2.Bundesliga Nord: RV Thalheim gegen RSV Rotation Greiz endet 11:2184Akg Freistil: Kevin Mehlhorn, RV Thalheim gegen Patryk Dublinowski (blaues Trikot), RSV Rotation Greiz - 0:4/TÜ-0:11/02:57

GREIZ. Die Greizer Ringer hatten einen hervorragenden Saisonstart. Mannschaftsübergreifend wurden neun Kämpfe ausgetragen und dabei 18:0 Punkte sowie 235:84 Einzelpunkte erzielt. Am Sonnabend beim ersten Heimkampf der 2.Bundesliga gegen die ebenfalls noch ungeschlagene WKG Leipzig/Taucha dürfte großer Zuschauerandrang in der Jahnturnhalle herrschen. Der RSV Rotation Greiz ist in allen Mannschaften hervorragend besetzt, eine äußerst interessante Saison hat begonnen. Dazu haben auch die Regeländerungen des internationalen Ringerverbandes FILA beigetragen. Passive Kampfesweise wird wieder härter sanktioniert. Auf der Matte passiert wieder mehr. Davon konnten sich die zu den Auswärtskämpfen mitgereisten Greizer Ringkampfanhänger bereits in Thalheim und Markneukirchen bereits ein Bild machen.

Außerdem befinden sich die Greizer Ringer in sehr guter Frühform. So gelangen nicht erwartete Erfolge über hocheingeschätzte Gegner. Der für Markneukirchen kämpfende Tscheche Filip Dubsky war im Vorjahr hinter dem Ausnahmeringer Andre Backhaus der erfolgreichste Kämpfer seines Vereins. Diesmal unterlag er gleich im ersten Saisonkampf gegen Toni Stade, der von seinen zahlreichen internationalen Wettkämpfen, wie dem Großen Preis von Deutschland und natürlich der Universiade in Kazan, und der intensiven Vorbereitung darauf profitierte. Obwohl Trainer Tino Hempel niemanden aus seiner erfolgreichen Mannschaft herausheben wollte, sei doch ein Hinweis auf einen Neuzugang in der RSV-Mannschaft erlaubt. Patryk Dublinowski kämpft im freien Stil in der 84 kg-Klasse. Sein schneller Erfolg in Thalheim über Kevin Mehlhorn überraschte nicht, wohl aber die Art und Weise seines Sieges gegen Andrzej Grzelak in Markneukirchen. Der Pole, der schon in Pausa zum Publikumsliebling wurde, gewann im Vorjahr für Markneukirchen alle seine Kämpfe. Am Sonnabend fand er seinen Meister.

Der deutsche Juniorenmeister des Vorjahres, der nun für Greiz kämpft, war ihm in allen Belangen überlegen. Grzelak kam kaum zu Angriffsversuchen, musste sich ständig überfallartigen Angriffen erwehren. Der sehr gut leitende Kampfrichter Christoph Heckele, der mehr als 400 km aus Ladenburg in Nordbaden anreiste wobei sich die Frage stellt, ob es nicht auch ein näher beheimateter Kari getan hätte musste zweimal eine 30 Sekunden währende Strafe gegen Grzelak aussprechen. Der so Sanktionierte muss innerhalb dieser Zeit eine Wertung erzielen. Gelingt ihm das nicht, bekommt sein Gegner einen Punkt gutgeschrieben. Grzelak hatte dabei keine Chance zu punkten. Im Gegenteil nutzte der Greizer bei der zweiten Strafe seine eigene Möglichkeit zu einem Beinangriff und sicherte sich einen 7:1 Sieg. Es dürfte nicht der letzte Erfolg von Patryk Dublinowski in dieser Saison gewesen sein, der mit seinem angriffsorientierten Stil an die erfolgreichsten Sportler bei den gerade zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften in Budapest erinnert. Auch Dublinowski trug dazu bei, dass der Hallensprecher in Markneukirchen den Kampfabend mit dem Hinweis an seine Zuschauer beendete: Wir haben gerade den Staffelfavoriten gesehen.

Erhard Schmelzer @23.002.2013