2.Bundesliga Nord: KFC Leipzig gegen RSV Rotation Greiz endet 9:25Mannschaft des RSV Rotation Greiz mit Betreuern und Fans: v.l. stehend: Trainer Tino Hempel, Trainer Swen Lieberamm, Lukasz Konera, Martin Obst, Daniel Sartakov, Sebastian Wendel, Betreuer Christian Lippert, Mathias Beckmann und Betreuer Mario Neudeck. vorn: Vladimir Condreanu, Vladimir Gotisan, Dustin Nürnberger, Toni Stade, Brian Tewes und kleine Greizer Fans

Der RSV Rotation beendete am Wochenende die Hinrunde mit einer ganzen Siegesserie

GREIZ. Der Start in die Mannschaftskampfsaison der Ringer fiel dem Titelverteidiger RSV Rotation Greiz in der 2.Bundesliga Nord nicht leicht. Zweimal in Folge mussten gegen die jetzt zum Ende der Halbserie vorn liegenden Teams Niederlagen hingenommen werden.

In Lübtheen, dem jetzigen Tabellenzweiten verletzte sich der moldawische Olympiateilnehmer Evgheni Nedealco, musste den Kampf aufgeben und reiste zur Behandlung nach Hause.
Mit Vladimir Gotisan, dem Moldawier, der in Transnistrien und Moskau als Trainer arbeitet, reiste einer der erfolgreichsten Ringer der Vorsaison erst zum dritten Saisonkampf an.
Außerdem fehlten beim zu Hause 10:16 verlorenen Kampf gegen den jetzigen Spitzenreiter Markneukirchen auch die beiden polnischen Schwergewichtler, die zum Teil sehr erfolgreich an ihren Landesmeisterschaften teilnahmen. Nach dem Fehlstart mit 0:4 Punkten wurde die elfte Saison in Folge in der zweithöchsten deutschen Leistungsklasse doch noch ein Erfolg.

Nach sieben, teilweise klaren Siegen, liegt Greiz nach dem Ende der Hinrunde zwei Punkte hinter Spitzenreiter Markneukirchen und punktgleich mit dem Zweiten, Lübtheen auf dem dritten Tabellenplatz. Und diese beiden Teams sind die Gegner am nächsten Wochenende, wenn gleich zwei Kämpfe zur Austragung kommen. Danach wird man wissen, ob die prophetischen Worte des Auer Trainers Björn Schöniger, „wenn die Greizer mit der stärksten Aufstellung antreten, sind sie von keiner Mannschaft der Staffel zu schlagen“, eingetroffen sind.

Kann Greiz den dritten Staffelsieg in der 2.Bundesliga in vier Jahren erringen?

Das wäre dann bei positivem Ausgang nach den Erfolgen 1994 und 1995 der fünfte Meistertitel in der 2.Liga. Nicht vergessen darf man aber auch das Jahr 2001, als Erstligist Greiz nach dem vierten Platz in der Staffel Nord überraschend als einzige ostdeutsche Mannschaft bis ins Halbfinale der deutschen Mannschaftsmeisterschaft vordrang.
In diesem Jahr ist die Situation eine andere. In der auf acht Teams zusammengeschmolzenen ersten Liga kämpfen nur noch acht Mannschaften, eine ostdeutsche ist erstmals nicht darunter.

Gelingt zum vierten Mal die ostdeutsche Meisterschaft?

Es geht also in diesem Jahr nicht nur um den Staffelsieg in der 2.Bundesliga, sondern auch um die inoffizielle ostdeutsche Meisterschaft. Nachdem die Greizer 1950 und 1952 die DDR-Mannschaftsmeisterschaft gewonnen haben, wären bei einem Staffelsieg – wenn man das Resultat von 2001 berücksichtigt – zum vierten Mal die ostdeutsche Meisterschaft erobert. Ein riesiger Erfolg für den Verein, der in der Perle des Vogtlandes beheimatet ist.

Das Team jedenfalls ist dazu bereit, brennt auf die nächsten Kämpfe. Die Zuschauer kommen wieder in Strömen. Im Bereich der Staffel ist nur in Lübtheen das Zuschauerinteresse ähnlich. Die Greizer Trainer Tino Hempel und Swen Lieberamm setzten 18 Ringer ein, davon bestritten Vladimir Codreanu (47 kg/f), Brian Tewes (66 kg/g), Toni Stade (75 kg/g) und Martin Obst (86 kg/f) alle neun Kämpfe.
Codreanu und der deutsche Meister Obst blieben genauso ohne Niederlage wie Vladimir Gotisan (66 kg/f), der aber nur sechs Mal auf die Matte trat. Auch Daniel Sartakov (75 kg/f) gehört zu den herausragenden Ringern. Er gewann sieben seiner acht Kämpfe. Seine 0:2 Niederlage gegen den ungarischen Auswahlringer Zsombor Gulyas war auch taktisch bedingt, weil der Mannschaftssieg gegen den KAV Mansfelder Land gesichert werden musste, durfte er kein zu großes Risiko eingehen.
Der Einsatz von Nachwuchssportlern in eine von nationalen und internationalen Spitzenringern dominierte Liga ist sehr problematisch, wird aber im Endeffekt über die Zukunft des Vereins entscheiden.

Der RSV setzte drei A-Jugendliche in insgesamt acht Kämpfen ein, von denen zwei Kämpfe gewonnen und vier knapp verloren wurden. In der Rückrunde werden sich weitere Einsatzmöglichkeiten bieten, am Wochenende mit den Kämpfen gegen das Spitzenduo Lübtheen und Markneukirchen dürften die Trainer aber noch einmal auf die Routiniers zu setzen.

Erhard Schmelzer @25.10.2016