Eyleen SewinaEyleen Sewina wurde in Jena Mitteldeutsche Meisterin.

Nachwuchsringerinnen nutzten Möglichkeit, vor den Deutschen Meisterschaften ihre Form zu überprüfen

GREIZ/JENA. Eine Woche vor den erstmals ausgetragenen deutschen Meisterschaften der Juniorinnen, die gemeinsam mit denen der männlichen Junioren im bayerischen Hösbach ausgetragen werden, nutzten zahlreiche Nachwuchsringerinnen aus verschiedenen Bundesländern die Möglichkeit bei den mitteldeutschen Meisterschaften in Jena noch einmal unter Wettkampfbedingungen ihre Form zu überprüfen. Die Titelkämpfe fanden in drei Altersklassen statt, den Frauen, der weiblichen Jugend und den weiblichen Schülern. Leider war es keine Überraschung, dass bei den Frauen nur vier Aktive auf die Matte gingen. Noch immer hat der Deutsche Ringer-Bund noch kein attraktives Wettkampfsystem entwickelt, das auch jungen Frauen, die nicht unbedingt zur deutschen Auswahl zu zählen sind, regelmäßig Wettkämpfe sichert. Anders sah es bei den beiden jüngeren Jahrgängen aus, bei denen stattliche Teilnehmerfelder registriert wurden.

Wie erwartet konnte die kleine Delegation des RSV Rotation Greiz in der Mannschaftswertung noch nicht an die Erfolge im männlichen Bereich anschließen. Mit dem 14. Platz unter 42 beteiligten Vereinen lässt sich leben. Wobei man das Ende der Fahnenstange allerdings noch nicht erreicht hat. Mannschaftssieger wurde mit 19 Teilnehmerinnen der unter völlig anderen Bedingungen arbeitende Stützpunktverein Frankfurt/Oder vor dem immer wieder starken SV Luftfahrt Berlin mit 17 Starterinnen. Dritter wurde der AC Werdau, der 10 Mädchen an den Start brachte. Der Nachbarverein steckt allerdings noch immer in Schwierigkeiten und wird erst am Ende der Woche offiziell bekannt geben, ob die Männermannschaft weiter in der 2.Bundesliga antreten wird.

Bei der weiblichen Jugend starteten Eyleen Sewina (60 kg) und Jenny Hirsch (46 kg). Die deutsche Meisterin des Vorjahres Eyleen Sewina galt als Favoritin im Neunerfeld und wurde diesen Ansprüchen auch gerecht. Sie musste vier Kämpfe bestreiten, die sie alle siegreich gestalten konnte. Die Berlinerin Frances Lohnhardt wurde mit 7:0 bezwungen. Celina Henke aus Wittenberge bereits nach einer Minute beim Stande von 12:0 geschultert. Gegen Lucia Schiller aus Werdau musste schon mehr Kampfkraft investiert werden, hier wurde der 10:2 Sieg hauptsächlich in der zweiten Halbzeit sichergestellt. Im Finale wurde es dann noch etwas spannender. Hier war die Potsdamerin Mierelle Georg mit 5:4 Sieg eine gleichwertige Gegnerin.

Jenny Hirsch hatte ebenfalls acht Kontrahentinnen. Die in letzter Zeit in der Presse viel gelobte Anika Seidel aus Pausa wurde beim Stande von 4:2 geschultert, gegen Sofie Weik (Luftfahrt Berlin) gab es einen Aufgabesieg. Ein weiterer Schultersieg gelang gegen Gina Berlin aus Merseburg. Im Poolfinale wurde Jenny Hirsch allerdings von Peggy Liedke aus Demmin mit 2:7 bezwungen. Im Kampf um Bronze verhinderten gesundheitliche Probleme den Start der Sportschülerin in Jena.

Die bei den Schülerinnen startende Lea Kuttkowski enttäuschte auf keinen Fall. Routine spielt beim Ringen eine große Rolle. Gerade junge unerfahrene Sportler beherrschen zwar schon nach kurzer Trainingszeit schon einige Griffe, schwerer ist es da meist während der gesamten Kampfzeit keinen Fehler zu machen, der zu einer Schulterniederlage führen kann. In der 34 kg-Klasse starteten 12 Mädchen. Lea Kuttkowski führte gegen Franziska Bechmann aus Wittenberge, die später Siebente wurde, bald 10:0. Danach reagierte sie allerdings falsch auf eine Anweisung des Kampfrichters und unterlag auf Schultern. Auch gegen Lea Kurmann (Zschopau), die sogar auf Rang vier landete, endete die Führung im Kampf mit einer entscheidenden Niederlage. Trainer Andreas Mattern sah das Positive: „Wenn Lea so weiter trainiert, wie in den letzten Wochen, sind Erfolge nur eine Frage der Zeit.“

Erhard Schmelzer @02.03.2015