Mehr als 170 Männer und A-Jugendliche erwartet
Greiz. Nach fast drei Jahrzehnten kommt die mitteldeutsche Meisterschaft der Ringer nach Greiz zurück. Anfang der 90-ziger Jahres des letzten Jahrhunderts wurde in Greiz die Idee geboren für die Nachwuchsringer vor den deutschen Einzelmeisterschaften noch einmal einen leistungsstarken Wettkampf durchzuführen. Die bereits bei den Mannschaftskämpfen zusammenarbeitenden Landesverbände aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt taten sich zusammen, später traten noch Brandenburg und Berlin der Zweckgemeinschaft Mitteldeutschland bei. Da auch Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern mit starteten, hätte der Name für diese Wettkämpfe schon bald in ostdeutsche Meisterschaften geändert werden müssen. Statt dessen wurden die Titelkämpfe in den letzten Jahren offen ausgetragen, was für noch größeren Starterfelder sorgte.
Für den RSV Rotation Greiz, der als einer von nur zwei ostdeutschen Vereinen in der höchsten deutschen Liga kämpft und bundesweit für die mustergültige Durchführung der Mannschaftskämpfe und riesigen Zuschauerzuspruch bekannt ist, ist die erstmalige Durchführung der Titelkämpfe eine große Herausforderung. Seit Jahrzehnten wurde kein so großes Turnier im Erwachsenenbereich in Greiz durchgeführt. Mehr als 170 Männer und Jugendliche aus 12 deutschen Landesverbänden sowie aus Ungarn und der Ukraine haben gemeldet. Gekämpft wird am Sonnabend, den 11 März, ab 10:15 Uhr in der Greizer Sporthalle An der Eisbahn im freien Stil. Das Wiegen findet von 8:45 Uhr bis 9:30 Uhr statt. Die Kämpfe werden auf vier Matten, die jeweils 10 mal 10 Meter groß sind, ausgetragen. Bei der Teilnehmerzahl ist damit zu rechnen, dass sich die Kämpfe bis ungefähr 16 Uhr hinziehen könnten. Für Getränke und Verpflegung in gewohnter Qualität ist für die gesamte Veranstaltungszeit gesorgt. Auf jeder Matte amtiert ein Drei-Mann-Kampfgericht. Der Videobeweis kann von den Trainern angefordert werden. Der Eintritt für die gesamte Veranstaltung ist frei, eine Spende für die Jugendabteilung wird erbeten.
Bei den Männern wird in zehn Gewichtsklassen gerungen (57 kg bis 125 kg), bei den A-Jugendlichen der Geburtsjahrgänge 2006 bis 2008 wird in elf Gewichtsklassen gekämpft (42 kg bis 110 kg). Die Teilnehmerzahlen stellen alle drei bisher in diesem Jahr durchgeführten mitteldeutschen Titelkämpfe in den Schatten. Gemeldet haben 35 Vereine, die teilweise sehr lange Anfahrtswege haben. Aus Sachsen kommen 40 Starter. Der Hamburger Ringerverband hat 39 Aktive gemeldet. Neben den Dauergästen bei mitteldeutschen Meisterschaften vom SC Roland Hamburg wird auch der erst in den letzten Jahren gegründete Khorassan Ringerverein aus der Hansestadt anreisen. Khorassan ist eine historische, jahrhundertelang von Persien dominierte Landschaft in Zentralasien. Der Ringerverein wird hauptsächlich von afghanischen Flüchtlingen betrieben. Mit 13 Startern stellt der Verein das größte Kontingent bei den Männern. Insgesamt wurden 20 Aktive gemeldet, dem kommt Roland Hamburg mit 17 Aktiven am nächsten. Von den thüringischen Vereinen Apolda, Jena und Gastgeber Greiz werden in beiden Altersklassen ungefähr jeweils 10 Starter erwartet. Ähnliche Größenordnungen gibt es bei Erzgebirge Aue, KFC Leipzig, Potsdam und Luftfahrt Berlin. Von den deutschen Teilnehmern hat der TuS Gaaden aus Kiel mit fast 600 Kilometern die längste Anreise. Diese Anfahrtsstrecke wird nur vom Greizer Partnerverein Vasas Budapest übertroffen, der sich mit 11 Startern angemeldet hat. Ihr herausragender Akteur ist der Vizewelt- und Europameister der A-Jugend des Vorjahres Musza Arsunkaev, der aber nun bereits bei den Männern startet. Zwei Sportler sind auch für die Ukraine gemeldet. Sie dürften aber wie mehrere andere Ukrainer, die für deutsche Vereine starten, ständig in der Bundesrepublik leben.
Insgesamt ist mit sehr vielen Startern zu rechnen, die bei den deutschen Meisterschaften nicht startberechtigt sind. Mit spannenden und hochklassigen Kämpfen ist zu rechnen.
Erhrd Schmelzer