Thüringer Meistertitel für Joel Wrensch
Bei den Thüringer Einzelmeisterschaften der Ringer im griechisch-römischen Stil in Zella-Mehlis mussten sich die Sportler des RSV Rotation Greiz diesmal mit dem dritten Platz in der Vereinswertung begnügen. Im Vorjahr belegten die Ostthüringer an gleicher Stelle in einem Wettbewerb bei dem alle Altersklassen startberechtigt waren – allerdings mit einem zahlenmäßig größerem Team – den ersten Platz vor dem KSC Motor Jena und Gastgeber Zella-Mehlis. Diesmal siegten bei dieser offenen Meisterschaft die Sportler des FC Erzgebirge Aue, die hauptsächlich mit jungen Nachwuchssportlern starteten, mit 69 Punkten bei 14 Startern. Gastgeber Jugendkraft/Concordia Zella-Mehlis wurde mit 63 Punkten und 16 Sportlern Zweiter. Die Greizer (60 Punkte/15 Starter) belegten Rang drei vor Albrechts (46 Punkte), Apolda und dem Ringer Sportclub Erfurt, der vor allem gestützt auf seine gute Nachwuchsarbeit in den nächsten Jahren noch weiter nach vorn kommen dürfte (beide 34). Die Greizer Sportler enttäuschten nicht, leider fielen einige verletzt aus. Allerdings verzichteten auch einige eingeplante Sportler auf einen Start.
Insgesamt kämpften 149 Ringer, die aus 28 Vereinen kamen, auf den drei Matten in Zella-Mehlis. Die Titelkämpfe des Landes waren vom Thüringer Ringerverband und den Gastgebern hervorragend organisiert und haben die Messlatte für die Freistilmeisterschaften, die in einer Woche in Greiz stattfinden, sehr hoch gelegt. Die Greizer erkämpften vier Gold- , fünf Silber- und eine Bronzemedaille sowie zwei vierte und einen sechsten Platz.
Die beste Leistung brachte Joel Wrensch (72 kg), der sich auch in der ungeliebten Stilart den Thüringer Meistertitel sicherte. Bereits beim Bundesligakampf in Markneukirchen hatte er in dieser Stilart mit einem Sieg die Greizer auf die Siegerstraße gebracht. Im ersten Kampf gegen den Zella-Mehliser Dustin Richter wurde es zwar sehr knapp, doch dann bezwang er alle weiteren Gegner sicher. Der lange pausierende Dustin Nürnberger (67 kg) erkämpfte Silber hinter dem regelmäßig in Greiz trainierenden Hofer Felix Marek. Routinier Ronny Gruschwitz, gegen den Silbermedaillengewinner lange in Führung liegend, verletzte sich in diesem Vergleich und konnte im Kampf um den dritten Platz nicht mehr antreten. Bronze sicherte sich der erstmals bei den Männern startende Pascal Hessel (63 kg). Bei den Männern kamen Maximilian Böttger und Danny Zimmer (beide 82 kg) als einzige Teilnehmer nicht unter die besten Sechs. Diese Gewichtsklasse war sowohl quantitativ als auch qualitativ am stärksten besetzt und beide trafen bereits in den ersten Runden auf Sportler der hessischen Landesauswahl, die das Niveau in Deutschland mitbestimmen und vom ehemaligen Weltmeister und Olympiazweiten Rifat Yildiz trainiert werden.
Bei der U17 lag Paul Müller (92 kg) nach drei Siegen ohne Punktverlust auf der Siegerstraße. musste sich dann aber gegen den Apoldaer Alikhan Arsakaev geschlagen geben. In der gleichen Gewichtsklasse ließ der erstmals bei der A-Jugend startende Leroy Jetschke mit einem Schultersieg über den DM-Sechsten Linus Hörchner (Waltershausen) aufhorchen. Er wurde Vierter. Silas Warmuth (51 kg) belegte Rang Zwei.
Bei der U14 hatte Abubakar Vakhidov (68 kg), der sein überschüssiges Gewicht drastisch verringerd hatte, wurde bei seinen ersten Kämpfen überraschend mit der Thüringer Meisterschaft belohnt. Hassan Bersanukaev (41 kg) wurde Zweiter.
Bei der U12 gab es für Greiz zwar drei Medaillen, doch hier haben die Jugendtrainer noch sehr viel Arbeit vor sich. Felix Obenauf (42 kg), Damian Kuczora (54 kg) und Niklas Leistner (64 kg) kamen zwar in die Medaillenränge offenbarten aber technische und physische Schwächen. Emmett Barth (46 kg) der Sechster wurde, scheint dabei sogar etwas weiter zu sein.
Erhard Schmelzer
