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Greizer Ringer kommen immer besser in Fahrt

2.Bundesliga Nord: RSV Rotation Greiz gegen RV Thalheim 17:7

86Akg Freistil: Martin Obst (rotes Trikot), RSV Rotation Greiz gegen Benjamin Opitz, RV Thalheim 3:0/PS/11:0/06:00

Greizer Ringer des RSV Rotation Greiz gewinnen gegen RV Thalheim mit 17:7

GREIZ. Bei den Ringern des RSV Rotation Greiz läuft es wieder nach Plan. Im zweiten Heimkampf der Saison wurde in der Halle an der Eisbahn der Ringerverein Thalheim nach großartiger Mannschaftsleistung vor fast 500 Zuschauern mit 17:7 bezwungen.
Die Greizer Trainer Tino Hempel und Swen Lieberamm boten noch sechs Sportler auf, die im Vorjahr an gleicher Stelle eine 11:15 Niederlage einstecken mussten. Trotz des diesjährigen relativ klaren Resultates gab es spannende und ausgeglichene Kämpfe.

Die von einer stattlichen Anzahl von Schlachtenbummlern begleiteten Erzgebirgler gewannen zwar vier der zehn Kämpfe, entschieden allerdings drei Vergleiche nur äußerst knapp für sich. Bei Greiz lief es vor allem bei den Freistilringern mit einem Punktverhältnis von 14:1 vorzüglich.

Das konnte man bereits im Eröffnungskampf bei Vladimir Codreanu (57 kg/frei) feststellen, der auf den jungen Polen Kordian Skrzynski traf und vom ersten Augenblick auf Angriff eingestellt war. Mit Beinangriffen und Bodentechniken sammelte der Moldawier Punkt auf Punkt und stand bereits zu Beginn der dritten Minute als 16:0 Sieger mit technischer Überlegenheit fest. (Kampfstand:4:0)
Für die Qualität des Wettkampfes war auch das Agieren des Kampfleiters Mustafa Durak aus dem bayerischen Freising, der mit Verwarnungen nicht geizte, ohne es dabei zu übertreiben, mit ausschlaggebend.

Gerade im Schwergewicht zwischen Lukasz Konera (130 kg/greco) und dem erst siebzehnjährigen tschechischen Talent Ondrej Dadak entwickelte sich so ein spritziges Duell, bei dem der Greizer anfangs führte, am Ende aber froh sein musste, beim Gleichstand von 6:6 noch als Sieger von der Matte gehen zu können. (5:0)

Florian Crusius (61 kg/greco) hatte im Vorjahr gegen den zweimaligen Juniorenmeister Peter Haase 0:8 verloren und wollte unbedingt einen Sieg einfahren. Schon nach einer Minute wurde sein Gegner mit der zweiten Verwarnung in den Bodenkampf geschickt. Nach dieser Aktion führte allerdings der Thalheimer 2:0, der Crusius bei dessen Versuch der Rolle abfing. Alle weiteren Punkte bis zum Endstand von 2:3 fielen nur durch Verwarnungen. (5:1)

Innerhalb von zwei Wochen traf Sebastian Wendel (98 kg/frei) auf Radoslaw, den zweiten der Dublinowski-Brüder. Anders als gegen dessen für Markneukirchen kämpfenden Bruder Lukasz gelang dem Greizer Sekunden vor Schluss einer 30 Sekunden-Strafe ein Punktgewinn, der die 1:1 Halbzeitführung bedeutete.
In der letzten Minute setzte sich der für Thalheim kämpfende Routinier mit der doppelten Staatsbürgerschaft allerdings noch mit 2:1 durch.
(5:2)

