Website-Icon Faszination Ringen

Greizer Bundesligateam steht

Pressekonferenz des RSV Rotation Greiz mit Trainer Tino Hempel und Präsident Thomas Fähndrich

Pressekonferenz des RSV Rotation Greiz mit Trainer Tino Hempel und Präsident Thomas Fähndrich

Nachdem Ende Mai die Wechselfrist für die neue Saison der Ringer in der Bundesliga ablief, haben die meisten Bundesligavereine ihre ihren Kader bereits bekannt gegeben.

GREIZ. Die meisten Wechsel waren durch die sozialen Medien bereits bekannt. Überraschungen gab es dann in den letzten Tagen doch noch. So verließ der 24-jährige Niklas Ohff kurz vor der Ende der Wechselfrist den FC Erzgebirge Aue und ging zum Zweitligisten RV Thalheim. Ohff kämpft in der Gewichtsklassen 71 und 75 kg und dürfte beim Saisonauftakt der Auer am 28.September in Greiz eine schmerzhafte Lücke hinterlassen. Immerhin bezwang Ohff im Vorjahr selbst den amtierenden deutschen Meister Christopher Kraemer (Westendorf).
Der RSV Rotation Greiz gab seinen Kaderkreis für beide Männermannschaften am Freitag zu Beginn eines dreitägigen Trainingslagers bekannt. Nennenswerte Abgänge gab es nicht zu vermelden, wie Präsident Thomas Fähndrich und Trainer Tino Hempel betonten. Lukasz Konera wird in diesem Jahr für den SV Luftfahrt Berlin antreten. Der sympathische und zuverlässige Pole kämpfte in den Jahren 2016 und 2017 im griechisch-römischen Stil in den Gewichtsklassen 98 und 130 kg recht erfolgreich in der 2.Bundeliga. Im Vorjahr hatte er einige Probleme die 98 kg-Klasse zu halten, war aber für die 130 kg-Klasse in der deutschen Eliteklasse einfach zu leicht um den geforderten Ansprüchen gerecht zu werden. Er wurde deshalb nur einmal in der zweiten Mannschaft eingesetzt.
Der RSV Rotation Greiz bedankt sich bei Lukasz Konera und wünscht ihn alles erdenklich Gute bei seinem neuen Verein und auf seinem weiteren Lebensweg.

Vier hochkarätige Neuzugänge

Der RSV Rotation Greiz kann sich in der neuen Saison auf das erfahrene Team der letzten Saison stützen, als der Bundesligaaufsteiger einen furiosen Start hinlegte und am Ende in der Staffel Südost einen sehr guten vierten Platz belegte. Das zweite Jahr wird nach allen Erfahrungswerten immer schwerer. Greiz hat sich deshalb mit vier Sportlern verstärkt. Über die Neuzugänge Sven Cammin und Igor Besleaga wurde an dieser Stelle bereits berichtet.
In der letzten Saison erwies sich die Besetzung der leichtesten Gewichtsklasse im griechisch-römischen Stil als größtes Problem des RSV. Nach dem Ausfall des ursprünglich für diese Limit vorgesehenen Russen German Doev versuchten sich vier Nachwuchsringer des RSV vergeblich die Niederlagen in Grenzen zu halten. Der RSV will diese Schwachstelle ausmerzen und kann neben der Verpflichtung von Sven Cammin nun noch einen weiteren Sportler in dieser Gewichtsklasse aufbieten.
Der Georgier Zurab Matcharashvili kommt vom Ringerclub CWS Düren-Merken aus Nordrhein- Westfalen. Er kann auf zwei Jahre Erfahrung in der höchsten deutschen Ringerliga verweisen. Bei diesem erst in den letzten Jahren besonders in Erscheinung getretenen Verein schlug er wie eine Bombe ein. Sowohl im Jahr 2017 als auch 2018 bestritt er alle Kämpfe sowohl in der Gewichtsklasse 57 und 61 kg für Merken. Dabei unterlag er insgesamt nur dreimal, davon im letzten Jahr zweimal gegen keinen Geringeren als den den amtierenden Welt- und Europameister Eldeniz Azizli aus Aserbaidschan. Merken wurde im letzten Jahr zwar nur Tabellenletzter in der Staffel Nordwest. An dem Georgier, der aus der Region um die Schwarzmeerstadt Batumi kommt, hat dies aber nicht gelegen. Er belegte in der Punktwertung der Staffel Nordwest von 146 eingesetzten Sportlern bei 14 Kämpfen den ersten Platz. (Der für Mainz-Nackenheim startende Weltmeister Azizli blieb zwar ungeschlagen, wurde aber nur fünfmal eingesetzt). Bereits ein Jahr früher wurde Zurab Matcharashvili Dritter in der Punktwertung in seiner Staffel.
Wenn die Saison beginnt wird der Georgier 30 Jahre alt sein und dürfte zu den erfahrensten Ringern in der leichtesten Gewichtsklasse gehören. In seinen Juniorenjahren vertrat er sein Land bei Welt- und Europameisterschaften. In diesem Jahr wurde er für Georgien bei einem stark besetzten Turnier in der Türkei aufgeboten und erkämpfte die Bronzemedaille in der internationalen Gewichtsklasse 55 kg. Diesmal dürfte der RSV also mit seinem Fliegengewichtler richtig liegen. In der leistungsstarken Staffel Südost werden die Trauben allerdings entschieden höher hängen als in der Staffel Nordwest.

Noch ohne Bundesligaerfahrung ist der Vizeweltmeister der Altersklasse U23 des Jahres 2018, der Ungar Zsolt Török. Er kämpfte im Vorjahr beim bayerischen Zweitligaaufsteiger Oberölsbach. Hier wurde er in den Gewichtsklassen 98 und 130 kg im griechisch-römischen Stil eingesetzt und gewann alle seine Kämpfe. In der Vorsaison konnte beim RSV Thomas Leffler zwar in der 86 kg-Klasse mit überzeugenden Leistungen aufwarten, im 98 kg-Limit war er einfach zu leicht, um mit den Spitzenringern erfolgreich konkurrieren zu können. Diese Lücke soll nun der in Eger, im Nordosten seines Landes, lebende 24-jährige Ungar schließen. Er durchlief alle Auswahlmannschaften seines Landes von den Kadetten, über die Junioren bis zur Altersklasse U23. Dabei war er sehr erfolgreich und und konnte sechs Medaillen erkämpfen. Die Bundesliga ist eine neue Herausforderung für ihn, die er auch nutzen möchte um in der Nationalmannschaft den 36-jährigen Balaz Kiss zu verdrängen, der Weltmeistertitel bei den Kadetten, den Junioren und den Senioren erkämpfen konnte.

Mit diesen Verstärkungen dürfte der RSV Rotation Greiz für die neue Saison gut gewappnet sein. Auch in diesem Jahr wird es in der Sporthalle An der Eisbahn wieder heiß hergehen und spannende Ringkampfveranstaltungen zu sehen geben.

Erhard Schmelzer @23.06.2019

Die mobile Version verlassen