:1604:45
Gr.-röm.130128,3Alin Alexuc-Ciurariu EU (5)98,6Anton Vieweg (2)2:0PS 5:206:00

Aktuelle Tabelle:

PlatzMannschaftAnz.K.Plus:MinusDifferenz +:?
1ASV Schorndorf7118:5266 12:2 
2SV Wacker Burghausen7111:5754 12:2 
3SC Kleinostheim7101:7229 12:2 
4KSC Germania Hösbach795:104-9 6:8 
5AC Lichtenfels783:89-6 4:10 
6KG Baienfurt/Ravensburg777:115-38 4:10 
7AV Germania Markneukirchen778:122-44 4:10 
8RSV Rotation Greiz769:121-52 2:12 
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