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Jugendligaturnier in Greiz

Jugendliga – RSV Rotation Greiz

Das Greizer jugendteam belegt Rang 2. Foto: Konstanze Warmuth

Greiz. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, sagt der Dichter. Dem Anfang wohnt aber meist auch sehr viel Ungewissheit inne. Am 29.August begann das neue Schuljahr und somit das dreimalige wöchentliche Ringkampftraining für den Nachwuchs. Und schon nach zwei Wochen stand ein schweres Ringerturnier auf dem Plan. Durch die Corona – Problematik war im Terminkalender des Deutschen Ringer-Bundes einiges durcheinander geraten. Erstmals mussten deutsche Titelkämpfe auf den Herbst verschoben werden. Das engte die traditionell in der 2.Jahreshälfte wegen der Mannschaftskämpfe im Männerbereich sehr eng getaktete Jahresplanung noch mehr ein. Beim Start von fünf Jugendligamannschaften im sächsisch-thüringischen Raum würden mit Hin- und Rückkampf acht Wochenenden benötigt. Das war neben den von den Verbänden und den einzelnen Vereinen geplanten Besuchen von Einzelturnieren nicht zu bewerkstelligen. Dem Greizer Vorschlag, Hin- und Rückrunde jeweils in Turnierform bei einem Ausrichter durchzuführen, wurde deshalb sofort zugestimmt. Greiz bewarb sich für die Hin- und Pausa für die Rückrunde.
Nun musste erstens kurzfristig eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine gestellt werden und zweitens die Organisation des Wettkampfes abgesichert werden. Da mit fünf Mannschaften im Modus jeder gegen jeden gekämpft werden musste, wurden zwei Matten benötigt und also auch zweimal Computertechnik und die dafür notwendigen Spezialisten, die vom Wiegen ab 12:30 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung um 19 Uhr ohne Pause im Einsatz sein mussten. Danach folgte außerdem noch der Kampf der zweiten Greizer Mannschaft gegen Jena. Für die gesamte Veranstaltung, die Verantwortlichen für den Hallenauf- und -umbau und die Versorgung mit Speisen und Getränken dürfen auch nicht vergessen werden, wurden mindestens 30 Helferinnen und Helfer benötigt.

Klare Auftaktniederlage gegen Titelverteidiger Aue

Die Frage nach der Form der Greizer Ringer überschattete alle Vorbereitungsprobleme. Auf Grund diverser Ursachen waren einige Sportler monatelang nicht in der Lage am Training teilzunehmen. Hinter ihrer Form stand ein großes Fragezeichen. Drei Tage vor dem Wettkampf fiel noch ein Sportler wegen eines Unfalls auf dem Weg zur Schule aus. Dreizehn Ringer konnten dann für die acht Gewichtsklassen über die Waage gehen.
Gegen Aue lief nicht viel zusammen. Die Greizer wirkten sehr unkonzentriert und Aue war der Titelverteidiger. Die Erzgebirger haben in Verbindung mit ihrem Hauptsponsor seit mehr als fünf Jahren einen hauptamtlichen Trainer eingestellt, der die Nachwuchsarbeit in Schwung gebracht hat. In den letzten Jahren ging die Vereinswertung bei den meisten Turnieren in Ostdeutschland an die Erzgebirger, die auch diesmal wieder ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Für Greiz waren bei der 5:19 Niederlage nur die beiden B-Jugendlichen Silas Warmuth und Leon Weller erfolgreich. Dominik Gasser ließ aber mit einer knappen 6:8 Niederlage gegen den starken Richard Weigandt aufhorchen.
Überraschung beim 18:9 Erfolg über KFC Leipzig
Die Leipziger galten als Favoriten auf den zweiten Platz, doch die Greizer siegten mit 18:9. Jede Mannschaft konnte sich mit drei Gastringern verstärken. Greiz wurde von zwei Altenburgern unterstützt. Der leichteste Nico Gaidey führte sich mit einem Schultersieg hervorragend ein. Auch Walther Reim, Dominik Gasser und Leon Weller kamen zum Schultersieg. Der eine Gewichtsklasse höher startende Silas Warmuth fügt einen Punktsieg hinzu.

