22 Medaillen für Greizer Ringer in AltenburgMerlin Sewina (rot), RSV Rotation Greiz

Eine Gruppe Greizer Ringer war nach Leipzig gefahren

GREIZ. Mit eine kleinen, aber schlagkräftigen Delegation reiste der RSV Rotation Greiz zur ersten mitteldeutschen Meisterschaft des Jahres 2012 der Ringer nach Leipzig. Die Titelkämpfe, die offen für alle deutschen Landesverbände ausgetragen werden, haben sich in den letzten Jahren zu einer ostdeutschen Meisterschaft entwickelt. In diesem Jahr ging ihre Bedeutung noch darüber hinaus, da auch Sportler aus Bayern und Hamburg teilnahmen. In dem mit riesigem finanziellem Aufwand instandgesetzten sächsischen Trainingszentrum in der Leipziger Leplaystraße traten zum Auftakt der mitteldeutschen Titelkämpfe die Junioren und die Jugendlichen der Altersklasse B an. Die drei Greizer Sportler starteten traditionell im freien Stil.

Bei den Junioren, die bereits in vier Wochen in Hallbergmoos ihre deutschen Meister küren, startete Merlin Sewina (55 kg). Bereits im ersten Kampf traf er auf seinen Trainingspartner an der Sportschule in Jena, den für den KSC Motor Jena startenden Tillmann Germar. Wettkämpfe unter Trainingspartnern bringen oftmals überraschende Ergebnisse. Die Jenaer Trainer sind sich darüber einig, dass der Greizer fast jeden Trainingskampf gewinnt. Bei den Mannschaftskämpfen des letzten Jahres sah es aber anders aus, da triumphierte der Jenaer.

In Leipzig zeigten beide Sportler einen Kampf auf Augenhöhe. Die erste Runde ging mit 2:1 an den Jenaer. In der zweiten war der Greizer mit 1:0 siegreich. Die Entscheidung fiel dann doch für den Jenaer, der im dritten Durchgang 1:0 gewann. Merlin wäre aber fast noch mit einer Zange zum Sieg gekommen. Am Ende ein hauchdünner Sieg für Germar. Bei den Deutschen Meisterschaften scheint aber alles offen zu sein, falls sie auch dort aufeinandertreffen sollten. Den dritten Starter in dieser Gewichtsklasse, Rico Mondrzajewski aus Braunsbedra, besiegte der Greizer mit 3:1 und 6:0 und sicherte sich so die Silbermedaille.

Bei der B-Jugend starteten Dustin Nürnberger (38 kg) und Ron Watzek (42 kg). In der 38 kg-Klasse waren vier Sportler am Start. Den Auftaktkampf gewann Dustin gegen Matthias Neumann (Mansfelder Land) vorzeitig mit 6:0 und 7:1. Gegen den späteren Sieger, den stark eingeschätzten Justus Wydmuch (Luftfahrt Berlin), verlor er zwar 0:3 und 0:4, zeigte aber einen guten Kampf. Im Vergleich um den zweiten oder den dritten Rang unterlag er in der ersten Runde den Lübtheener Oliver Kock 0:4. Im zweiten Durchgang sah er bei 4:0-Führung schon wie der sichere Sieger aus, wurde aber noch 4:5 abgefangen. Ron Watzek hatte sieben Gegner. Im ersten Kampf schulterte er Pascal Kalinke (SV Halle). Auch dem für Jena startenden Joel Wrensch ging es nicht anders. Nach 2:0 in der ersten Runde, kam Ron in Runde zwei bei 3:1-Führung zum vorzeitigen Erfolg. Der seit einem und einem halben Jahr am Sportgymnasium Halle trainierende Justin Theile (SV Halle) war zu stark. Gegen die doppelten Beinangriffe des Anhaltiners fand der Greizer keine Abwehrmöglichkeit und unterlag zweimal 0:6. Damit belegte er Platz zwei im Pool und kämpfte um Bronze, wo Max Schöne aus Braunsbedra der Widersacher war. Mit einer konzentrierten Leistung kam der Greizer, der wegen einer Erkrankung geschwächt antrat, die ganze Woche nicht trainieren konnte aber bis zum Ende der Meisterschaft tapfer durchhielt, zu einem 4:0 und 2:0 Erfolg. Gold gab es dann aber doch noch, allerdings nicht für den RSV Rotation Greiz aber für Trainer Andreas Mattern. Der seit Jahren in Greiz trainierende Werdauer Lars Koßmann erkämpfte in dieser Gewichtsklasse den ersten Platz. Mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen konnte die kleine Greizer Delegation zufrieden sein. Trainer Mattern sah bei allen Verbesserungen auf denen nun in den nächsten Wochen aufgebaut werden kann.

Erhard Schmelzer @ 29.01.2012