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Klare Niederlage für Greizer Ringer in Lichtenfels

Klare Niederlage für Greizer Ringer in Lichtenfels

Klare Niederlage für Greizer Ringer in Lichtenfels

AC Lichtenfels gegen RSV Rotation Greiz endet 19:9

Beim dritten Auswärtskampf in dieser Saison mussten die Ringer des RSV Rotation Greiz ihre erste Auswärtsniederlage einstecken. Der AC Lichtenfels hatte sich im Vorjahr als Tabellendritter aus der deutschen Eliteliga zurückgezogen. Nach vier Runden der neuen Saison liegen die Oberfranken verlustpunktfrei an der Tabellenspitze und nehmen wieder Kurs auf die erste Bundesliga. Die größtenteils sehr junge Greizer Mannschaft hielt kämpferisch gut mit, musste aber der Routine der Gastgeber Tribut zollen. Die Lichtenfelser Funktionäre haben um ihren Mannschaftskapitän, den 30-jährigen aus ihrem eigenen Nachwuchs hervorgegangenen mehrfachen deutschen Meister und zweifachen EM-Dritten Hannes Wagner, eine sehr erfahrene und schlagkräftige Mannschaft geformt. Dazu gehören von den deutschen Kämpfern der aus seiner Zeit in Greiz bekannte Berliner Daniel Sartakov und der ehemalige Pausaer Auswahlringer Maximilian Schwabe. Auch die ausländische Achse, zu der auch der als Fünfter der Moldawier Vadim Sacultan gehört, der aber als schon länger in Deutschland Lebender unter dem N6-Status zusätzlich als Deutscher starten kann, haben im Durchschnitt das dritte Lebensjahrzehnt bereits erreicht und können auf eine oftmals mehr als zehnjährige internationale Laufbahn zurückblicken.
Der Greizer Trainer Tino Hempel, der im Schwergewicht mit Alex Szöke auf einen seiner Besten verzichten musste, hatte seine Mannschaft auf einigen Positionen umgestellt und brachte in diesem Jahr erstmals den Polen Roman Pacurkowski (75 kg/g). Der nach einem Jahr aus Lichternfels nach Greiz Zurückgekehrte, war auch im siebten Kampf der erste Greizer der einen Sieg einfahren konnte. Er schulterte Bastian Hoffmann bereits nach zwei Minuten beim Stande von 8:0. Die Greizer Mannschaft lag vor diesem Kampf bereits 0:15 zurück. Karamjeet Holstein (61 kg/f) ließ sich gleich zu Beginn von dem Kasachen Abzal Okenov mit einer Viererwertung überraschen, kam dann zu einem etwa ausgeglichenen Kampf, unterlag aber am Ende 6:13. Auch Niklas Nimtz (66 kg/g) geriet im Bodenkampf gegen den erfahrenen Bundesligaringer Ilir Sefaj in Rückstand, kämpfte sich aber in der zweiten Runde auf 1:3 heran. Für die beiden Schweren wurde es besonders schwierig. Szöke-Vertreter Lucas Gansi (130 kg/g) wurde vom georgischen WM-Fünften Giorgi Melia zu Boden gebracht und mit Rollen bereits in der ersten Runde bezwungen. Auch seine verbesserte Form brachte Sebastian Wendel (98 kg/f) gegen den weißrussischen Olympiateilnehmer und ehemaligen Weltcup-Zweiten Aliaksandr Hushtyn nur bis zur vierten Kampfminute, dann stand der Überlegenheitssieg des Lichtenfelsers fest. Besonders schwer hatte es Moritz Langer (71 kg/f), der auf den vorjährigen Vizeweltmeister Ahmet Duran traf. Der Türke führte zur Halbzeit 2:0, Langer hielt immer mit Beinangriffen dagegen, kam aber nicht zu Punkten. In der zweiten Hälfte konnte der Miliärweltmeister seinen Vorsprung auf 9:0 ausbauen. Der Serbe Aleksa Ilic rückte diesmal ins 86 kg – Limit auf und traf auf den Lichtenfelser Publikumsliebling Hannes Wagner, der Deutschland im September bei der WM vertrat. Obwohl keine technischen Punkte fielen, schenkten sich beide nichts. Der Greizer dominierte die erste Halbzeit, da Wagner aber in der zweiten Hälfte zum 1:1 Ausgleich kam, ging der Siegpunkt an die Gastgeber. Noch einmal blieben die Punkte in Lichtenfels als Maximilian Böttger (80 kg/f) auf den DM-Bronzemedaillengewinner von 2024 Daniel Sartakov traf. Der Greizer zeigte sich zwar technisch verbessert, hielt lange mit und unterlag erst in der letzten Minute 1:16. Die letzten beiden Kämpfe gingen an die Greizer. Der sich in sehr guter Form befindliche Nicolai Grahmez (75 kg/f) bezwang auch seinen moldawischen Landsmann Vadim Sacultan. Am Ende stand es 4:1. Zum Schluss musste der Türke Cengiz Arslan (80 kg/g) noch einmal sein ganzes Können im Stand- und im Bodenkampf einsetzen um den sich tapfer wehrenden Maximilian Schwabe mit 8:0 zu besiegen. Wie Grahmez hat auch Arslan alle seine bisherigen Kämpfe gewonnen.
Am Ende konnten sich die Gastgeber vor 400 Zuschauern, unter denen sich 40 bis 50 Greizer Anhänger befanden, über einen 19:9 Erfolg freuen. Wie üblich bei Kämpfen dieser beiden Team herrschte eine sehr freundliche Atmosphäre unter Aktiven und Anhängern.
Trainer Tino Hempel war trotz der klaren Niederlage sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir haben zehn phantastische Kämpfe gesehen. Die Jungs haben alle hervorragend gekämpft und jeder hat das Letzte aus sich herausgeholt. Unsere jungen Sportler werden aus den Erfahrungen lernen und alle ihren Weg gehen, davon bin ich überzeugt. Nun gilt es sich auf das Vogtlandderby nächste Woche gegen Markneukirchen/Gelenau vorzubereiten. Die Sachsen sind hervorragend gestartet und werden viele Anhänger mitbringen.“

Erhard Schmelzer

Einzelergebnisse:

StilartGewichtIstNameIstNamePunkteWertungZeit
Freistil61Abzal OkenovKaramjeet Holstein13:6PS2:06:00
Gr.-Röm.66Ilir SefajNiklas Nimtz3:1PS1:06:00
Freistil71Ahmet DumanMoritz Langer9:0PS3:06:00
Gr.-Röm.75ABastian HoffmannRoman Pacurkowski0:8SS0:42:02
Freistil75BVadim SacultanNicolai Grahmez1:4PS0:26:00
Gr.-Röm.80AMaximilian SchwabeCengiz Arslan0:8PS0:36:00
Freistil80BDaniel SartakovMaximilian Böttger16:1TÜ4:05:04
Gr.-Röm.86Hannes WagnerAleksa Ilic1:1PS1:06:00
Freistil98Aliaksandr HushtynSebastian Wendel16:0TÜ4:03:41
Gr.-Röm.130Giorgi MeliaLucas Gansi15:0TÜ4:02:02
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