Thalheim wurde mit 18:10 bezwungen

Bereits beim Neustart der Greizer im Vorjahr konnten die Thalheimer bezwungen werden. Diesmal hieß es 18:10 für Greiz. Nico Gaidey, Hassan Bersanukaev, Dominik Gasser sorgten für Schultersiege. Leon Weller brauchte zum technischen Überlegenheitssieg nur eine Minute. Artur Reim steuerte mit einer couragierten Leistung zwei Siegpunkte bei.
Auch die WKG Pausa/Plauen wurde klar geschlagen
Beim Abschlusskampf war das Selbstvertrauen der Greizer sichtbar gewachsen. Mit einem Sieg sollte die Vorrunde mit dem zweiten Platz abgeschlossen werden. Das gelang mit einem 20:10 Erfolg. Nico Gaidey, Dominik Gasser, Leon Weller und der Altenburger Magomed Sajnarojew kamen zu Schultersiegen. Silas Warmuth siegte ganz schnell mit 16:0 Punkten und Artur Reim unterlag nur knapp.

Erwartungsgemäß gewann Aue das Mannschaftsturnier, Greiz belegte Platz zwei vor dem KFC Leipzig, RV Thalheim und der WKG Pausa/Plauen. RSV-Präsident Thomas Fähndrich, der von 12 Uhr bis fast 22 Uhr als Hallensprecher und bei diversen Leitungsaufgaben beschäftigt war, dankte allen Helfern ganz herzlich: „Zusammen haben wir nach der Meinung aller Gäste eine gut organisierte Veranstaltung über die Bühne gebracht. Mein spezieller Dank gilt auch den Kampfrichtern Donald Hartenstein (Leipzig), Udo Wotatsch (Plauen) und Emily Schneider (Werdau), die die Kämpfe ausgezeichnet geleitet haben. Es gab nicht die kleinste Unstimmigkeit.“
Auch mit dem sportlichen Abschneiden der Gastgeber konnte man vollauf zufrieden sein. Für die beiden Ältesten, die B-Jugendlichen Silas Warmuth und Leon Weller, war es der letzte Test vor den deutschen Meisterschaften am nächsten Wochenende. Leon wurde dabei in seiner Gewichtsklasse kaum gefordert, Silas, teilweise fast zwei Gewichtsklassen höher kämpfend, hatte es deshalb etwas schwerer, setzte sich aber eindeutig durch. Von den Jüngeren war Dominik Gasser der, der den größten Leistungssprung gemacht hat. Außer den bisher Genannten gehörten auch Ferdinand Gruszin, Jonas Schöndorfer, Dustin Kalweit, Emmett Barth, Damian Kuczora und Niklas Leistner zum Team. Grundlage der Erfolge im Nachwuchsbereich seit dem Fallen der Corona – Beschränkungen ist die kollegiale Zusammenarbeit im Trainingsbereich durch Trainer und Unterstützer. So wurde erstmalig in der mehr als 90-jährigen Geschichte des Greizer Ringervereins auch während der Sommerferien regelmäßig trainiert, was von vielen Kindern vor oder nach ihren Urlaubsreisen genutzt wurde. Zu den Protagonisten der Jugendarbeit mit nicht unwesentlicher Ringkampf- und Organisationskompetenz, die eng mit den Eltern zusammenarbeiten, gehören Maik Gasser, Falk Schlehahn, Max Böttger, Robert Hessel, Dustin Nürnberger, Konstanze Warmuth, Matthias Podschuk und noch einige andere. Der Autor dieser Zeilen versucht auch etwas beizusteuern.

Erhard Schmelzer

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