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Lothar Metz – 14 Jahre absolute Weltklasse, nun ist er kurz nach seinem 82. Geburtstag nach langer Krankheit verstorben

Lothar Metz – 14 Jahre absolute Weltklasse, nun ist er kurz nach seinem 82. Geburtstag nach langer Krankheit verstorben

Siegerehrung bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko in der Gewichtsklasse 87 kg im griechisch-römischen : Stil: von links: Valentin Oleynik (Sowjetunion/Zweiter), Lothar Metz (DDR/Olympiasieger), Bronislaw Simic (Jugoslawien/ Dritter)

Lothar Metz, in Meerane geboren und in Auerbach/Erzgebirge aufgewachsen, fand hier im Strumpfwirkerdorf den Kontakt zum Ringkampfsport. Mit Erfolgen im Jugendbereich machte er auf sich aufmerksam und mit seinem Wechsel nach Rostock an den neu gegründeten Sportclub ASK Rostock waren die Weichen für eine einzigartige Karriere im olympischen Ringkampfsport gestellt:
Rom 1960 – Silbermedaille, Tokio 1964 – Bronzemedaille, Mexiko-Stadt 1968 – Goldmedaille, ja Lothar qualifizierte sich sogar ein viertes Mal für Olympia, auch wenn es in München 1972 nicht mehr zu einem vorderen Platz gereicht hat, ist das eine beispiellose Medaillenbilanz eines Klassikers mit sächsischen Ringkampfwurzeln. Medaillengewinne bei Europa- und Weltmeisterschaften komplettieren seine Erfolgsbilanz. Für den aus Gelenau stammenden Verbandstrainer Fritz Schubert war Lothar Metz ein Erfolgsgarant über lange Jahre und aus dem Nationalteam nicht wegzudenken.
„Ich erinnere mich an das Jahr 1973. Lothar Metz war als Fernstudent an der DHfK Leipzig zu den praktischen Abschlussprüfungen im Spezialfach Ringen, ich war Student im ersten Studienjahr. Als dreifacher olympischer Medaillengewinner bekam er keinesfalls das Diplom gratis überreicht, sondern er musste wie alle anderen auch das ganze Technikrepertoire im Freistil und im klassischen Ringkampf demonstrieren, während die Hochschullehrer Dr. Jürgen Hartmann und Walter Gain mit Argusaugen nach technischen Fehlern suchten. Das extra für ihn entwickelte Trainingsgerät zur Ausprägung der speziellen Kraft für seine Spezialtechnik Rolle war unter dem Testfeld am heutigen Institut für angewandte Trainingswissenschaft versteckt und wurde wie damals üblich geheim gehalten“, so RVS-Präsident Dr. Joachim Kühn.
Die Einladungen zu den Traditionstreffen der 72er Olympiamannschaft nahm Lothar immer wieder gern an. Zuletzt organisierte Ex-Europameister Jürgen Hähnel das Wiedersehen im Restaurant Stottmeister in der Messestadt. Lothar Metz, Rudolf Vesper, Heinz-Helmut Wehling, Peter Göpfert und viele weitere ehemalige Weltklasseathleten nutzten 2018 die Gelegenheit, um Erinnerungen auszutauschen, über tolle Kämpfe zu fachsimpeln und nicht zuletzt mit Sportfreunden ein paar schöne Stunden zu verbringen.
Für Lothar Metz ist nun die Zeit abgelaufen, wir werden ihn als grandiosen Olympiakämpfer in Erinnerung behalten, der das Einmaleins des Ringkampfsports in Sachsen erlernt hat. Seiner Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.

Der RSV Rotation Greiz bedankt sich recht herzlich bei Dr. Joachim Kühn, dem Präsidenten des Ringerverbandes Sachsen, für die Möglichkeit den Nachruf zum Tode von Olympiasieger Lothar Metz veröffentlichen zu können.

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