2.Bundesliga Nord: RSV Rotation Greiz gegen KFC Leipzig endet 21:6300 Fans waren zum letzten Kampf in die Zweifeldersporthalle gekommen.

Erklärung der Zweckgemeinschaft Mitteldeutschland Ringen zum Start in die Regionalligasaison 2017/2018

GREIZ. Der Ringkampfsport macht Schlagzeilen – leider dominieren aber Meldungen über Auseinandersetzungen zwischen dem Spitzenverband Deutscher Ringer-Bund (DRB) und einigen Landesorganisationen sowie ehemaligen Zweitligavereinen gegenüber sportlichen Nachrichten von nationalen und internationalen Wettkämpfen. Besonders im Fokus stehen dabei die in der Zweckgemeinschaft Mitteldeutschland (ZGMD) zusammengeschlossenen Landesorganisationen von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die in der Regionalliga Mitteldeutschland an den Start gehenden Vereine.
Die Wechselfrist für die Athleten ist am 31. Mai 2017 verstrichen und dennoch gibt es noch eine Menge an Fragezeichen, unter welchen Vorzeichen denn nun das Mannschaftsringen unterhalb der Bundesliga stattfinden wird. Und das, obwohl die ZGMD alle „Hausaufgaben“ zur
Vorbereitung der neuen Saison erledigt hat!
Die Ligenstruktur wurde einvernehmlich von allen Landesorganisationen und allen startberechtigten Vereinen in der Ligatagung im Februar 2017 beschlossen. Gerungen wird in zwei Staffeln zu sieben bzw. sechs Teams und die Kämpfe sind vom Saisonauftakt bis hin zum letzten Finalkampf terminiert. Nach der Vorrunde gibt es zwei Halbfinalkämpfe, für die sich die zwei besten Teams jeder Staffel qualifizieren. Die Sieger ringen um den Titel des Regionalligameisters, die Verlierer der Halbfinals kämpfen um den 3. Platz in der Teamwertung. Die beiden besten Mannschaften, also die Finalisten, besitzen ein Aufstiegsrecht in die Bundesliga. So weit so gut!

Ringkampffans der ehemaligen Zweitligisten AC Germania Artern, RSV Greiz, KFC Leipzig, AVG Markneukirchen oder des RV Thalheim werden sich natürlich fragen, wieso ringt denn unser Verein in der Regionalliga Mitteldeutschland?
In der letzten Saison starteten doch die Teams in der Nordstaffel der 2. Bundesliga und hatten mit dem Abstiegskampf nichts zu tun.
Die Sachlage ist komplex und vielschichtig. In Kurzfassung: Immer weniger Mannschaften meldeten in der Vergangenheit zur 1. Bundesliga des DRB. Die Spitzenteams der letzten Bundesligasaison Weingarten, Ispringen, Nendingen und Aalen zogen sich gar aus der DRB-Bundesliga zurück und gründeten mit der Deutschen Ringerliga DRL eine eigene Profiliga.
Der DRB reagierte auf den Schwund der Erstligateams mit der Bildung einer neuen Bundesliga. Die Unterteilung in 1. und 2. Bundesliga wurde aufgehoben. Es verblieben nach Meldeschluss noch 21 Teams, die in drei Staffeln den Deutschen Mannschaftsmeister der DRB-Bundesliga ermitteln werden.

Aus der ehemaligen Nordstaffel der 2. Bundesliga, die es nun nicht mehr gibt, meldeten die Teams aus Aue, Pausa/Plauen und Lübtheen zur neuen Bundesliga, während die Vorstände der Ringervereine aus Artern, Greiz, Leipzig, Markneukirchen und Thalheim keine Meldung zu dieser neuen Bundesliga abgaben. Dies tat auch der RSK Gelenau, der als Tabellenletzter sein Abstiegsrecht wahrnahm. Die Gründe für diese Nichtmeldung sind unterschiedlicher Art, in jeder Hinsicht aber zu respektieren, da schließlich die Vereinsvorstände das wirtschaftliche Risiko einer Bundesligameldung tragen.

Die ZGMD bewertete die Nichtmeldung der Vereine ihres Zuständigkeitsbereiches nun nicht als einen „strafbaren“ Rückzug aus einer bestehenden Liga und gliederte diese Teams in die Regionalliga Mitteldeutschland ein.

Diese Sicht der ZGMD stieß auf Widerstand seitens des DRB. Er erhob ein Ordnungsgeld gegen die Vereine (außer Gelenau), forderte die Rückstufung der Teams in die unterste Landesklasse und zudem eine Aufstiegspflicht für die beiden Ersten der Regionalligasaison 2017/2018. Sofern die Liga in der geplanten Weise an den Start ginge, würde sie als „Wilde Liga“ eingestuft werden, keine Genehmigung des Spitzenverbandes finden und es müsse mit Sanktionen gerechnet werden. Dies ist der Stand heute!

Dass diese Aussicht auf Sanktionen bei allen Vereinen, aber auch bei den Kampfrichtern, Ringkampffans und besonders bei den Athleten ein Gefühl der Unsicherheit, ja sogar Sorgen und Ängste auslösen, ist für jedermann nachvollziehbar.

Andererseits ist sich die Leitung der ZGMD sicher, die Ligenstruktur und die Regelung des Aufstiegs auf dem Fundament der Bestimmungen des DRB und nach der geltenden Kooperationsvereinbarung sowie der Wettkampfordnung der ZGMD vorgenommen zu haben. In nunmehr zweiundzwanzig (!) Wettkampfjahren der Regionalliga gab es noch nie eine Genehmigungspflicht für die Ligenstruktur unterhalb der Bundesliga.
Weder eine einzige Zustimmung noch ein einziger Einwand seitens des Spitzenverbandes waren zu registrieren, denn: Die Ligenstruktur unterhalb der DRB-Bundesliga ist Sache der Landesorganisationen und der ZGMD – so ist es 22 Jahre gelebt wurden, so steht es in der Kooperationsvereinbarung der ZGMD und wir haben nicht nur in der 2. Bundesliga, sondern auch in den unterklassigen Ligen spannende Kämpfe verfolgen können!

Bis zum Start in die Regionalligasaison 2017/2018 am 19. August ist noch etwas Zeit. Insofern muss man darauf hoffen, dass die Mannschaftskämpfe in der Regionalliga wie geplant stattfinden werden und die Vorbereitung darauf vor allem mit viel Vorfreude und weniger mit Fragen, Unsicherheiten, Ängsten erfolgen kann! Die ZGMD wird dafür das Möglichste beitragen und signalisiert seinerseits Gesprächsbereitschaft mit dem DRB, um im fairen Dialog den eigenen Standpunkt zu erklären, Missverständnisse auszuräumen, um letztlich in eine Punktkampfsaison starten zu können, in der sich die Vereine auf den sportlichen Wettstreit konzentrieren können und Negativschlagzeilen endlich der Vergangenheit angehören.
Es bleibt zu wünschen, dass unser Ringkampfsport zukünftig wieder stärker mit Schlagzeilen zu Auseinandersetzungen auf der Ringermatte, weniger zu Rechts- und Strafordnungen wahrgenommen wird. Das würde uns allen gut zu Gesicht stehen!

Pressemitteilung Zweckgemeinschaft Mitteldeutschland Ringen @09.06.2017