Langjährigen Freund zum 50. besuchtDas Greizer Ringeridol Viktor Peikov – hier nach einem Kampf des RSV Rotation Greiz im Jahr 1996 – beging am 16. Oktober seinen 50. Geburtstag. Foto: Pia Büttner

Der Greizer Frank Böttger gehörte zu den Gästen der Geburtstagsfeier von Ringerlegende Viktor Peikov in Moldawien

GREIZ. Über die Sportlegende Viktor Peikov zu berichten, heißt im Grunde, Eulen in die Ringerhochburg Greiz zu tragen. Zahlreiche Einsätze und Siege konnte der Ringer in den Jahren 1992 bis 2004 für den RSV Rotation verbuchen. Für viele Nachwuchsringer und Aktive avancierte der Ausnahmesportler zum Vorbild in puncto Kampfgeist, Kondition und sportlichem Können. Viktor Peikov hat sich seit seinem Rückzug aus dem aktiven sportlichen Leben – er war unter anderem Vizeweltmeister, Drittplatzierter bei Europameisterschaften und nahm erfolgreich an den Olympischen Spielen in Atlanta teil – auch als Präsident des moldawischen Ringerverbandes und Vize des Nationalen Olympischen Kommitees einen hervorragenden Namen gemacht.

Am 16. Oktober beging Viktor Peikov seinen 50. Geburtstag – und das inmitten zahlreicher Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Sport sowie seines großen Freundes-und Familienkreises.
Mit 1600 Kilometern hatte der Greizer Frank Böttger die längste Anreise zur Feier. Gemeinsam mit Ehefrau Birgit reiste er in die moldawische Hauptstadt Chisinau – mit über 700.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes.

„Die Feier fand in einem sehr repräsentiven Rahmen in einem Restaurant statt“, wie Frank Böttger berichtet und ergänzt: „Moldawische Feiern sind etwas ganz Besonderes.“ Sehr üppiges Essen – Hammelgerichte, Schafskäse, Mais, viel gedünstetes Gemüse – , Wasser, Wein, auch Hochprozentiges wechselten sich in den Gängen ab. Ein Brauch sei auch, dass jeder Gast im Laufe des Abends einmal das Mikro in die Hand nimmt und einen Toast auf den Jubilar ausspricht. Den geselligen Abend bereicherten auch kulturelle Beiträge. Ein Freund hatte als Geschenk eigens ein bulgarisches Trachtenensemble engagiert; eine Kunstturnerin präsentierte eine beeindruckende Bodenkür und man sang und tanzte gemeinsam bis in den frühen Morgen. „Die Moldawier sind herzlich, haben unwahrscheinliches Temperament, tanzen Kasatschok und sind sehr locker drauf“, beschreibt Frank Böttger die Mentalität der Freunde.

Dass er zur Feier aus Greiz angereist war, freute Viktor Peikov ganz besonders. Viele heitere Geschichten wurden an diesem Tag noch zum Besten gegeben. „Wir sprachen untereinander eine Mischung aus Deutsch, Russisch und Englisch und verstanden uns trotzdem bestens“, so Frank Böttger mit einem Augenzwinkern. Den dreitägigen Aufenthalt in Chisinau nutzten er und seine Frau, um gemeinsam ein Kickbox-und Ringerturnier zu besuchen. Was dem Greizer besonders aufiel: „Die Kinder haben längst nicht so gute Trainingsbedingungen wie wir hier in Deutschland. Doch sie trainieren sehr hart – unter viel höheren Belastungen.“ Das Beeindruckende sei aber, dass sich die Kinder dabei glücklich fühlen und aktiv für den Sport brennen.

Antje-Gesine Marsch @05.11.2015