Hans-Peter Zipfel zum 75: Ein Leben für den SportNehmen ihren Freund Hans-Peter Zipfel zum 75. Geburtstag in ihre Mitte: RSV-Präsident Thomas Fähndrich und Frank Böttger.

Anlässlich seines 75. Geburtstages erhielt Hans-Peter Zipfel zahlreiche Grüße und Glückwünsche

GREIZ. Zahlreiche Gratulanten gaben sich am Samstagvormittag die Klinke in die Hand oder übermittelten telefonisch ihre Geburtstagswünsche: Hans-Peter Zipfel feierte im Kreise seiner Familie, ehemaliger Kollegen und Sportfreunde seinen 75. Geburtstag. Zu den Gratulanten gehörten auch der Präsident des RSV Rotation Greiz, Thomas Fähndrich, der gemeinsam mit Frank Böttger die Grüße des Greizer Ringervereins überbrachte. Anlässlich seines 70. Geburtages war Hans-Peter Zipfel zum Ehrenmitglied des Traditionsvereins ernannt worden.
„Hans-Peter hat alle Funktionen in unserem Verein durchlaufen, vom Sportler, über den Präsidenten bis zum Betreuer, Sponsor und freiwilligen Helfer“, lobte Thomas Fähndrich das Engagement des Jubilars.

Wenn Hans-Peter Zipfel zurückdenkt, spielte der Sport in seinem Leben immer eine besondere Rolle. Im Jahr 1957 fing er mit dem aktiven Ringen an; nahm den weiten Fußweg von Kurtschau bis in die Jahnturnhalle gern in Kauf. „Dienstags und freitags wurde trainiert – ich bin aber auch donnerstags und sonnabends gegangen“, wie sich Zipfel lächelnd erinnert. Der Mattensport ließ den Greizer nun nicht mehr los.
Im Jahre 1961 erkämpfte er bei den DDR-Meisterschaften in Pausa im griechisch-römischen Stil bei der Jugend A die Bronzemedaille.

Zipfel erlernte den Beruf eines Maschinenschlossers im VEB Plasttechnik und studierte in Roßwein Stahlbau. Über seine Tätigkeit im Chemiewerk Greiz-Dölau kam er mit dem Bauwesen in Berührung und erwarb auch in diesem Fach den Ingenieurtitel.

Bis zur Wende leitete er die Bauabteilung des Chemiewerks Greiz-Dölau. Jahrzehntelang förderte er den Ringkampfsport in verschiedenen Funktionen und war maßgeblich am Aufschwung des Greizer Ringkampfsportes in den 1980erJahren beteiligt. So unterstützte er zielgerichtet sowohl die Nachwuchsarbeit als auch die Männermannschaft.
Zipfel betreute die Greizer Mannschaft in der Jugendliga des damaligen Bezirkes Karl-Marx-Stadt und erkämpfte dabei innerhalb von drei Jahren mit einem neu zusammengestellten Team sensationell den ersten Platz.

Eine intensive Verbindung hielt er mit den Ringern des SC Motor Jena, die damals zu den besten in der DDR gehörten. Nach der politischen Wende, als er im Jahr 1990 in Greiz-Dölau die ZIBA-Bau GmbH gründete, gehörte er zu den Sponsoren, die als erste tatkräftig den RSV Rotation Greiz, aber auch andere Vereine in Greiz unterstützten. Auch in den folgenden zwei Jahrzehnten gehörte Hans-Peter Zipfel in zahlreichen Funktionen zu den wichtigsten Funktionären im Greizer Ringkampfsport.

So bekleidete er in den 1990er Jahren nicht nur das Amt des Vereinspräsidenten, sondern war auch maßgebend für die wichtige Wiedergründung der zweiten Männermannschaft verantwortlich. Sein Hauptaugenmerk galt aber immer der Förderung des Nachwuchses: „Ich habe die Medaille bei den Jugendmeisterschaften nur gewonnen, weil diese in Pausa stattfand. Zu dieser Zeit war die große Zeit des Greizer Ringkampfsportes nach dem Krieg bereits vorbei. Wir Jugendliche fuhren ohne Trainer oder Betreuer mit dem Moped nach Pausa. Wären die Titelkämpfe weiter entfernt durchgeführt worden, wären wir wohl nicht an den Start gegangen. Deshalb ist es mir ein besonderes Bedürfnis, die Jugendlichen bei ihren Trainings- und Wettkampfaktivitäten zu unterstützen. Zurzeit gibt es eine ganze Reihe talentierter junger Ringer in Greiz“, wie Hans-Peter Zipfel weiß.

Die Gründung der Firma ZIBA Bau GmbH gab nicht nur seinem beruflichen Leben neue Impulse. Fortan sollte auch der Marathonlauf eine große Rolle spielen: insgesamt zwanzig hat er bestritten – in Paris, London, Wien oder New York. Im Jahr seines 50. Geburtstages hatte er sich vorgenommen, in Frankfurt/M. die Marathonstrecke noch einmal unter drei Stunden zu laufen. „Es war wie im Krimi“, erinnert sich Tochter Maren Herpich, die gemeinsam mit der ganzen Familie bangte.
In zwei Stunden, neunundfünfzig Minuten und siebenunddreißig Sekunden hatte Hans-Peter Zipfel sein selbst gestecktes Ziel erreicht. Seinen letzten großen Lauf auf dem Rennsteig absolvierte er vor zehn Jahren; heute sieht man den Junggebliebenen noch oft beim Nordic Walking.
„Ohne meine Familie – meine Ehefrau Jutta, meine Tochter Maren und meinen Sohn Toralf und deren Familien wäre all das nicht möglich gewesen“, unterstreicht Hans-Peter Zipfel, der sich noch heute um die Belange des RSV Rotation kümmert.

Antje-Gesine Marsch @18.02.2018