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Greizer Zweitligaringer starten mit dramatischem Auswärtssieg

Greizer Mannschaft

Greizer Mannschaft beim RV Lübtheen Foto: Anna Theurich

RV Lübtheen gegen RSV Rotation Greiz endet 12:17

Mit Spannung war der Saisonauftakt der Greizer Zweitbundesligaringer erwartet wurden. Die ungeschlagene Mannschaft des Vorjahres, der RSV Rotation Greiz, musste aus den unterschiedlichsten Gründen auf mehreren Positionen verändert werden. Im Gästeteam im mecklenburgischen Lübtheen standen vier Neulinge, die erstmals für die Ostthüringer kämpften. Eine Woche nach dem Abschluss der Weltmeisterschaften standen natürlich die Welttitelkämpfe noch im Focus des Interesses. Fünf der 19 eingesetzten Sportler hatten in Zagreb – meist sehr erfolgreich – gekämpft. Drei starteten für die Mecklenburger, davon bleiben zwei siegreich. Für Greiz starteten zwei, beide unterlagen. Auch das spricht für die Qualität und den Überraschungseffekt der Kämpfe in den Bundesligen.
Der Auftakt lief nach Plan, der Favorit aus Greiz, Karamjeet Holstein (61 kg/f), bezwang den Neubrandenburger Nachwuchssportler Yasin Khadaev bereits in der ersten Runde mit 17:2. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 4:0) Dann schon ein dramatischer Kampf. Der ehemalige Vizeweltmeister Alex Szöke (130 kg/g) war mit einem 1:1 Sieg bei der WM gegen den Tschechen Artur Omarov eine Runde weiter gekommen. Dabei fielen keine technischen Punkte. Das wollte der Ungar diesmal verhindern. Beim ersten Bodenkampf riskierte er zu viel, wurde gekontert und lag 1:2 zurück. Trotz starker zweiter Runde gelang nur noch der 2:2 Ausgleich auf Grund der passiven Ringweise des Gegners (4:1). Der dritte Kampf war nun ungeheuer wichtig, doch der nächste Greizer Neuzugang wuchs über sich hinaus. Niklas Nimtz (66 kg/g) traf auf den deutschen Vizemeister Fabian Wiesemann und brachte das Kunststück fertig den schwereren Gegner mit 6:0 zu besiegen (6:1). Sebastian Wendel (97 kg/f) nahm gegen den zweimaligen polnischen Olympiateilnehmer und WM-Fünften Zbigniev Baranowski nur die Außenseiterrolle ein und unterlag in der fünften Minute 0:15 (6:5). Moritz Langer (71 kg/f) und der Tschetschene Movlet Makhmatov haben sich schon viele interessante Duelle geliefert. Diesmal dominierte der aus Hamburg angereiste und siegte mit 6:0 Punkten. Die Gastgeber führten so zur Halbzeit vor 350 Zuschauern, unter denen sich auch einige Greizer befanden, 7:6. Maximilian Kahnt (86 kg/f) wollte sich gegen den Frankfurter Sportschüler Justin Schimpf an die Aufholjagd machen, hatte in der Anfangsphase aber einige Schwierigkeiten und lag 0:5 zurück. Mit großem Energie kämpfte er sich 10:6 in Front, musste aber kurz vor Schluss noch eine Viererwertung abgeben, die dem Rostocker beim 10:10 den Siegpunkt brachte (6:8), Der international sehr erfahrene 29- jährige Türke Cengis Arslan durfte bei seinem Einstand im Greizer Team nicht kämpfen, da sein Widersacher, der amtierende deutsche Juniorenmeister Matti Stolt, vom Kampfrichter Eik Kohlberger (Eisleben) auf Grund einer Hautauffälligkeit nicht zum Kampf zugelassen wurde (10:8). Auch Maximilian Böttger (80 kg/f) kam kampflos zu den Siegpunkten, da der Lübthener Trainer wegen einer Verletzung seines eigentlich geplanten vierten ausländischen Sportlers keinen Gegner stellen konnte (14:8). Der Moldawier Nicolai Grahmez (75 kg/f) dürfte mit der guten Form der letzten Jahre angereist sein. Er traf auf den aufgerückten polnischen EM-Fünften Krzysztof Bienkowski und konnte sich einen klaren 10:2 Erfolg sichern (17:8). Als der Kampf schon nicht mehr verloren werden konnte, trat der vierte Greizer Neuzugang, der 24-jährige Serbe Aleksa Ilic, auf die Matte, der auf Karl Thoms traf. Der Serbe schien nach zwei Minuten sicher 4:0 zu führen, fiel aber dann auf einen Wurf des Warnemünders herein und unterlag noch vor der Pause auf Schultern. Nun sind auch in Greiz schon Verpflichtungen erfolgt, die man im Nachhinein als Fehler bezeichnen musste. Ilic dürfte nicht dazu gehören. Er vertritt sein Land seit 2016 regelmäßig bei internationalen Meisterschaften. Obwohl Platzierungen ganz vorn ausblieben, gilt er als ein sicherer Kämpfer. Vorige Woche schied er gegen den Vizeolympiasieger von Paris und späteren WM- Fünften aus Kasachstan mit einer 6:8 Niederlage aus.

Der Lübtheener Ringer-Präsident Bert Compas war trotz der Niederlage mit seinem Verein zufrieden: „Wir haben eine hervorragende Veranstaltung mit 350 Zuschauern erlebt, den Bestwert werden wir wohl bis zum ersten Heimkampf in Greiz behalten. Besonders stolz bin ich auf unsere jungen Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern.“ Auch der Greizer Trainer Tino Hempel konnte mit der Reise nach Mecklenburg zufrieden sein: „Wir haben die Saison wie geplant mit einem Auswärtssieg begonnen. Darauf können wir aufbauen, auch wenn noch nicht alle gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Es wird eine sehr spannende Saison mit interessanten Kämpfen in der Greizer Ringerhalle!“

Erhard Schmelzer

Einzelergebnisse:

StilartGewichtIstNameIstNamePunkteWertungZeit
Freistil61Yasin KhadaevKaramjeet Holstein2:17TÜ0:41:52
Gr.-Röm.66Fabian WiesemannNiklas Nimtz0:6PS0:26:00
Freistil71Movlet MakhmatovMoritz Langer6:0PS2:06:00
Gr.-Röm.75AMatti StoltCengiz Arslan0:0KL0:40:00
Freistil75BKrzysztof BienkowskiNicolai Grahmez2:10PS0:36:00
Gr.-Röm.80AKarl ThomsAleksa Ilic4:4SS4:02:48
Freistil80BMaximilian Böttger0:0KL0:40:00
Gr.-Röm.86Justin SchimpfMaximilian Kahnt10:10PS1:06:00
Freistil98Zbigniev BaranowskiSebastian Wendel15:0TÜ4:04:22
Gr.-Röm.130Artur OmarovAlex Gergö Szöke2:2PS1:06:00

Aktuelle Tabelle:

PlatzMannschaftKämpfePunkteDif.Wertungen
1WKG Markneukirchen / Gelenau122:13+92:0
2RSV Rotation Greiz117:12+52:0
3KG RV Lübtheen112:17-50:2
4SV Johannis Nürnberg113:22-90:2
KSV Witten 0700:0+00:0
AC Lichtenfels00:0+00:0
FC Erzgebirge Aue00:0+00:0
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