Ahmet Bilici kämpft in der kommenden Saison Für den RSVAhmet Bilici kämpft in der kommenden Saison Für den RSV

Der gebürtige Türke ist ein erfahrener Ringer, kennt sich aus im Mannschaftsringen, in der Bundesliga.

„Ringen ist für mich etwas Besonderes und der Greizer Ringerverein ist auch etwas Besonderes. Ein Verein mit Tradition und vielen Fans. Das hat sich schon herumgesprochen“, sagt der 33-Jährige.
Aufgewachsen und zum Ringen gekommen in der Türkei, ist Hallbergmoos inzwischen seine Heimat. Ahmet Bilici lebt in Deutschland, ist mit der Schwester des SVS-Vorstands verheiratet und seit kurzem Vater des kleinen Ali. „Wenn die Corona-Zeit etwas Gutes mit sich bringt, dann ist es die Zeit, die einem für die Familie geschenkt wird“, sagt er. Und dennoch kann er es kaum erwarten, wieder auf die Matte zu gehen. „Ich liebe den Ringkampfsport. Ich möchte so lange ringen, wie es geht.“
Keine Frage. Auch ihn hat die Corona-Pandemie ausgebremst. Er hält sich fit. Fast täglich joggt er, absolviert sein Athletiktraining. Am kommenden Montag ist es soweit, da kann er endlich wieder die Ringerstiefel schnüren, er hat eine Einladung nach Frankfurt/Oder zum Lehrgang der deutschen Ringerauswahl. „Ich kann mittrainieren, mache das gern“, sagt er.
Als seinen größten Erfolg sieht er den Sieg bei den Mittelmeerspielen in Tarragona an. In der Bundesliga kämpft er in der Gewichtsklasse bis 98 kg oder auch im obersten Limit bis 130 Kilogramm. Freistil ist seine Stilart, bis zu den Kadetten kämpfte er auch im griechisch-römischen Stil, entschied sich dann aber für Beinangriffe und Einsteiger.
In der Türkei ist das Ringen nach dem Fußball die Mannschaftssportart Nummer eins, die Begeisterung riesig. Davon ließ er sich in jungen Jahren anstecken – und hat es nicht bereut, zählte zum Kreis der türkischen Auswahl, kämpfte bei vielen renommierten Turnieren.
2012 kam er der Bundesligakämpfe wegen erstmals nach Hallbergmoos, stand mit den Bayern mehrfach in der Bundesliga-Endrunde. Das strebt er nun mit den Greizern an, will sich mit ihnen in der Hauptrunde behaupten und das Achtelfinale soll nicht Endstation sein. Als sich Hallbergmoos aus der Bundesliga zurückzog, in der Oberliga Bayern einen Neuanfang startete, war auch Ahmet Bilici dabei.
Doch die Bundesliga reizte und er nahm ein Angebot des Bundesliga-Aufsteigers Germania Markneukirchen an. Die Saison 2020/21 war aber nur kurz, wurde wegen der Corona-Krise nach wenigen Kämpfen abgebrochen. Der RSV Rotation Greiz pausierte in der vergangenen Saison, ist nun dabei, seine Bundesligastaffel für die am 11. September beginnende neue Saison aufzustellen, sich zu verstärken.
„Ahmet ist ein erfahrener Bundesligaringer, technisch versiert. Er ist ein Kämpfer, stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Da er in den oberen Gewichtsklassen flexibel einsetzbar ist, sind wir als Mannschaft mit ihm nicht so leicht auszurechnen. Ahmet wird sich mit Sebastian Wendel in die Aufgaben teilen“, sagt Bundesligatrainer Tino Hempel. Bleibt zu hoffen, dass alle Ringer bald wieder trainieren können und die Bundesligaserie wie geplant starten kann. Mit Zuschauern, denn ohne ist Ringen in Greiz kein Ringen.

Andreas Rabel, OTZ