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Greizer Ringer sind in Thüringen nicht zu schlagen

hinten von links Erhard Schmelzer, Emely Kaufmann, Chiara Weber, Lea-Kim Kuttkowsky, Fiona Gasser, Rasul Galamatov, Maximilian Böttger, Mitte: Waler Reim, Abdul-Halim Galamatov, Daria Reim, Olga Kim vorn: Daminik Gasser, Arthur Reim

hinten von links Erhard Schmelzer, Emely Kaufmann, Chiara Weber, Lea-Kim Kuttkowsky, Fiona Gasser, Rasul Galamatov, Maximilian Böttger, Mitte: Waler Reim, Abdul-Halim Galamatov, Daria Reim, Olga Kim vorn: Daminik Gasser, Arthur Reim

Im fast schneefreien Thüringer Wald fanden die Thüringer Einzelmeisterschaften der Ringer ihren Abschluss. Austragungsort war die ehemalige Gemeinde Albrechts, die nun doch schon längere Zeit ein Ortsteil der Stadt Suhl ist. In den vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts und nach der Wende war Albrechts ein starker Gegner der Greizer Männermannschaft. Gegenwärtig – nach langer sportlicher Durststrecke – nimmt der SV Jugendkraft 1903 Albrechts in Partnerschaft mit seinem langjährigen Rivalen Zella-Mehlis unter dem Namen Kampfgemeinschaft Südthüringen wieder an den Mannschaftskämpfen teil. Gerungen wird in Ligen des Bayerischen Ringerverbandes.
In Albrechts wurde um die Thüringer Meistertitel bei den Jungen der Altersklassen Jugend D und E sowie bei den weiblichen Schülern und der weiblichen Jugend jeweils im freien Stil gekämpft. Bei den vom Greizer Verein avisierten 14 Startern gab es doch noch einige Ausfälle, so dass schlussendlich sechs Mädchen und vier Jungs über die Waage gingen. Bei den bisherigen Titelkämpfen des Landes starteten die Greizer Sportler durch die höhere Teilnehmerzahl mit einem gewissen Vorteil, was die eindeutigen Mannschaftssiege aber nicht entwertet. Diesmal herrschte unter den stärksten fünf Vereinen Chancengleichheit. Sowohl Sömmerda, als auch Apolda brachten ebenfalls zehn Sportler auf die Matten, Pößneck hatte nur einen weniger und der alte Jahrhundertrivale Zella-Mehlis ging mit elf Sportlern an den Start.
Der RSV Rotation Greiz schnitt aber zum wiederholtem Male ganz hervorragend ab. Wenn ein Bereich besonders zu loben ist, dann trifft dies auf die weibliche Schüler zu. Vier Mädchen gingen hier an den Start und alle vier erkämpften sich in überzeugender Manier die Goldmedaille. Daria Reim (31 kg), Chiara Weber (37 kg) – jeweils mit Schultersiegen – und Emely Kaufmann (65 kg) waren nicht zu bezwingen. Die Leichteste, Olga Kim (29 kg), brachte sogar das Kunststück fertig ihre drei Gegnerinnen mit einer komplizierten Technik zu schultern, die man selbst in der Bundesliga nicht oft sieht. Die drei D-Jugendlichen standen ihnen kaum nach. Dominik Gasser (28 kg) und Arthur Reim (31 kg) zwangen alle ihre Gegner meist schon in der ersten Kampfrunde auf den Rücken. Der seinen ersten Wettkampf überhaupt absolvierende Abdul-Halim Galamatov (30 kg) bezwang den Apoldaer Tim Witzel mit 19:6, wurde dann aber vom Sömmerdaer Konrad Witkowski geschultert und musste sich mit der Silbermedaille begnügen. Der einzige E-Jugendliche Walter Reim (25 kg) – in dieser Altersklasse hat der Greizer Ringerverein beträchtliche Lücken – konnte sich mit zwei Schultersiegen in die Siegerliste eintragen lassen. Bei der weiblichen Jugend konnte Lea-Kim Kuttkowski (57 kg) ihre Auftaktniederlage mit zwei Siegen gegen ihre Trainingspartnerin vom KSC Motor Jena, Katharina Hartmann, egalisieren und doch noch den Klassensieg holen. In der 37 kg-Klasse trafen mit Fiona Gasser und Josephine Wrensch (Pößneck) zwei Mädchen aufeinander, deren Start bei den deutschen Meisterschaften vorgesehen ist. Die in Fraureuth beheimatete Fiona Gasser dürfte bei ihren beiden Niederlagen bemerkt haben, woran sie noch arbeiten muss, um gegen eine der Favoritinnen um die deutsche Meisterschaft bestehen zu können.
Die Bilanz des Greizer Nachwuchses war hervorragend. Die zehn Starter holten acht Gold- und zwei Silbermedaillen. Sie gewannen 16 ihrer 20 Kämpfe, davon 12 auf Schultern. Auch in den folgenden freundschaftlichen Vergleichskämpfen gegen die Sieger in höheren Gewichtsklassen erzielten die Greizer klare Siege. Greiz gewann damit in der Vereinswertung mit 58 Punkten auch die dritte und letzte Einzelmeisterschaft in Thüringen. Auf den Plätzen folgten Zella-Mehlis (54 Punkte), Sömmerda (50), Apolda (48) und Pößneck (46).

Das für das nächste Wochenende geplante Spitzenturnier im bayerischen Aichach wurde vom Veranstalter auf Grund der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt.

Erhard Schmelzer

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