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Erfolge beim Brandenburg-Cup für Greiz und Werdau

Erfolge beim Brandenburg-Cup für Greiz und Werdau

Erfolge beim Brandenburg-Cup für Greiz und Werdau

Gemeinsam fuhren Sportlerinnen und Sportler vom AC 1897 Werdau und von RSV Rotation Greiz zum Brandenburg-Cup nach Frankfurt/Oder. Da das Wiegen bereits am Freitagabend stattfand musste eine Übernachtung gebucht werden, die im nahen Polen gefunden wurde. Bei der Rückreise am Morgen sah man von den angekündigten Grenzkontrollen außer einem parkenden Polizeibus in der Nähe der Oderbrücke nichts.
Die Wettkämpfe auf vier Matten starteten auf Grund des freitäglichen Wiegens pünktlich 9 Uhr, gingen größtenteils zügig von statten, so dass 17 Uhr bereits zur Heimreise gestartet werden konnte. Die Teilnehmerzahlen – 64 bei der männlichen U17 (auch A-Jugend oder Kadetten genannt) und 87 im weiblichen Bereich (Frauen und weibliche Jugend) waren nicht überragend, dafür waren die Starterfelder sehr leistungsstark. Gerade im weiblichen Bereich wimmelte es von Medaillengewinnern und Platzierten von deutschen Meisterschaften. Neben den ostdeutschen Verbänden reisten auch die starken Hessen und die Auswahl von Baden-Württemberg an. Einige kleinere Teams aus Ungarn, Polen, der Schweiz und Schweden vervollständigten das Feld. Leider kamen 40 gemeldete schwedische Sportler auf Grund des Sturmes nicht über die Ostsee. Sachsen hatte bei beiden Geschlechtern starke Teams am Start, die Greizer vertraten ihr Bundesland allein.

Die zweimalige deutsche Meisterin Eyleen Sewina, die in Frankfurt trainiert und für Greiz startet, war auch in der 70 kg-Klasse nicht zu schlagen. Sie ließ fünf Gegnerinnen hinter sich und hatte ihren Finalkampf gegen die NRW-Sportlerin Lena Rösler (Ückerath) bereits nach 90 Sekunden mit 10:0 vorzeitig für sich entschieden. Die zweite RSV-Starterin Finya Christoph (73 kg/weibliche Jugend) musste sich nur mit Sophie Handtmann von Luftfahrt Berlin auseinandersetzen und unterlag gegen die DM-Vierte klar. Der Entschluss Paul Müller (92 kg) nicht abtrainieren zu lassen, erwies sich als richtig, obwohl ihn noch viel Gewicht für die neue Klasse fehlt. Zwar konnte er im Auftaktkampf gegen den deutschen Meister aus Stralsund Ole Sterning, der Deutschland bei EM (Fünfter) uns WM (Neunter) vertrat, körperlich und technisch nicht mithalten und unterlag 0:11. Gegen den B-Jugendmeister Francis Muoh (SC 04 Nürnberg) sah das trotz der abschließenden Schulterniederlage schon anders aus. Hier hatte er sogar selbst die Chance zum Schultersieg, konnte diese aber nicht nutzen. Mit Erfolgen gegen Gegner aus Frankfurt und Südbaden erkämpfte er die Bronzemedaille.

Für den AC 1897 Werdau waren vier Aktive am Start, bei der weiblichen Jugend gingen Fiona Gasser (49 kg), Kimberly Seifert (53 kg) und Josefine Langhof (57 kg) auf die Matte. Islam Saidov (60 kg) belegte bei der U17 den siebten Platz. Er bestritt sein erstes größeres Turnier, startete mit zwei Siegen, scheiterte am späteren Sechsten knapp mit 2:4 und hielt sich im 15-er Feld relativ gut.
Fiona Gasser kam gegen die Leipzigerin Lizi Beridze trotz ihres 12:2 Sieges noch nicht so richtig in die Gänge. Gegen die Frankfurterin Miriam Bouznif lief es beim Schultersieg nach einer Minute schon besser. Dann der Revanchekampf zum DM-Finale. Hatte es damals schon nach 90 Sekunden 10:0 für Eleni Zagliveri aus Württemberg geheißen, unterlag Fiona jetzt zwar immer noch, allerdings nur noch mit 3:8 und brachte ihre Gegnerin in die Nähe einer Schulterniederlage. Mit einem 9:2 Sieg über die Vizemeisterin der 46 kg-Klasse Maya Wagner aus Nordbaden erreichte sie den Kampf um Bronze. Hier war die allerdings noch der B-Jugend angehörende Ungarin Kata Pusztai die Gegnerin, die bei der Europameisterschaft Bronze gewonnen hatte und einen äußerst unorthodoxen Ringerstil pflegt. Mit einem sicheren 12:0 ging die Bronzemedaille an Fiona Gasser. Kimberly Seifert schulterte zwar die Württembergerin Liv King, unterlag dann allerdings der starken Ungarin Anna Köblö und der DM-Dritten Maxi Kaschel vom gastgebenden Verein. Mit Platz sieben im 12-er Feld fehlte nicht viel um in einer von einer schwedischen und einer polnischen Ringerin dominierten Klasse in die Punktwertung zu kommen. Auch der sechste Platz der B-Jugendlichen Josefine Langhof bei nur 9 Starterinnen ist positiv zu werten. Zwar siegte sie nur einmal gegen die gleichaltrige Alischa Günther aus Luckenwalde (10:2) und musste danach drei Niederlagen einstecken. Dabei gelang es ihr aber gegen weitaus ältere und erfahrener Sportlerinnen sehr gute Kämpfe zu absolvieren. Verbessert bei der Abwehr von Beinangriffen führte sie selbst gegen die zweifache deutsche A-Jugendmeisterin und spätere Turniersiegerin Feenja Hermann (Henningsdorf) bis Sekunden vor der Halbzeit. Erst seit neun Wochen an der Sportschule Leipzig trainierend fehlt ihr aber noch die Kondition um die gesamte Kampfzeit durchzustehen. Gegen Hermann unterlag sie so 1:5, gegen die spätere Dritte, die Polin Klaudia Galant 4:8 und ihre Trainingspartnerin Xenia Steiert (RC Chemnitz) 3:8. In der Mannschaftswertung hätte die Fahrgemeinschaft Werdau/Greiz hinter Baden-Württemberg und Ungarn übrigens den dritten Platz belegt.

Erhard Schmelzer

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