2.Bundesliga Nord: RSV Rotation Greiz gegen KSC Motor Jena endet 17:1766Bkg Freistil: Radoslaw Kiesel (rotes Trikot), RSV Rotation Greiz gegen Mario Koch, KSC Motor Jena

GREIZ. Nach zwei Kampftagen führen Greiz, Leipzig/Taucha und Pausa/Plauen ohne Verlustpunkte die Tabelle der 2.Bundesliga Nord der Ringer an, dagegen sind Lübtheen, Jena und Thalheim noch ohne Sieg. Es hätte aber auch ganz leicht geschehen können, dass die Tabelle ein anderes Bild zeigen würde. In der ersten Runde ging der Bundesligaauftakt des RV Lübtheen voll daneben. Die Heimniederlage gegen den ehemaligen Erstligisten Markneukirchen ist dabei auf den ersten Blick keine Sensation.

Wenn man aber weiß, wie sie zu Stande kam, kann man schon schmunzeln. Die Mecklenburger kämpften nämlich praktisch nur mit acht Sportlern. Der Mannschaftsleiter der Lübtheener verwechselte die Namen seiner Neuzugänge aus Dänemark. Normalerweise kämpft Frederik Bjerrehuus in der 74 kg-Klasse und Anders Ekström im 66 kg-Limit. Der Lübtheener Funktionär verwechselte aber die noch ungewohnten Namen. Bjerrehuus hatte somit Übergewicht, Ekström trat gegen seinen fast 10 kg schwereren Gegner nicht an. Diese acht Punkte waren die Grundlage des Markneukirchener 19:15 Erfolgs. Die Mecklenburger hoffen nun wegen Nichtbesetzung zweier Gewichtsklassen nicht noch mit einem 0:40 und einer spürbaren finanziellen Sanktion belegt zu werden. Die Häme der Vogtländer hielt sich in Grenzen. Hatten sie sich doch vor mehr als zehn Jahren, damals sogar in der Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft, einen ähnlichen Fauxpas geleistet. Die Markneukirchener Verantwortlichen verwechselten auf der Wiegeliste die Stilarten der Ringer in der 66 kg-Klasse.

Noch dramatischer ging es am Sonnabend beim Kampf in Werdau zu. Die Westsachsen führten gegen Jena nach acht Vergleichen 17:11. Dann trat für die Saalestädter als klarer Favorit der zur Sportfördergruppe der Thüringer Polizei gehörende Rüdiger Kabus (74 kg/Freistil) gegen Adrien Nötzold an, der aus Altenburg stammt. Schon nach zwei Minuten hatte der vom SV Sömmerda gekommene Kabus die zum vorzeitigen Kampfabbruch nötigen 11 Punkte auf dem Konto. Kampfrichter Björn Goller aus Bamberg pfiff ab und ging zur Mattenmitte um den Sieger zu verkünden. In diesem Augenblick fügte Nötzold nach Meinung neutraler Zuschauer den Jenaer an einer sehr sensiblen Stelle einen größeren Schmerz zu. Der Jenaer, auch kein Kind von Traurigkeit, reagierte prompt mit einer Tätlichkeit. Der Kampfrichter sah nur die Reaktion, zeigte Kabus die rote Karte und erklärte Nötzold zum Sieger. Damit gab Jena den schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand und dürfte, da kein Protest eingelegt wurde, auch keine Chance auf Revision haben. Hoffen wir das die Greizer Ringer in dieser Saison von ähnlichen Ereignissen verschont bleiben.

Erhard Schmelzer @24.09.2013