Gegen Vladimir Gotisan (66 kg/frei) hatte Thalheims Trainer Steffen Richter an Stelle des Polen Dawid Takunow, der im Vorjahr in Thalheim 0:17 unterlag, den Rumänen Ion-Raul Donu gesetzt. Der Greizer begann wie die Feuerwehr, wurde nach 30 Sekunden aber gekontert und büßte von seiner schnellen 5:0 Führung zwei Punkte ein. Der Greizer sammelte gegen den rumänischen Meister von 2015 Punkt um Punkt. Aber würde er es schaffen, gegen diesen starken Widersacher vier Zähler auf das Mannschaftskonto zu buchen? Sechzehn Sekunden vor Schluss verkürzte der Rumäne auf 3:16. Jetzt musste noch eine Zweierwertung her, die zwei Sekunden vor Schluss unter dem tosenden Beifall der Zuschauer feststand. (9:2)

Die mit acht aktuellen oder ehemaligen Auswahlringern antretenden Thalheimer brachten nach der Pause ihren amtierenden U 23-Europameister Erik Szilvassy, der Thomas Leffler (86 kg/greco) voll forderte. Hier erwies sich das schnelle Erteilen von Verwarnungen durch den Kampfrichter als verheerend für den vor dem Kampf vom RSV-Präsidenten Thomas Fähndrich zur Geburt einer Tochter Beglückwünschten.

Der Budapester hatte seine Stärken im Bodenkampf, bei dem es ihm gelang den Greizer dreimal spektakulär auszuheben und jeweils Viererwertungen zu erzielen. Kurz vor Schluss stand der 15:0 Erfolg des Gästeringers fest. (9:6)

Brian Tewes (66 kg/greco) traf auf den neunmaligen deutschen Meister im Nachwuchsbereich aus Torgelow Alexander Grebensikov, der schon nach 20 Sekunden durch einen Runterreißer 2:0 in Führung ging. Damit war der Endstand bereits erreicht, an den auch der am Ende immer mehr aufkommende Greizer nichts ändern konnte. (9:7)

Wieder einmal war es Martin Obst (86 kg/frei), der für Siegpunkte sorgte. Benjamin Opitz, einer der dünn gesäten hoffnungsvollen Nachwuchsringer des DRB, verteidigte sich geschickt und mit Raffinesse, hatte aber den blitzschnellen Beinangriffen des Greizers nichts entgegen zu setzen und unterlag mit 0:11. (12:7)

Wieder einmal herzerfrischender schneller Ringkampf zwischen Daniel Sartakov (75 kg/frei) und dem DM-Dritten in der 65 kg-Klasse William Stier, der wie Opitz bei der Sportfördergruppe der Polizei in Leipzig über exzellente Trainingsbedingungen verfügt. Beide standen sich hinsichtlich Angriffsfreude in nichts nach, der weitaus Effektivere war aber der Greizer, der mit 11:2 siegte und die Sprechchöre der Thalheimer Anhänger endgültig zum Verstummen brachte. (15:7)

Den Endpunkt dieses hochklassigen packenden Vergleiches setzte Toni Stade (75 kg/greco), der Tobias Löffler durch zwei Kopf-Hüft-Schwünge 6:1 bezwang. Mit 17:7 kämpfte sich der Greizer Ringerverein auf den vierten Tabellenplatz und versetzte seine Anhänger in Vorfreude auf das Doppelkampfwochenende nächste Woche mit Auftritten in Pausa (Sonnabend 19:30 Uhr) und am Sonntag 17 Uhr in Greiz gegen Bundesligaabsteiger KAV Mansfelder Land.

Stimmen zum Kampf:

Dr. Holger Hähnel, Thalheimer Ringerchef: „Uns war von vorn herein klar, dass wir den Vorjahreserfolg in Greiz nur wiederholen können, wenn es Ausfälle in der Greizer Mannschaft gibt. Das war aber nicht der Fall. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten.“

Trainer Tino Hempel, der zusammen mit Swen Lieberamm das Greizer Team betreut: „Eine hervorragende kämpferische Leistung der gesamten Mannschaft war die Grundlage des Sieges. Jeder hat sein Bestes gegeben.“

Erhard Schmelzer @25.09.2016

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